brechen bestrafen, und die Florentinischen Ge- setze nachahmen, welche für dieses Verbrechen die eigentliche Strafe sehr gut bestimmen, wel- ches auch in den neuen Zeiten man in der Pfalz that, wie wir unten in der pfälzischen Oekono- miegeschichte sehen werden. Denn die Folgen sind zu groß, und das Vergehen gegen ein Land weit beträchtlicher, als man anfangs glaubt. Wie viele Vortheile gehen in Ansehung des Handels, des Medicinalwesens, eines gesunden und unschädlichen Geleuchtes verloren! Man büßt von dem höchstmöglichen Ertrag der Wie- sen ein, den man durch die Nahrung erhalten kann, welche die Blumen und Kräuter den Bienen geben, ohne daß sie dem Heue entzogen werden. Hr. Hofr. Gleditsch versuchte es auch auf dem Landgute des Hr. Daum, einen wilden Bienengarten anzulegen, der sich selbst erhielte, und wo die besten Blüthen und Blumen für die Bienen monatlich sowohl, als sehr zeitig im Frühlinge und Herbst stehen. Ihm danken wir ein Verzeichniß aller Bienengewächse in der Mark, wodurch er die Kenntniß derselben ausbreitete n); und so bemühete er sich stets den Bienenstand der Brandenburgischen Lande zu verbessern, und die Bemühungen der Cammer zu unterstützen. In den Pommerischen Landen
blühete
n) Gleditschens Betrachtungen über den Bienen- stand in der Mark Brandenburg, Riga und Mietau, 1769, 8. und in den vermischten Ab- handl. Theil 2. S. 53.
brechen beſtrafen, und die Florentiniſchen Ge- ſetze nachahmen, welche fuͤr dieſes Verbrechen die eigentliche Strafe ſehr gut beſtimmen, wel- ches auch in den neuen Zeiten man in der Pfalz that, wie wir unten in der pfaͤlziſchen Oekono- miegeſchichte ſehen werden. Denn die Folgen ſind zu groß, und das Vergehen gegen ein Land weit betraͤchtlicher, als man anfangs glaubt. Wie viele Vortheile gehen in Anſehung des Handels, des Medicinalweſens, eines geſunden und unſchaͤdlichen Geleuchtes verloren! Man buͤßt von dem hoͤchſtmoͤglichen Ertrag der Wie- ſen ein, den man durch die Nahrung erhalten kann, welche die Blumen und Kraͤuter den Bienen geben, ohne daß ſie dem Heue entzogen werden. Hr. Hofr. Gleditſch verſuchte es auch auf dem Landgute des Hr. Daum, einen wilden Bienengarten anzulegen, der ſich ſelbſt erhielte, und wo die beſten Bluͤthen und Blumen fuͤr die Bienen monatlich ſowohl, als ſehr zeitig im Fruͤhlinge und Herbſt ſtehen. Ihm danken wir ein Verzeichniß aller Bienengewaͤchſe in der Mark, wodurch er die Kenntniß derſelben ausbreitete n); und ſo bemuͤhete er ſich ſtets den Bienenſtand der Brandenburgiſchen Lande zu verbeſſern, und die Bemuͤhungen der Cammer zu unterſtuͤtzen. In den Pommeriſchen Landen
bluͤhete
n) Gleditſchens Betrachtungen uͤber den Bienen- ſtand in der Mark Brandenburg, Riga und Mietau, 1769, 8. und in den vermiſchten Ab- handl. Theil 2. S. 53.
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brechen beſtrafen, und die Florentiniſchen Ge-
ſetze nachahmen, welche fuͤr dieſes Verbrechen
die eigentliche Strafe ſehr gut beſtimmen, wel-
ches auch in den neuen Zeiten man in der Pfalz
that, wie wir unten in der pfaͤlziſchen Oekono-
miegeſchichte ſehen werden. Denn die Folgen
ſind zu groß, und das Vergehen gegen ein Land
weit betraͤchtlicher, als man anfangs glaubt.
Wie viele Vortheile gehen in Anſehung des
Handels, des Medicinalweſens, eines geſunden
und unſchaͤdlichen Geleuchtes verloren! Man
buͤßt von dem hoͤchſtmoͤglichen Ertrag der Wie-
ſen ein, den man durch die Nahrung erhalten
kann, welche die Blumen und Kraͤuter den
Bienen geben, ohne daß ſie dem Heue entzogen
werden. Hr. Hofr. Gleditſch verſuchte es auch
auf dem Landgute des Hr. Daum, einen wilden
Bienengarten anzulegen, der ſich ſelbſt erhielte,
und wo die beſten Bluͤthen und Blumen fuͤr die
Bienen monatlich ſowohl, als ſehr zeitig im
Fruͤhlinge und Herbſt ſtehen. Ihm danken
wir ein Verzeichniß aller Bienengewaͤchſe in
der Mark, wodurch er die Kenntniß derſelben
ausbreitete n); und ſo bemuͤhete er ſich ſtets den
Bienenſtand der Brandenburgiſchen Lande zu
verbeſſern, und die Bemuͤhungen der Cammer
zu unterſtuͤtzen. In den Pommeriſchen Landen
bluͤhete
n) Gleditſchens Betrachtungen uͤber den Bienen-
ſtand in der Mark Brandenburg, Riga und
Mietau, 1769, 8. und in den vermiſchten Ab-
handl. Theil 2. S. 53.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/366>, abgerufen am 26.11.2024.
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