und Verbesserung alter magerer Wiesen nütz- lich und brauchbar sey.
Man unterrichtete den Landmann durch Dün- gung, oder auch durch Kalk, nachdem es die Beschaffenheit des Bodens erfordert, den Wie- senertrag zu vermehren oder zu verbessern. Man machte wegen der Anlegung neuer Wiesen und des dadurch vermehrten Futterbaues allgemeine Verordnungen, daß, wer von den Gemeinden über diese Anstalten hielte, demselben die zu Wie- sen tauglichen Plätze, die manche aus Bosheit zu Friesen gemacht, zuerkannt werden sollten. Es ist ferner einem jeden erlaubt, seinen Acker in Wiesen zu verwandeln, der Misbrauch mit Ab- weidung des Ohmats abgestellet, und jeder Ei- genthümer kann es nun nach eigenem Gefallen einärndten. Von den Allmanten-Gütern wird das Heu eingebracht und unter die Gemeinden vertheilet. Man durchgrub Sümpfe und Mo- räste, um sie auszutrocknen; und weil einige Wei- her des Fürsten dieses hinderten, so opferte sie dieser gütige Regent dem gemeinen Besten auf, und ließ auch außerdem viele große Weiher in Wiesen verwandeln, wenn ein ansehnlicher Vor- theil dabey war. Wo der Grund etwas san- dig und mager war, erhielt man eine Anzahl junges Rindvieh den Winter über unter einem Stall oder Schopfen, versetzte den Mist mit Weiherschlamm, und breitete ihn gegen das Früh- jahr auf den erhöheten Theilen des Weihers aus, und besserte mittelst Wasserleitungen den gan-
zen
und Verbeſſerung alter magerer Wieſen nuͤtz- lich und brauchbar ſey.
Man unterrichtete den Landmann durch Duͤn- gung, oder auch durch Kalk, nachdem es die Beſchaffenheit des Bodens erfordert, den Wie- ſenertrag zu vermehren oder zu verbeſſern. Man machte wegen der Anlegung neuer Wieſen und des dadurch vermehrten Futterbaues allgemeine Verordnungen, daß, wer von den Gemeinden uͤber dieſe Anſtalten hielte, demſelben die zu Wie- ſen tauglichen Plaͤtze, die manche aus Bosheit zu Frieſen gemacht, zuerkannt werden ſollten. Es iſt ferner einem jeden erlaubt, ſeinen Acker in Wieſen zu verwandeln, der Misbrauch mit Ab- weidung des Ohmats abgeſtellet, und jeder Ei- genthuͤmer kann es nun nach eigenem Gefallen einaͤrndten. Von den Allmanten-Guͤtern wird das Heu eingebracht und unter die Gemeinden vertheilet. Man durchgrub Suͤmpfe und Mo- raͤſte, um ſie auszutrocknen; und weil einige Wei- her des Fuͤrſten dieſes hinderten, ſo opferte ſie dieſer guͤtige Regent dem gemeinen Beſten auf, und ließ auch außerdem viele große Weiher in Wieſen verwandeln, wenn ein anſehnlicher Vor- theil dabey war. Wo der Grund etwas ſan- dig und mager war, erhielt man eine Anzahl junges Rindvieh den Winter uͤber unter einem Stall oder Schopfen, verſetzte den Miſt mit Weiherſchlamm, und breitete ihn gegen das Fruͤh- jahr auf den erhoͤheten Theilen des Weihers aus, und beſſerte mittelſt Waſſerleitungen den gan-
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[184/0210]
und Verbeſſerung alter magerer Wieſen nuͤtz-
lich und brauchbar ſey.
Man unterrichtete den Landmann durch Duͤn-
gung, oder auch durch Kalk, nachdem es die
Beſchaffenheit des Bodens erfordert, den Wie-
ſenertrag zu vermehren oder zu verbeſſern. Man
machte wegen der Anlegung neuer Wieſen und
des dadurch vermehrten Futterbaues allgemeine
Verordnungen, daß, wer von den Gemeinden
uͤber dieſe Anſtalten hielte, demſelben die zu Wie-
ſen tauglichen Plaͤtze, die manche aus Bosheit
zu Frieſen gemacht, zuerkannt werden ſollten.
Es iſt ferner einem jeden erlaubt, ſeinen Acker in
Wieſen zu verwandeln, der Misbrauch mit Ab-
weidung des Ohmats abgeſtellet, und jeder Ei-
genthuͤmer kann es nun nach eigenem Gefallen
einaͤrndten. Von den Allmanten-Guͤtern wird
das Heu eingebracht und unter die Gemeinden
vertheilet. Man durchgrub Suͤmpfe und Mo-
raͤſte, um ſie auszutrocknen; und weil einige Wei-
her des Fuͤrſten dieſes hinderten, ſo opferte ſie
dieſer guͤtige Regent dem gemeinen Beſten auf,
und ließ auch außerdem viele große Weiher in
Wieſen verwandeln, wenn ein anſehnlicher Vor-
theil dabey war. Wo der Grund etwas ſan-
dig und mager war, erhielt man eine Anzahl
junges Rindvieh den Winter uͤber unter einem
Stall oder Schopfen, verſetzte den Miſt mit
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/210>, abgerufen am 21.11.2024.
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