Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781.

Bild:
<< vorherige Seite

che Waldbienenzucht unschädlich seyn, wenn
man in einer dazu gut gelegenen Waldgegend,
wo vornehmlich viel Bienennahrung ist, einge-
zäunte Bienengärten, deren einer von dem an-
dern wenigstens drey Vierthelstunden entfernt
wäre, anlegte, und sie mit Gräben umzöge;
wobey jeder, der darinne Bienen halten wollte,
angeloben müßte, nach den bessern Grundsätzen
zu handeln, besondere Bienenstände zu bauen
und die Bienen in breternen oder Strohbeuten
zu verpflegen. Es müßten dazu besondere un-
terrichtete Bienenwärter bestellt werden. Die-
ses wäre einer der vorzüglichsten Fälle, wo die
Riemische Landbienenzucht am besten angebracht
wäre, da der Landmann oder Städter, zumal
wenn er etwas entfernt von dergleichen Bienen-
wäldern liegt, von seinen übrigen Geschäften
nicht abgehalten würde.

In diesem Jahrhunderte erhielt die Bienen-
zucht mehrere Schriftsteller, sowohl was den
ökonomischen als juristischen Theil derselben be-
traf. Die allgemeinen ökonomischen Schrift-
steller behandelten dieselbe auch; vornehmlich
Coler, der auch noch in diesem Jahrhunderte
schrieb, und Hohberg: was aber die besondern
betrifft, so gehören hierher Kräutermann, Höf-
ler, der Verfasser des sorgfältigen Bienenhal-
ters, welcher 1677 zu Osnabrück erschien. Von
den Bienen und dem Bienenrecht handeln Beck,
Grüzmann, Jos. Werder, Joh. Göthe, Pet.

Müller,

che Waldbienenzucht unſchaͤdlich ſeyn, wenn
man in einer dazu gut gelegenen Waldgegend,
wo vornehmlich viel Bienennahrung iſt, einge-
zaͤunte Bienengaͤrten, deren einer von dem an-
dern wenigſtens drey Vierthelſtunden entfernt
waͤre, anlegte, und ſie mit Graͤben umzoͤge;
wobey jeder, der darinne Bienen halten wollte,
angeloben muͤßte, nach den beſſern Grundſaͤtzen
zu handeln, beſondere Bienenſtaͤnde zu bauen
und die Bienen in breternen oder Strohbeuten
zu verpflegen. Es muͤßten dazu beſondere un-
terrichtete Bienenwaͤrter beſtellt werden. Die-
ſes waͤre einer der vorzuͤglichſten Faͤlle, wo die
Riemiſche Landbienenzucht am beſten angebracht
waͤre, da der Landmann oder Staͤdter, zumal
wenn er etwas entfernt von dergleichen Bienen-
waͤldern liegt, von ſeinen uͤbrigen Geſchaͤften
nicht abgehalten wuͤrde.

In dieſem Jahrhunderte erhielt die Bienen-
zucht mehrere Schriftſteller, ſowohl was den
oͤkonomiſchen als juriſtiſchen Theil derſelben be-
traf. Die allgemeinen oͤkonomiſchen Schrift-
ſteller behandelten dieſelbe auch; vornehmlich
Coler, der auch noch in dieſem Jahrhunderte
ſchrieb, und Hohberg: was aber die beſondern
betrifft, ſo gehoͤren hierher Kraͤutermann, Hoͤf-
ler, der Verfaſſer des ſorgfaͤltigen Bienenhal-
ters, welcher 1677 zu Osnabruͤck erſchien. Von
den Bienen und dem Bienenrecht handeln Beck,
Gruͤzmann, Joſ. Werder, Joh. Goͤthe, Pet.

Muͤller,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0360" n="334"/>
che Waldbienenzucht un&#x017F;cha&#x0364;dlich &#x017F;eyn, wenn<lb/>
man in einer dazu gut gelegenen Waldgegend,<lb/>
wo vornehmlich viel Bienennahrung i&#x017F;t, einge-<lb/>
za&#x0364;unte Bienenga&#x0364;rten, deren einer von dem an-<lb/>
dern wenig&#x017F;tens drey Vierthel&#x017F;tunden entfernt<lb/>
wa&#x0364;re, anlegte, und &#x017F;ie mit Gra&#x0364;ben umzo&#x0364;ge;<lb/>
wobey jeder, der darinne Bienen halten wollte,<lb/>
angeloben mu&#x0364;ßte, nach den be&#x017F;&#x017F;ern Grund&#x017F;a&#x0364;tzen<lb/>
zu handeln, be&#x017F;ondere Bienen&#x017F;ta&#x0364;nde zu bauen<lb/>
und die Bienen in breternen oder Strohbeuten<lb/>
zu verpflegen. Es mu&#x0364;ßten dazu be&#x017F;ondere un-<lb/>
terrichtete Bienenwa&#x0364;rter be&#x017F;tellt werden. Die-<lb/>
&#x017F;es wa&#x0364;re einer der vorzu&#x0364;glich&#x017F;ten Fa&#x0364;lle, wo die<lb/>
Riemi&#x017F;che Landbienenzucht am be&#x017F;ten angebracht<lb/>
wa&#x0364;re, da der Landmann oder Sta&#x0364;dter, zumal<lb/>
wenn er etwas entfernt von dergleichen Bienen-<lb/>
wa&#x0364;ldern liegt, von &#x017F;einen u&#x0364;brigen Ge&#x017F;cha&#x0364;ften<lb/>
nicht abgehalten wu&#x0364;rde.</p><lb/>
          <p>In die&#x017F;em Jahrhunderte erhielt die Bienen-<lb/>
zucht mehrere Schrift&#x017F;teller, &#x017F;owohl was den<lb/>
o&#x0364;konomi&#x017F;chen als juri&#x017F;ti&#x017F;chen Theil der&#x017F;elben be-<lb/>
traf. Die allgemeinen o&#x0364;konomi&#x017F;chen Schrift-<lb/>
&#x017F;teller behandelten die&#x017F;elbe auch; vornehmlich<lb/>
Coler, der auch noch in die&#x017F;em Jahrhunderte<lb/>
&#x017F;chrieb, und Hohberg: was aber die be&#x017F;ondern<lb/>
betrifft, &#x017F;o geho&#x0364;ren hierher Kra&#x0364;utermann, Ho&#x0364;f-<lb/>
ler, der Verfa&#x017F;&#x017F;er des &#x017F;orgfa&#x0364;ltigen Bienenhal-<lb/>
ters, welcher 1677 zu Osnabru&#x0364;ck er&#x017F;chien. Von<lb/>
den Bienen und dem Bienenrecht handeln Beck,<lb/>
Gru&#x0364;zmann, Jo&#x017F;. Werder, Joh. Go&#x0364;the, Pet.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Mu&#x0364;ller,</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[334/0360] che Waldbienenzucht unſchaͤdlich ſeyn, wenn man in einer dazu gut gelegenen Waldgegend, wo vornehmlich viel Bienennahrung iſt, einge- zaͤunte Bienengaͤrten, deren einer von dem an- dern wenigſtens drey Vierthelſtunden entfernt waͤre, anlegte, und ſie mit Graͤben umzoͤge; wobey jeder, der darinne Bienen halten wollte, angeloben muͤßte, nach den beſſern Grundſaͤtzen zu handeln, beſondere Bienenſtaͤnde zu bauen und die Bienen in breternen oder Strohbeuten zu verpflegen. Es muͤßten dazu beſondere un- terrichtete Bienenwaͤrter beſtellt werden. Die- ſes waͤre einer der vorzuͤglichſten Faͤlle, wo die Riemiſche Landbienenzucht am beſten angebracht waͤre, da der Landmann oder Staͤdter, zumal wenn er etwas entfernt von dergleichen Bienen- waͤldern liegt, von ſeinen uͤbrigen Geſchaͤften nicht abgehalten wuͤrde. In dieſem Jahrhunderte erhielt die Bienen- zucht mehrere Schriftſteller, ſowohl was den oͤkonomiſchen als juriſtiſchen Theil derſelben be- traf. Die allgemeinen oͤkonomiſchen Schrift- ſteller behandelten dieſelbe auch; vornehmlich Coler, der auch noch in dieſem Jahrhunderte ſchrieb, und Hohberg: was aber die beſondern betrifft, ſo gehoͤren hierher Kraͤutermann, Hoͤf- ler, der Verfaſſer des ſorgfaͤltigen Bienenhal- ters, welcher 1677 zu Osnabruͤck erſchien. Von den Bienen und dem Bienenrecht handeln Beck, Gruͤzmann, Joſ. Werder, Joh. Goͤthe, Pet. Muͤller,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/360
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 334. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/360>, abgerufen am 26.11.2024.