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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781.

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dersdorf, Storkau, und die Brüche bey Küstrin.
Hierunter sind die wichtigsten Verbesserungen der
Königshorst zwischen Nauen und Fehrbellin, und
die Vorwerke in dem großen Oderbruche zwischen
Wrietzen und Küstrin. Hierdurch wurde der Bau
verschiedener Früchte eingeführt; in der Churmark
der Kartoffelbau, von welcher aus er sich in die
übrigen Gegenden verbreitete, bey Lüderiz, Veh-
ten und insonderheit bey Klein-Schwarzlosen im
Amte Borgstall die kleinen Steck- und Treuge-
rüben, auch der Bau der Scharte ist hier seit
dieser Zeit ein starkes Nahrungsgeschäffte, und
zugleich ein Handlungsartikel. Bey Teltow ist
die Cultur der bekannten kleinen Rüben sehr stark;
in den Zachäusischen und Teltowischen Gegenden
bauet man seit diesen Zeiten viel Hirse und Buch-
waizen, und bey Neubrandenburg Krapp, Waid
und Scharte; alles die glücklichen Folgen der
ruhmvollen Anstalten dieser zwey großen Fürsten.

So wurden auch in der Neumark unter König
Friedrich Wilhelm fast in allen Kreisen Gegenden
verbessert und urbar gemacht. Noch größere Ver-
besserungen machte König Friedrich II. denn er
trocknete die Brüche an der Oder, Warte und
Netze aus, und beurbarte dieselben. Der Oder-
bruch wurde mittelst des neuen Odercanals abge-
trocknet, welcher bey dem Dorfe Güstebiese aus
der Oder gehet, und gegen dem Dorfe Hohen-
Sathen über, bey Wutzo wieder in die Oder fällt.
Er wurde 1753 eröffnet; er verschaffte nicht nur
neuen und guten Acker- und Wiesenbau, sondern

auch

dersdorf, Storkau, und die Bruͤche bey Kuͤſtrin.
Hierunter ſind die wichtigſten Verbeſſerungen der
Koͤnigshorſt zwiſchen Nauen und Fehrbellin, und
die Vorwerke in dem großen Oderbruche zwiſchen
Wrietzen und Kuͤſtrin. Hierdurch wurde der Bau
verſchiedener Fruͤchte eingefuͤhrt; in der Churmark
der Kartoffelbau, von welcher aus er ſich in die
uͤbrigen Gegenden verbreitete, bey Luͤderiz, Veh-
ten und inſonderheit bey Klein-Schwarzloſen im
Amte Borgſtall die kleinen Steck- und Treuge-
ruͤben, auch der Bau der Scharte iſt hier ſeit
dieſer Zeit ein ſtarkes Nahrungsgeſchaͤffte, und
zugleich ein Handlungsartikel. Bey Teltow iſt
die Cultur der bekannten kleinen Ruͤben ſehr ſtark;
in den Zachaͤuſiſchen und Teltowiſchen Gegenden
bauet man ſeit dieſen Zeiten viel Hirſe und Buch-
waizen, und bey Neubrandenburg Krapp, Waid
und Scharte; alles die gluͤcklichen Folgen der
ruhmvollen Anſtalten dieſer zwey großen Fuͤrſten.

So wurden auch in der Neumark unter Koͤnig
Friedrich Wilhelm faſt in allen Kreiſen Gegenden
verbeſſert und urbar gemacht. Noch groͤßere Ver-
beſſerungen machte Koͤnig Friedrich II. denn er
trocknete die Bruͤche an der Oder, Warte und
Netze aus, und beurbarte dieſelben. Der Oder-
bruch wurde mittelſt des neuen Odercanals abge-
trocknet, welcher bey dem Dorfe Guͤſtebieſe aus
der Oder gehet, und gegen dem Dorfe Hohen-
Sathen uͤber, bey Wutzo wieder in die Oder faͤllt.
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neuen und guten Acker- und Wieſenbau, ſondern

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[70/0096] dersdorf, Storkau, und die Bruͤche bey Kuͤſtrin. Hierunter ſind die wichtigſten Verbeſſerungen der Koͤnigshorſt zwiſchen Nauen und Fehrbellin, und die Vorwerke in dem großen Oderbruche zwiſchen Wrietzen und Kuͤſtrin. Hierdurch wurde der Bau verſchiedener Fruͤchte eingefuͤhrt; in der Churmark der Kartoffelbau, von welcher aus er ſich in die uͤbrigen Gegenden verbreitete, bey Luͤderiz, Veh- ten und inſonderheit bey Klein-Schwarzloſen im Amte Borgſtall die kleinen Steck- und Treuge- ruͤben, auch der Bau der Scharte iſt hier ſeit dieſer Zeit ein ſtarkes Nahrungsgeſchaͤffte, und zugleich ein Handlungsartikel. Bey Teltow iſt die Cultur der bekannten kleinen Ruͤben ſehr ſtark; in den Zachaͤuſiſchen und Teltowiſchen Gegenden bauet man ſeit dieſen Zeiten viel Hirſe und Buch- waizen, und bey Neubrandenburg Krapp, Waid und Scharte; alles die gluͤcklichen Folgen der ruhmvollen Anſtalten dieſer zwey großen Fuͤrſten. So wurden auch in der Neumark unter Koͤnig Friedrich Wilhelm faſt in allen Kreiſen Gegenden verbeſſert und urbar gemacht. Noch groͤßere Ver- beſſerungen machte Koͤnig Friedrich II. denn er trocknete die Bruͤche an der Oder, Warte und Netze aus, und beurbarte dieſelben. Der Oder- bruch wurde mittelſt des neuen Odercanals abge- trocknet, welcher bey dem Dorfe Guͤſtebieſe aus der Oder gehet, und gegen dem Dorfe Hohen- Sathen uͤber, bey Wutzo wieder in die Oder faͤllt. Er wurde 1753 eroͤffnet; er verſchaffte nicht nur neuen und guten Acker- und Wieſenbau, ſondern auch

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/96>, abgerufen am 21.11.2024.