Roepell, Richard: Polen um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Gotha, 1876.zeugung nicht, daß eine Conföderation ganz unvermeidlich sei, Ganz kurze Zeit darauf, am 22. Juli, rückte Soltykows 1) Benoits Bericht vom 3. August bei Häusser, S. 12. 2) S. den Brief Branicki's bei Schmitt, S. 352. Eine Abschrift desselben legte Benoit seiner Depesche vom 30. Juli bei und theilte die Antwort Keyserlings mit. 3) S. den Brief Poniatowski's an Flemming bei Schmitt, S. 351 u. 352. Panin sagte etwas später zu Solms, Keyserling sei un peu trop partial und aigrissait les choses. Solms' Bericht vom 23. Aug. bei Häusser, S. 82. 4) Das Datum nach Benoits Depesche vom 27. Juli. In Betreff des Marsches Depesche vom 10. August. 5) Benoit, Depesche vom 3. August.
zeugung nicht, daß eine Conföderation ganz unvermeidlich ſei, Ganz kurze Zeit darauf, am 22. Juli, rückte Soltykows 1) Benoits Bericht vom 3. Auguſt bei Häuſſer, S. 12. 2) S. den Brief Branicki’s bei Schmitt, S. 352. Eine Abſchrift deſſelben legte Benoit ſeiner Depeſche vom 30. Juli bei und theilte die Antwort Keyſerlings mit. 3) S. den Brief Poniatowski’s an Flemming bei Schmitt, S. 351 u. 352. Panin ſagte etwas ſpäter zu Solms, Keyſerling ſei un peu trop partial und aigrissait les choses. Solms’ Bericht vom 23. Aug. bei Häuſſer, S. 82. 4) Das Datum nach Benoits Depeſche vom 27. Juli. In Betreff des Marſches Depeſche vom 10. Auguſt. 5) Benoit, Depeſche vom 3. Auguſt.
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zeugung nicht, daß eine Conföderation ganz unvermeidlich ſei,
weil, wenn jetzt die Freunde Rußlands nachgäben, ſie unfehlbar
gänzlich unterdrückt werden würden, und geſtand, daß er in
dieſem Sinne nach Petersburg geſchrieben habe 1). Als der
Krongroßfeldherr Branicki in Folge einer Berathung mit den
angeſehenſten Senatoren bei ſich in Bialyſtok in einem Schreiben
vom 18. Juli um Auskunft bat, was an den immer ſtärker
auftretenden Gerüchten von einem nah bevorſtehendem Einmarſch
der Ruſſen Wahres ſei, antwortete er dieſem nur, er habe
ſeinen Brief nach Petersburg geſandt 2), während er gleich-
zeitig dort wiederholt auf Vermehrung der für Polen be-
ſtimmten ruſſiſchen Truppen drang. „In vierzehn Tagen“
— ſchrieb Poniatowski im Juli an Flemming — „wird der
Courier aus Petersburg da ſein, der uns die Hände völlig
löſen wird; bis dahin müſſen wir noch ein wenig die Zügel
anhalten.“ 3)
Ganz kurze Zeit darauf, am 22. Juli, rückte Soltykows
Corps in der That in Lithauen unter dem Vorwande eines
Durchzuges nach Kiew ein, und bewegte ſich in ſehr lang-
ſamen Märſchen vorwärts 4). Auf allen Seiten ſtieg die
Leidenſchaft. Radzivil erklärte, daß, wenn die Ruſſen auf
ſeinen Gütern Exceſſe verüben würden, er mit ſeinen eignen
Truppen die Güter Flemmings, Oginski’s und der Czartoryski
ſelbſt noch vor der Ankunft der Ruſſen überfallen und plündern
werde 5). Er ſandte eiligſt Rzewuski und Pac nach Dresden,
1) Benoits Bericht vom 3. Auguſt bei Häuſſer, S. 12.
2) S. den Brief Branicki’s bei Schmitt, S. 352. Eine Abſchrift
deſſelben legte Benoit ſeiner Depeſche vom 30. Juli bei und theilte die
Antwort Keyſerlings mit.
3) S. den Brief Poniatowski’s an Flemming bei Schmitt, S. 351
u. 352. Panin ſagte etwas ſpäter zu Solms, Keyſerling ſei un peu
trop partial und aigrissait les choses. Solms’ Bericht vom 23. Aug.
bei Häuſſer, S. 82.
4) Das Datum nach Benoits Depeſche vom 27. Juli. In Betreff
des Marſches Depeſche vom 10. Auguſt.
5) Benoit, Depeſche vom 3. Auguſt.
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