gen erstreckten, die keinen Einfluß auf das Ganze hatten.
Möchten die Deutschen doch einmal aufhören, alles außer ihren Gränzen zu suchen, und nicht immer die Ausländer bewundern! Wer erfand die Kunst, die schnellesten Schreiber, und wenn ihre An- zahl noch so groß war, durch den Druck einzuholen? Wer erfand das kunstreiche Werk, das uns die Zeit bezeichnet? Wer des Pulvers gewaltige Kräfte, das Fel- sen gleich Sandhaufen zerstreuet? Wa- ren es nicht alles Deutsche? Waren sie es nicht, die in den mittlern Zeiten das Manufaktur- und Fabrikwesen hatten? die die ächten Handlungsgrundsätze wuß- ten und ausübten? Wer versorgte den ganzen Norden, und selbst das stolze Bri- tannien und Gallien? Wer herrschte mit seinen Schiffen über den Meeren, und sah überall seine Flaggen über den unterthä- nigen Wellen fliegen? War es nicht Deutschland und seine zum Handel ver- bundenen Städte?
Ich werde also bey den Deutschen den Anfang machen, und zuerst die Schicksale der Oekonomie überhaupt, und sodann
jeder
b
gen erſtreckten, die keinen Einfluß auf das Ganze hatten.
Moͤchten die Deutſchen doch einmal aufhoͤren, alles außer ihren Graͤnzen zu ſuchen, und nicht immer die Auslaͤnder bewundern! Wer erfand die Kunſt, die ſchnelleſten Schreiber, und wenn ihre An- zahl noch ſo groß war, durch den Druck einzuholen? Wer erfand das kunſtreiche Werk, das uns die Zeit bezeichnet? Wer des Pulvers gewaltige Kraͤfte, das Fel- ſen gleich Sandhaufen zerſtreuet? Wa- ren es nicht alles Deutſche? Waren ſie es nicht, die in den mittlern Zeiten das Manufaktur- und Fabrikweſen hatten? die die aͤchten Handlungsgrundſaͤtze wuß- ten und ausuͤbten? Wer verſorgte den ganzen Norden, und ſelbſt das ſtolze Bri- tannien und Gallien? Wer herrſchte mit ſeinen Schiffen uͤber den Meeren, und ſah uͤberall ſeine Flaggen uͤber den unterthaͤ- nigen Wellen fliegen? War es nicht Deutſchland und ſeine zum Handel ver- bundenen Staͤdte?
Ich werde alſo bey den Deutſchen den Anfang machen, und zuerſt die Schickſale der Oekonomie uͤberhaupt, und ſodann
jeder
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[XVII/0023]
gen erſtreckten, die keinen Einfluß auf
das Ganze hatten.
Moͤchten die Deutſchen doch einmal
aufhoͤren, alles außer ihren Graͤnzen zu
ſuchen, und nicht immer die Auslaͤnder
bewundern! Wer erfand die Kunſt, die
ſchnelleſten Schreiber, und wenn ihre An-
zahl noch ſo groß war, durch den Druck
einzuholen? Wer erfand das kunſtreiche
Werk, das uns die Zeit bezeichnet? Wer
des Pulvers gewaltige Kraͤfte, das Fel-
ſen gleich Sandhaufen zerſtreuet? Wa-
ren es nicht alles Deutſche? Waren ſie
es nicht, die in den mittlern Zeiten das
Manufaktur- und Fabrikweſen hatten?
die die aͤchten Handlungsgrundſaͤtze wuß-
ten und ausuͤbten? Wer verſorgte den
ganzen Norden, und ſelbſt das ſtolze Bri-
tannien und Gallien? Wer herrſchte mit
ſeinen Schiffen uͤber den Meeren, und ſah
uͤberall ſeine Flaggen uͤber den unterthaͤ-
nigen Wellen fliegen? War es nicht
Deutſchland und ſeine zum Handel ver-
bundenen Staͤdte?
Ich werde alſo bey den Deutſchen den
Anfang machen, und zuerſt die Schickſale
der Oekonomie uͤberhaupt, und ſodann
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. XVII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/23>, abgerufen am 03.12.2024.
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