fahrungen und Kunstgriffe blieben immer inner- halb dieser Gesellschaft, und wurden nur von dem Vater auf den Sohn fortgepflanzt, indem der Eigennutz nirgends leicht so über Geheimnisse hält, als in der Bienenzucht. So konnten sie nach der Vogelischen Angabe k) schon längst die Kunst, Ableger auf verschiedene Art zu machen, namentlich nach der ersten Art des Herrn Schi- rachs, nämlich die großen Brutkasten; denn die zwey neuern Arten sind die Erfindung un- serer Zeiten. Die schriftlichen Nachrichten von ihren Vorrechten und Privilegien haben ein Al- terthum von mehr als anderthalbhundert Jah- ren, und erreichen das sechszehnte oder doch den Anfang des siebenzehnten Jahrhunderts, ob- gleich die Gesellschaft selbst viel älter ist, und sich weit länger schon mit der Waldbienenzucht beschäftiget hatte.
Eine andere berühmte Oberlausitzer Zeidler- gesellschaft war die im Amte Hoyerswerda. Schon in dem Jahre 1558 stand sie in Anse- hen, und wurde von Wilhelm von Schumburgk, Erb-Lehn- und Gerichtsherrn zu Hoyerswerda, mit Freyheiten begnadigt. Es zeigt sich dieses aus dem unter dem April 1724 erneuerten und vermehrten Privilegio des Hrn. Seyfried von Promnitz, Freyherrn zu Pleß, vom 16.
Februar
nach des Verfassers Tode Hr. J. G. Vogel 1774 zu Breslau herausgab,) S. 167. 174.
k)c. l. S. 176.
fahrungen und Kunſtgriffe blieben immer inner- halb dieſer Geſellſchaft, und wurden nur von dem Vater auf den Sohn fortgepflanzt, indem der Eigennutz nirgends leicht ſo uͤber Geheimniſſe haͤlt, als in der Bienenzucht. So konnten ſie nach der Vogeliſchen Angabe k) ſchon laͤngſt die Kunſt, Ableger auf verſchiedene Art zu machen, namentlich nach der erſten Art des Herrn Schi- rachs, naͤmlich die großen Brutkaſten; denn die zwey neuern Arten ſind die Erfindung un- ſerer Zeiten. Die ſchriftlichen Nachrichten von ihren Vorrechten und Privilegien haben ein Al- terthum von mehr als anderthalbhundert Jah- ren, und erreichen das ſechszehnte oder doch den Anfang des ſiebenzehnten Jahrhunderts, ob- gleich die Geſellſchaft ſelbſt viel aͤlter iſt, und ſich weit laͤnger ſchon mit der Waldbienenzucht beſchaͤftiget hatte.
Eine andere beruͤhmte Oberlauſitzer Zeidler- geſellſchaft war die im Amte Hoyerswerda. Schon in dem Jahre 1558 ſtand ſie in Anſe- hen, und wurde von Wilhelm von Schumburgk, Erb-Lehn- und Gerichtsherrn zu Hoyerswerda, mit Freyheiten begnadigt. Es zeigt ſich dieſes aus dem unter dem April 1724 erneuerten und vermehrten Privilegio des Hrn. Seyfried von Promnitz, Freyherrn zu Pleß, vom 16.
Februar
nach des Verfaſſers Tode Hr. J. G. Vogel 1774 zu Breslau herausgab,) S. 167. 174.
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fahrungen und Kunſtgriffe blieben immer inner-
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haͤlt, als in der Bienenzucht. So konnten ſie
nach der Vogeliſchen Angabe k) ſchon laͤngſt die
Kunſt, Ableger auf verſchiedene Art zu machen,
namentlich nach der erſten Art des Herrn Schi-
rachs, naͤmlich die großen Brutkaſten; denn
die zwey neuern Arten ſind die Erfindung un-
ſerer Zeiten. Die ſchriftlichen Nachrichten von
ihren Vorrechten und Privilegien haben ein Al-
terthum von mehr als anderthalbhundert Jah-
ren, und erreichen das ſechszehnte oder doch den
Anfang des ſiebenzehnten Jahrhunderts, ob-
gleich die Geſellſchaft ſelbſt viel aͤlter iſt, und
ſich weit laͤnger ſchon mit der Waldbienenzucht
beſchaͤftiget hatte.
Eine andere beruͤhmte Oberlauſitzer Zeidler-
geſellſchaft war die im Amte Hoyerswerda.
Schon in dem Jahre 1558 ſtand ſie in Anſe-
hen, und wurde von Wilhelm von Schumburgk,
Erb-Lehn- und Gerichtsherrn zu Hoyerswerda,
mit Freyheiten begnadigt. Es zeigt ſich dieſes
aus dem unter dem April 1724 erneuerten
und vermehrten Privilegio des Hrn. Seyfried
von Promnitz, Freyherrn zu Pleß, vom 16.
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zu Breslau herausgab,) S. 167. 174.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/346>, abgerufen am 27.11.2024.
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