In der Mark Brandenburg finden sich in dem 16ten und 17ten Jahrhunderte häufige Spuren, daß es ein sehr ausgebreitetes und wichtiges Geschäft war, daß selbst die Regie- rung große Sorgfalt für dasselbe trug: daher sich in diesen Zeiten schon häufige Gesetze, in Ansehung desselben, so wie auch des Bieres, finden. Die Regierung in der Mark bemühe- te sich sonderlich, die Hopfenausfuhre zum Be- sten des Landes zu leiten, ihn bald für das Land selbst zu behalten, bald durch die Aus- fuhre desselben das Geld anderer Länder zu gewinnen. Schon 1564 finden sich Nach- richten hiervon. Im Jahre 1585 erschien ein Edict gegen die Hopfenausfuhre, 1586 wur- de der Stadt Gardelegen, wo der Hopfenbau von Alters her blühete, die besondere Frey- heit ertheilt ihren Hopfen auszuführen. In den Jahren 1564 und 1568 wurde der Ho- pfen in der Mark mit 12 Thlr., und 1589 der großen Dürre wegen mit 18 Thlr. bezahlt z).
Im Jahre 1589 wurde das Verbot der Ausfuhre erneuert. In dem Pommerischen, hatte er, wie oben bemerkt worden, in der Ge-
gend
y) S. Albinus meißnische Bergchronik p. 130.
z) S. Georgi Nachricht von dem Hopfenbau in Pölitz, in Schrebers neuen Cameralschriften III. S. 473.
lich von dem Spießglas und deſſen Dam- pfe y).
In der Mark Brandenburg finden ſich in dem 16ten und 17ten Jahrhunderte haͤufige Spuren, daß es ein ſehr ausgebreitetes und wichtiges Geſchaͤft war, daß ſelbſt die Regie- rung große Sorgfalt fuͤr daſſelbe trug: daher ſich in dieſen Zeiten ſchon haͤufige Geſetze, in Anſehung deſſelben, ſo wie auch des Bieres, finden. Die Regierung in der Mark bemuͤhe- te ſich ſonderlich, die Hopfenausfuhre zum Be- ſten des Landes zu leiten, ihn bald fuͤr das Land ſelbſt zu behalten, bald durch die Aus- fuhre deſſelben das Geld anderer Laͤnder zu gewinnen. Schon 1564 finden ſich Nach- richten hiervon. Im Jahre 1585 erſchien ein Edict gegen die Hopfenausfuhre, 1586 wur- de der Stadt Gardelegen, wo der Hopfenbau von Alters her bluͤhete, die beſondere Frey- heit ertheilt ihren Hopfen auszufuͤhren. In den Jahren 1564 und 1568 wurde der Ho- pfen in der Mark mit 12 Thlr., und 1589 der großen Duͤrre wegen mit 18 Thlr. bezahlt z).
Im Jahre 1589 wurde das Verbot der Ausfuhre erneuert. In dem Pommeriſchen, hatte er, wie oben bemerkt worden, in der Ge-
gend
y) S. Albinus meißniſche Bergchronik p. 130.
z) S. Georgi Nachricht von dem Hopfenbau in Poͤlitz, in Schrebers neuen Cameralſchriften III. S. 473.
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lich von dem Spießglas und deſſen Dam-
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In der Mark Brandenburg finden ſich in
dem 16ten und 17ten Jahrhunderte haͤufige
Spuren, daß es ein ſehr ausgebreitetes und
wichtiges Geſchaͤft war, daß ſelbſt die Regie-
rung große Sorgfalt fuͤr daſſelbe trug: daher
ſich in dieſen Zeiten ſchon haͤufige Geſetze, in
Anſehung deſſelben, ſo wie auch des Bieres,
finden. Die Regierung in der Mark bemuͤhe-
te ſich ſonderlich, die Hopfenausfuhre zum Be-
ſten des Landes zu leiten, ihn bald fuͤr das
Land ſelbſt zu behalten, bald durch die Aus-
fuhre deſſelben das Geld anderer Laͤnder zu
gewinnen. Schon 1564 finden ſich Nach-
richten hiervon. Im Jahre 1585 erſchien
ein Edict gegen die Hopfenausfuhre, 1586 wur-
de der Stadt Gardelegen, wo der Hopfenbau
von Alters her bluͤhete, die beſondere Frey-
heit ertheilt ihren Hopfen auszufuͤhren. In
den Jahren 1564 und 1568 wurde der Ho-
pfen in der Mark mit 12 Thlr., und 1589 der
großen Duͤrre wegen mit 18 Thlr. bezahlt z).
Im Jahre 1589 wurde das Verbot der
Ausfuhre erneuert. In dem Pommeriſchen,
hatte er, wie oben bemerkt worden, in der Ge-
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y) S. Albinus meißniſche Bergchronik p. 130.
z) S. Georgi Nachricht von dem Hopfenbau in
Poͤlitz, in Schrebers neuen Cameralſchriften III.
S. 473.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/238>, abgerufen am 23.11.2024.
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