gen verwirren, das dieser oder jener reiche Pri- vatmann an einem mit Geschmack angelegten Garten findet, den er zwar oft theuer erkauft, aber dabey nicht vergißt, sein Vermögen zu überrechnen. Man verweise mich hier nicht auf England. Es bestätigt vielmehr meinen Satz; nur sein Handel und Seemacht hält die Fol- gen seiner Verschwendung auf, daß sie noch nicht zu seinem Fälle wirken kann.
Herr Hirschfeld gehet hierauf zu den Gär- ten der Babylonier, besonders den schweben- den, über, macht uns mit den Gärten der Per- ser, der Griechen, und den Villen und Gärten der Römer bekannt. Unter den römischen Gärten, wenn ich nicht irre, übersahe Herr Hirschfeld den berühmten Garten des Seneka, den man auf eine Million am Werthe schätzte, und der vielleicht keine geringe Ursache war, warum Nero ihm im Bade die Adern öffnen, und seinen Lehrer verbluten ließ. Er sucht hierauf die Gartenkunst in den mittlern Zeiten, wo er sie aber ganz vermißt. Und einiger- maßen müssen wir ihm Beyfall geben. Ob man aber nicht in den Klagen über die Bar- barey der mittlern Zeiten zuweilen zu weit ge- het, verdient eine tiefere Untersuchung, als es hier möglich ist. Sollte nicht die große Handelsepoche der Slaven und Deutschen hier einige Ausnahmen machen? Albertus
Ma-
gen verwirren, das dieſer oder jener reiche Pri- vatmann an einem mit Geſchmack angelegten Garten findet, den er zwar oft theuer erkauft, aber dabey nicht vergißt, ſein Vermoͤgen zu uͤberrechnen. Man verweiſe mich hier nicht auf England. Es beſtaͤtigt vielmehr meinen Satz; nur ſein Handel und Seemacht haͤlt die Fol- gen ſeiner Verſchwendung auf, daß ſie noch nicht zu ſeinem Faͤlle wirken kann.
Herr Hirſchfeld gehet hierauf zu den Gaͤr- ten der Babylonier, beſonders den ſchweben- den, uͤber, macht uns mit den Gaͤrten der Per- ſer, der Griechen, und den Villen und Gaͤrten der Roͤmer bekannt. Unter den roͤmiſchen Gaͤrten, wenn ich nicht irre, uͤberſahe Herr Hirſchfeld den beruͤhmten Garten des Seneka, den man auf eine Million am Werthe ſchaͤtzte, und der vielleicht keine geringe Urſache war, warum Nero ihm im Bade die Adern oͤffnen, und ſeinen Lehrer verbluten ließ. Er ſucht hierauf die Gartenkunſt in den mittlern Zeiten, wo er ſie aber ganz vermißt. Und einiger- maßen muͤſſen wir ihm Beyfall geben. Ob man aber nicht in den Klagen uͤber die Bar- barey der mittlern Zeiten zuweilen zu weit ge- het, verdient eine tiefere Unterſuchung, als es hier moͤglich iſt. Sollte nicht die große Handelsepoche der Slaven und Deutſchen hier einige Ausnahmen machen? Albertus
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gen verwirren, das dieſer oder jener reiche Pri-
vatmann an einem mit Geſchmack angelegten
Garten findet, den er zwar oft theuer erkauft,
aber dabey nicht vergißt, ſein Vermoͤgen zu
uͤberrechnen. Man verweiſe mich hier nicht auf
England. Es beſtaͤtigt vielmehr meinen Satz;
nur ſein Handel und Seemacht haͤlt die Fol-
gen ſeiner Verſchwendung auf, daß ſie noch
nicht zu ſeinem Faͤlle wirken kann.
Herr Hirſchfeld gehet hierauf zu den Gaͤr-
ten der Babylonier, beſonders den ſchweben-
den, uͤber, macht uns mit den Gaͤrten der Per-
ſer, der Griechen, und den Villen und Gaͤrten
der Roͤmer bekannt. Unter den roͤmiſchen
Gaͤrten, wenn ich nicht irre, uͤberſahe Herr
Hirſchfeld den beruͤhmten Garten des Seneka,
den man auf eine Million am Werthe ſchaͤtzte,
und der vielleicht keine geringe Urſache war,
warum Nero ihm im Bade die Adern oͤffnen,
und ſeinen Lehrer verbluten ließ. Er ſucht
hierauf die Gartenkunſt in den mittlern Zeiten,
wo er ſie aber ganz vermißt. Und einiger-
maßen muͤſſen wir ihm Beyfall geben. Ob
man aber nicht in den Klagen uͤber die Bar-
barey der mittlern Zeiten zuweilen zu weit ge-
het, verdient eine tiefere Unterſuchung, als
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/144>, abgerufen am 04.12.2024.
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