Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

In dem Würtenbergischen, wo man in
diesem Jahrhunderte so aufmerksam auf die
Landesökonomie, und vornehmlich auf einige
Geschäfte war, versorgte man auch die Fische-
rey mit einer Fischordnung im J. 1535.

In dem Braunschweigischen haben wir
nicht allein das erwähnte Jagd- und Fisch-
edikt vom J. 1581, sondern auch ein Edikt
vom Jahre 1598 wegen der Wildschützen und
Fischdiebe t). Es wird darinnen untersagt,
Fische in dem fürstlichen Hegewassern zu fan-
gen, vornehmlich auch die Forellen erwähnt;
ein Beweis, daß dieser kostbare Fisch sich in
dem Braunschweigischen damals auch schon
befunden, wo er unstreitig wegen der vielen
vortrefflichen Gebirgwasser gut stand. In
der Forst- und Holzordnung vom J. 1591,
werden die Förster angewiesen, auch auf die
Fischereyen und die dabey vorfallenden Dieb-
stähle zu sehen u). In der mecklenburgischen
Landesordnung von 1562 wird auch von
Seiten der Polizey für die Fischerey gesorgt.
Es wird untersagt, auf fremden Seen oder
Wässern ohne des Herrn Wissen und Willen
zu fischen, auch das Hechtstechen und Lachs-

aus-
t) Vom 26 Sept. 1598. Fritsch S. 136. Auch
Forellen und andere Fische in unserm Hegewes-
sern zu fangen, und uns dieblicher Weise zu ent-
wenden etc.
u) Fritsch p. 130.

In dem Wuͤrtenbergiſchen, wo man in
dieſem Jahrhunderte ſo aufmerkſam auf die
Landesoͤkonomie, und vornehmlich auf einige
Geſchaͤfte war, verſorgte man auch die Fiſche-
rey mit einer Fiſchordnung im J. 1535.

In dem Braunſchweigiſchen haben wir
nicht allein das erwaͤhnte Jagd- und Fiſch-
edikt vom J. 1581, ſondern auch ein Edikt
vom Jahre 1598 wegen der Wildſchuͤtzen und
Fiſchdiebe t). Es wird darinnen unterſagt,
Fiſche in dem fuͤrſtlichen Hegewaſſern zu fan-
gen, vornehmlich auch die Forellen erwaͤhnt;
ein Beweis, daß dieſer koſtbare Fiſch ſich in
dem Braunſchweigiſchen damals auch ſchon
befunden, wo er unſtreitig wegen der vielen
vortrefflichen Gebirgwaſſer gut ſtand. In
der Forſt- und Holzordnung vom J. 1591,
werden die Foͤrſter angewieſen, auch auf die
Fiſchereyen und die dabey vorfallenden Dieb-
ſtaͤhle zu ſehen u). In der mecklenburgiſchen
Landesordnung von 1562 wird auch von
Seiten der Polizey fuͤr die Fiſcherey geſorgt.
Es wird unterſagt, auf fremden Seen oder
Waͤſſern ohne des Herrn Wiſſen und Willen
zu fiſchen, auch das Hechtſtechen und Lachs-

aus-
t) Vom 26 Sept. 1598. Fritſch S. 136. Auch
Forellen und andere Fiſche in unſerm Hegeweſ-
ſern zu fangen, und uns dieblicher Weiſe zu ent-
wenden ꝛc.
u) Fritſch p. 130.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0536" n="526"/>
          <p>In dem Wu&#x0364;rtenbergi&#x017F;chen, wo man in<lb/>
die&#x017F;em Jahrhunderte &#x017F;o aufmerk&#x017F;am auf die<lb/>
Landeso&#x0364;konomie, und vornehmlich auf einige<lb/>
Ge&#x017F;cha&#x0364;fte war, ver&#x017F;orgte man auch die Fi&#x017F;che-<lb/>
rey mit einer Fi&#x017F;chordnung im J. 1535.</p><lb/>
          <p>In dem Braun&#x017F;chweigi&#x017F;chen haben wir<lb/>
nicht allein das erwa&#x0364;hnte Jagd- und Fi&#x017F;ch-<lb/>
edikt vom J. 1581, &#x017F;ondern auch ein Edikt<lb/>
vom Jahre 1598 wegen der Wild&#x017F;chu&#x0364;tzen und<lb/>
Fi&#x017F;chdiebe <note place="foot" n="t)">Vom 26 Sept. 1598. Frit&#x017F;ch S. 136. Auch<lb/>
Forellen und andere Fi&#x017F;che in un&#x017F;erm Hegewe&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ern zu fangen, und uns dieblicher Wei&#x017F;e zu ent-<lb/>
wenden &#xA75B;c.</note>. Es wird darinnen unter&#x017F;agt,<lb/>
Fi&#x017F;che in dem fu&#x0364;r&#x017F;tlichen Hegewa&#x017F;&#x017F;ern zu fan-<lb/>
gen, vornehmlich auch die Forellen erwa&#x0364;hnt;<lb/>
ein Beweis, daß die&#x017F;er ko&#x017F;tbare Fi&#x017F;ch &#x017F;ich in<lb/>
dem Braun&#x017F;chweigi&#x017F;chen damals auch &#x017F;chon<lb/>
befunden, wo er un&#x017F;treitig wegen der vielen<lb/>
vortrefflichen Gebirgwa&#x017F;&#x017F;er gut &#x017F;tand. In<lb/>
der For&#x017F;t- und Holzordnung vom J. 1591,<lb/>
werden die Fo&#x0364;r&#x017F;ter angewie&#x017F;en, auch auf die<lb/>
Fi&#x017F;chereyen und die dabey vorfallenden Dieb-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;hle zu &#x017F;ehen <note place="foot" n="u)">Frit&#x017F;ch <hi rendition="#aq">p.</hi> 130.</note>. In der mecklenburgi&#x017F;chen<lb/>
Landesordnung von 1562 wird auch von<lb/>
Seiten der Polizey fu&#x0364;r die Fi&#x017F;cherey ge&#x017F;orgt.<lb/>
Es wird unter&#x017F;agt, auf fremden Seen oder<lb/>
Wa&#x0364;&#x017F;&#x017F;ern ohne des Herrn Wi&#x017F;&#x017F;en und Willen<lb/>
zu fi&#x017F;chen, auch das Hecht&#x017F;techen und Lachs-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">aus-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[526/0536] In dem Wuͤrtenbergiſchen, wo man in dieſem Jahrhunderte ſo aufmerkſam auf die Landesoͤkonomie, und vornehmlich auf einige Geſchaͤfte war, verſorgte man auch die Fiſche- rey mit einer Fiſchordnung im J. 1535. In dem Braunſchweigiſchen haben wir nicht allein das erwaͤhnte Jagd- und Fiſch- edikt vom J. 1581, ſondern auch ein Edikt vom Jahre 1598 wegen der Wildſchuͤtzen und Fiſchdiebe t). Es wird darinnen unterſagt, Fiſche in dem fuͤrſtlichen Hegewaſſern zu fan- gen, vornehmlich auch die Forellen erwaͤhnt; ein Beweis, daß dieſer koſtbare Fiſch ſich in dem Braunſchweigiſchen damals auch ſchon befunden, wo er unſtreitig wegen der vielen vortrefflichen Gebirgwaſſer gut ſtand. In der Forſt- und Holzordnung vom J. 1591, werden die Foͤrſter angewieſen, auch auf die Fiſchereyen und die dabey vorfallenden Dieb- ſtaͤhle zu ſehen u). In der mecklenburgiſchen Landesordnung von 1562 wird auch von Seiten der Polizey fuͤr die Fiſcherey geſorgt. Es wird unterſagt, auf fremden Seen oder Waͤſſern ohne des Herrn Wiſſen und Willen zu fiſchen, auch das Hechtſtechen und Lachs- aus- t) Vom 26 Sept. 1598. Fritſch S. 136. Auch Forellen und andere Fiſche in unſerm Hegeweſ- ſern zu fangen, und uns dieblicher Weiſe zu ent- wenden ꝛc. u) Fritſch p. 130.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/536
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 526. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/536>, abgerufen am 22.11.2024.