schaft von Italien und Frankreich, der große Handel der verbundenen deutschen Städte, der dadurch früher entstandene Flor dieser Länder, sind unstreitig die Ursache davon. Nicht we- nig trugen auch die Geistlichen zu Beförderung des Gartenbaues in Deutschland überhaupt bey, da sie bey der Ruhe in ihren Klöstern sich häufig mit dem Gartenbaue selbst beschäf- tigten, zumal da sie doch einige nähere Kennt- niß von Chemie, Naturlehre und Naturge- schichte hatten, als andere, auch durch ihre wechselseitige Reisen und Briefwechsel viele Einsichten in den Zustand des Gartenbaues der schon cultivirten Länder erhielten; auch trieb sie die Sorge für eine mit schmackhaften Gerüchten wohlbesetzte Tafel an, selbst mit dem Clima zu kämpfen, und die Gartenfrüchte fremder Gegenden nach und nach an den deut- schen Himmelsstrich zu gewöhnen, dem man gewöhnlich seine Eicheln vorwarf; ob man gleich die alte Rauheit in diesen Stücken ohne Grund den mitlern Zeiten andichtet. Man such- te dadurch, daß man einheimischen Saamen von ihnen bekam, sie selbst einheimisch zu ma- chen, weil dieser alsdann unter dem Himmel, unter dem er reifte, auch glücklicher wächst.
Die Reichthümer der Klöster gaben ihren Bemühungen die größte Wirksamkeit, da sie nichts zu sparen Ursache hatten, und eben so wenig durch einen oder den andern mis-
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ſchaft von Italien und Frankreich, der große Handel der verbundenen deutſchen Staͤdte, der dadurch fruͤher entſtandene Flor dieſer Laͤnder, ſind unſtreitig die Urſache davon. Nicht we- nig trugen auch die Geiſtlichen zu Befoͤrderung des Gartenbaues in Deutſchland uͤberhaupt bey, da ſie bey der Ruhe in ihren Kloͤſtern ſich haͤufig mit dem Gartenbaue ſelbſt beſchaͤf- tigten, zumal da ſie doch einige naͤhere Kennt- niß von Chemie, Naturlehre und Naturge- ſchichte hatten, als andere, auch durch ihre wechſelſeitige Reiſen und Briefwechſel viele Einſichten in den Zuſtand des Gartenbaues der ſchon cultivirten Laͤnder erhielten; auch trieb ſie die Sorge fuͤr eine mit ſchmackhaften Geruͤchten wohlbeſetzte Tafel an, ſelbſt mit dem Clima zu kaͤmpfen, und die Gartenfruͤchte fremder Gegenden nach und nach an den deut- ſchen Himmelsſtrich zu gewoͤhnen, dem man gewoͤhnlich ſeine Eicheln vorwarf; ob man gleich die alte Rauheit in dieſen Stuͤcken ohne Grund den mitlern Zeiten andichtet. Man ſuch- te dadurch, daß man einheimiſchen Saamen von ihnen bekam, ſie ſelbſt einheimiſch zu ma- chen, weil dieſer alsdann unter dem Himmel, unter dem er reifte, auch gluͤcklicher waͤchſt.
Die Reichthuͤmer der Kloͤſter gaben ihren Bemuͤhungen die groͤßte Wirkſamkeit, da ſie nichts zu ſparen Urſache hatten, und eben ſo wenig durch einen oder den andern mis-
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ſchaft von Italien und Frankreich, der große
Handel der verbundenen deutſchen Staͤdte, der
dadurch fruͤher entſtandene Flor dieſer Laͤnder,
ſind unſtreitig die Urſache davon. Nicht we-
nig trugen auch die Geiſtlichen zu Befoͤrderung
des Gartenbaues in Deutſchland uͤberhaupt
bey, da ſie bey der Ruhe in ihren Kloͤſtern
ſich haͤufig mit dem Gartenbaue ſelbſt beſchaͤf-
tigten, zumal da ſie doch einige naͤhere Kennt-
niß von Chemie, Naturlehre und Naturge-
ſchichte hatten, als andere, auch durch ihre
wechſelſeitige Reiſen und Briefwechſel viele
Einſichten in den Zuſtand des Gartenbaues
der ſchon cultivirten Laͤnder erhielten; auch
trieb ſie die Sorge fuͤr eine mit ſchmackhaften
Geruͤchten wohlbeſetzte Tafel an, ſelbſt mit dem
Clima zu kaͤmpfen, und die Gartenfruͤchte
fremder Gegenden nach und nach an den deut-
ſchen Himmelsſtrich zu gewoͤhnen, dem man
gewoͤhnlich ſeine Eicheln vorwarf; ob man
gleich die alte Rauheit in dieſen Stuͤcken ohne
Grund den mitlern Zeiten andichtet. Man ſuch-
te dadurch, daß man einheimiſchen Saamen
von ihnen bekam, ſie ſelbſt einheimiſch zu ma-
chen, weil dieſer alsdann unter dem Himmel,
unter dem er reifte, auch gluͤcklicher waͤchſt.
Die Reichthuͤmer der Kloͤſter gaben ihren
Bemuͤhungen die groͤßte Wirkſamkeit, da ſie
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/12>, abgerufen am 21.11.2024.
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