Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

dem Forstwesen angestellten Bedienten; und
jährlich zwey Anweisetage, so wie sie Remi-
niscere und Bartholomäi als Zahltage fest-
setzt; sie untersagt den Verkauf des Holzes
nach Lachtern, und nimmt nur hiervon die
geistlichen und weltlichen Bedienten, und den
Hammermeister in Lobenstein aus; bestimmt
genau die Anweis- und Schreibegebühren,
verordnet die richtige Haltung der Wald- und
Forstregister, und befiehlt, jährlich beym
Schluß dabey anzumerken, was der Hof da-
von gezogen. Und da mit den Gnadenhöl-
zern so viel Unterschleif getrieben worden, so
verordnet sie die unverzügliche Einsendung ei-
nes Verzeichnisses der Gnadenhölzer. Bey
dem Anweisen setzt sie die Hauptregel fest daß
es also geschehe, daß es den Gehegen, Gehöl-
zen und Wildbahnen am wenigsten schädlich
sey. Die Dickige wurden durch Hauung von
Hopfen-, Schlag-, Schrenk- und Lattenstan-
gen lichter gemacht. Außer den Holzmarken
durfte, um die Betrügereyen zu verhüten,
ohne Vorwissen nichts verkauft werden. Sie
verlangt, daß nach dem Anweisen das Holz
auf das schleunigste gefället und die Wälder
bald geräumet werden. Die Holzhauer wur-
den angehalten, sich zu bemühen, das Holz
auf die Blößen, und nicht in die Dickige, zu
fällen.

Man untersagte, so viel möglich, die Holz-
resten in den Aemtern, daß nämlich die Zah-

lung

dem Forſtweſen angeſtellten Bedienten; und
jaͤhrlich zwey Anweiſetage, ſo wie ſie Remi-
niſcere und Bartholomaͤi als Zahltage feſt-
ſetzt; ſie unterſagt den Verkauf des Holzes
nach Lachtern, und nimmt nur hiervon die
geiſtlichen und weltlichen Bedienten, und den
Hammermeiſter in Lobenſtein aus; beſtimmt
genau die Anweis- und Schreibegebuͤhren,
verordnet die richtige Haltung der Wald- und
Forſtregiſter, und befiehlt, jaͤhrlich beym
Schluß dabey anzumerken, was der Hof da-
von gezogen. Und da mit den Gnadenhoͤl-
zern ſo viel Unterſchleif getrieben worden, ſo
verordnet ſie die unverzuͤgliche Einſendung ei-
nes Verzeichniſſes der Gnadenhoͤlzer. Bey
dem Anweiſen ſetzt ſie die Hauptregel feſt daß
es alſo geſchehe, daß es den Gehegen, Gehoͤl-
zen und Wildbahnen am wenigſten ſchaͤdlich
ſey. Die Dickige wurden durch Hauung von
Hopfen-, Schlag-, Schrenk- und Lattenſtan-
gen lichter gemacht. Außer den Holzmarken
durfte, um die Betruͤgereyen zu verhuͤten,
ohne Vorwiſſen nichts verkauft werden. Sie
verlangt, daß nach dem Anweiſen das Holz
auf das ſchleunigſte gefaͤllet und die Waͤlder
bald geraͤumet werden. Die Holzhauer wur-
den angehalten, ſich zu bemuͤhen, das Holz
auf die Bloͤßen, und nicht in die Dickige, zu
faͤllen.

Man unterſagte, ſo viel moͤglich, die Holz-
reſten in den Aemtern, daß naͤmlich die Zah-

lung
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0311" n="301"/>
dem For&#x017F;twe&#x017F;en ange&#x017F;tellten Bedienten; und<lb/>
ja&#x0364;hrlich zwey Anwei&#x017F;etage, &#x017F;o wie &#x017F;ie Remi-<lb/>
ni&#x017F;cere und Bartholoma&#x0364;i als Zahltage fe&#x017F;t-<lb/>
&#x017F;etzt; &#x017F;ie unter&#x017F;agt den Verkauf des Holzes<lb/>
nach Lachtern, und nimmt nur hiervon die<lb/>
gei&#x017F;tlichen und weltlichen Bedienten, und den<lb/>
Hammermei&#x017F;ter in Loben&#x017F;tein aus; be&#x017F;timmt<lb/>
genau die Anweis- und Schreibegebu&#x0364;hren,<lb/>
verordnet die richtige Haltung der Wald- und<lb/>
For&#x017F;tregi&#x017F;ter, und befiehlt, ja&#x0364;hrlich beym<lb/>
Schluß dabey anzumerken, was der Hof da-<lb/>
von gezogen. Und da mit den Gnadenho&#x0364;l-<lb/>
zern &#x017F;o viel Unter&#x017F;chleif getrieben worden, &#x017F;o<lb/>
verordnet &#x017F;ie die unverzu&#x0364;gliche Ein&#x017F;endung ei-<lb/>
nes Verzeichni&#x017F;&#x017F;es der Gnadenho&#x0364;lzer. Bey<lb/>
dem Anwei&#x017F;en &#x017F;etzt &#x017F;ie die Hauptregel fe&#x017F;t daß<lb/>
es al&#x017F;o ge&#x017F;chehe, daß es den Gehegen, Geho&#x0364;l-<lb/>
zen und Wildbahnen am wenig&#x017F;ten &#x017F;cha&#x0364;dlich<lb/>
&#x017F;ey. Die Dickige wurden durch Hauung von<lb/>
Hopfen-, Schlag-, Schrenk- und Latten&#x017F;tan-<lb/>
gen lichter gemacht. Außer den Holzmarken<lb/>
durfte, um die Betru&#x0364;gereyen zu verhu&#x0364;ten,<lb/>
ohne Vorwi&#x017F;&#x017F;en nichts verkauft werden. Sie<lb/>
verlangt, daß nach dem Anwei&#x017F;en das Holz<lb/>
auf das &#x017F;chleunig&#x017F;te gefa&#x0364;llet und die Wa&#x0364;lder<lb/>
bald gera&#x0364;umet werden. Die Holzhauer wur-<lb/>
den angehalten, &#x017F;ich zu bemu&#x0364;hen, das Holz<lb/>
auf die Blo&#x0364;ßen, und nicht in die Dickige, zu<lb/>
fa&#x0364;llen.</p><lb/>
          <p>Man unter&#x017F;agte, &#x017F;o viel mo&#x0364;glich, die Holz-<lb/>
re&#x017F;ten in den Aemtern, daß na&#x0364;mlich die Zah-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">lung</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[301/0311] dem Forſtweſen angeſtellten Bedienten; und jaͤhrlich zwey Anweiſetage, ſo wie ſie Remi- niſcere und Bartholomaͤi als Zahltage feſt- ſetzt; ſie unterſagt den Verkauf des Holzes nach Lachtern, und nimmt nur hiervon die geiſtlichen und weltlichen Bedienten, und den Hammermeiſter in Lobenſtein aus; beſtimmt genau die Anweis- und Schreibegebuͤhren, verordnet die richtige Haltung der Wald- und Forſtregiſter, und befiehlt, jaͤhrlich beym Schluß dabey anzumerken, was der Hof da- von gezogen. Und da mit den Gnadenhoͤl- zern ſo viel Unterſchleif getrieben worden, ſo verordnet ſie die unverzuͤgliche Einſendung ei- nes Verzeichniſſes der Gnadenhoͤlzer. Bey dem Anweiſen ſetzt ſie die Hauptregel feſt daß es alſo geſchehe, daß es den Gehegen, Gehoͤl- zen und Wildbahnen am wenigſten ſchaͤdlich ſey. Die Dickige wurden durch Hauung von Hopfen-, Schlag-, Schrenk- und Lattenſtan- gen lichter gemacht. Außer den Holzmarken durfte, um die Betruͤgereyen zu verhuͤten, ohne Vorwiſſen nichts verkauft werden. Sie verlangt, daß nach dem Anweiſen das Holz auf das ſchleunigſte gefaͤllet und die Waͤlder bald geraͤumet werden. Die Holzhauer wur- den angehalten, ſich zu bemuͤhen, das Holz auf die Bloͤßen, und nicht in die Dickige, zu faͤllen. Man unterſagte, ſo viel moͤglich, die Holz- reſten in den Aemtern, daß naͤmlich die Zah- lung

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/311
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/311>, abgerufen am 22.11.2024.