nisse und Erfahrungen in diesen Wissenschaften allein die Entscheidung geben können; und bey dieser juristischen Gewißheit kann immer noch in diesen Punkte eine Täuschung statt finden, wie wir unten weiter ausführen werden. Ver- schiedene mislungene Versuche erwähnt noch das 20ste Stück der schleßsischen ökonomischen Sammlung, ingleichen das 145ste der öko- nomischen Nachrichten des Freyh. von Hohen- thal, woselbst der ungenannte Verfasser auch durch einen ungefähren Zufall von der Dauer des Hafers über Winter belehrt wurde, da er nach dem einstimmigen Urtheil aller Kräuter- kenner nur immer als ein Sommergewächs an- gesehen wird. Da dieser Zufall auch zugleich etwas zur Bestimmung der Wahrheit in diesem Problem beytragen kann, so verdient er hier eine nähere Erwähnung. Es waren, sagt er, bey dem Einbruche der preußischen Kriegsvöl- ker 1756. auf dem Gute Cranichau unter den Fenstern den Pferden die Garben vom schönsten Eichel- oder Schwarzhafer aus der Scheune vorgeworfen worden; und der ausgefallene Ha- fer war daselbst aufgegangen, und als er nach einigen Wochen zu schossen anfieng, vom Rind- vieh abgefressen worden. Es wurden Stakete um diese Gegend errichtet, damit das Vieh sich nicht dahin gewöhne, und hierdurch dieser aufgegangene Hafer geschützet. Im folgenden Frühjahre giengen vier Stöcke hiervon wieder auf, deren Blätter, wie Schilf und die Stengel
wie
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niſſe und Erfahrungen in dieſen Wiſſenſchaften allein die Entſcheidung geben koͤnnen; und bey dieſer juriſtiſchen Gewißheit kann immer noch in dieſen Punkte eine Taͤuſchung ſtatt finden, wie wir unten weiter ausfuͤhren werden. Ver- ſchiedene mislungene Verſuche erwaͤhnt noch das 20ſte Stuͤck der ſchleßſiſchen oͤkonomiſchen Sammlung, ingleichen das 145ſte der oͤko- nomiſchen Nachrichten des Freyh. von Hohen- thal, woſelbſt der ungenannte Verfaſſer auch durch einen ungefaͤhren Zufall von der Dauer des Hafers uͤber Winter belehrt wurde, da er nach dem einſtimmigen Urtheil aller Kraͤuter- kenner nur immer als ein Sommergewaͤchs an- geſehen wird. Da dieſer Zufall auch zugleich etwas zur Beſtimmung der Wahrheit in dieſem Problem beytragen kann, ſo verdient er hier eine naͤhere Erwaͤhnung. Es waren, ſagt er, bey dem Einbruche der preußiſchen Kriegsvoͤl- ker 1756. auf dem Gute Cranichau unter den Fenſtern den Pferden die Garben vom ſchoͤnſten Eichel- oder Schwarzhafer aus der Scheune vorgeworfen worden; und der ausgefallene Ha- fer war daſelbſt aufgegangen, und als er nach einigen Wochen zu ſchoſſen anfieng, vom Rind- vieh abgefreſſen worden. Es wurden Stakete um dieſe Gegend errichtet, damit das Vieh ſich nicht dahin gewoͤhne, und hierdurch dieſer aufgegangene Hafer geſchuͤtzet. Im folgenden Fruͤhjahre giengen vier Stoͤcke hiervon wieder auf, deren Blaͤtter, wie Schilf und die Stengel
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niſſe und Erfahrungen in dieſen Wiſſenſchaften
allein die Entſcheidung geben koͤnnen; und bey
dieſer juriſtiſchen Gewißheit kann immer noch
in dieſen Punkte eine Taͤuſchung ſtatt finden,
wie wir unten weiter ausfuͤhren werden. Ver-
ſchiedene mislungene Verſuche erwaͤhnt noch
das 20ſte Stuͤck der ſchleßſiſchen oͤkonomiſchen
Sammlung, ingleichen das 145ſte der oͤko-
nomiſchen Nachrichten des Freyh. von Hohen-
thal, woſelbſt der ungenannte Verfaſſer auch
durch einen ungefaͤhren Zufall von der Dauer
des Hafers uͤber Winter belehrt wurde, da er
nach dem einſtimmigen Urtheil aller Kraͤuter-
kenner nur immer als ein Sommergewaͤchs an-
geſehen wird. Da dieſer Zufall auch zugleich
etwas zur Beſtimmung der Wahrheit in dieſem
Problem beytragen kann, ſo verdient er hier
eine naͤhere Erwaͤhnung. Es waren, ſagt er,
bey dem Einbruche der preußiſchen Kriegsvoͤl-
ker 1756. auf dem Gute Cranichau unter den
Fenſtern den Pferden die Garben vom ſchoͤnſten
Eichel- oder Schwarzhafer aus der Scheune
vorgeworfen worden; und der ausgefallene Ha-
fer war daſelbſt aufgegangen, und als er nach
einigen Wochen zu ſchoſſen anfieng, vom Rind-
vieh abgefreſſen worden. Es wurden Stakete
um dieſe Gegend errichtet, damit das Vieh
ſich nicht dahin gewoͤhne, und hierdurch dieſer
aufgegangene Hafer geſchuͤtzet. Im folgenden
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/157>, abgerufen am 21.11.2024.
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