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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

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gen Handwerksgesellen, so nicht im Land gesessen,
das Fischen untersagt ward i). Im Jahr
1695 ergieng ein Edikt wegen Vor- und Auf-
kauf bey dem Fischhandel k).

In dem Sachsen-Coburgischen machte sich
Herzog Johann Casimir 1607 um die Fi-
scherey verdient, und verbot das Fischen mit
Angeln, Kugelwerfen, wie auch das Rösten
des Flachses in den Wassern.

Im Jahre 1657 ergieng eine Hessencasse-
lische Wasser- und Fischordnung, wo um des

Müßig-
i) Flemming deutscher Fischer p. 491.
k) Alle diese Verordnungen s. in des Mylii corp.
constit. march.
Es heißt daselbst §. 3. Weil
wir unter den gemeinen Bürger- und Bauerleu-
ten in Städten und Dörfern viele Lediggänger
befunden, welche ihr erlerntes Handwerk
und andere ordentliche Arbeit, Nahrung und
Handthierung liegen lassen, hingegen aber sich
auf den Müßiggang und das vielfältige tägli-
che Fischen begeben etc. -- als soll hinführo, um
die Verödung der Wasser zu verhüten, und den
bey solchem unordentlichen Fischen vorgehenden
höchstschädlichen Misbrauch abzuschaffen, kei-
nem Fremden, sondern nur der im Lande ist, und
eingesessenen Hauptleuten jedes Orts wöchentlich
mehr nicht als 2 Tage, nämlich Montags und
Freytags, in dem gemeinen und ungehegten Was-
ser zu fischen erlaubt, aber den fremden und
auswärtigen Gesellen ganz und gar verboten
seyn.

gen Handwerksgeſellen, ſo nicht im Land geſeſſen,
das Fiſchen unterſagt ward i). Im Jahr
1695 ergieng ein Edikt wegen Vor- und Auf-
kauf bey dem Fiſchhandel k).

In dem Sachſen-Coburgiſchen machte ſich
Herzog Johann Caſimir 1607 um die Fi-
ſcherey verdient, und verbot das Fiſchen mit
Angeln, Kugelwerfen, wie auch das Roͤſten
des Flachſes in den Waſſern.

Im Jahre 1657 ergieng eine Heſſencaſſe-
liſche Waſſer- und Fiſchordnung, wo um des

Muͤßig-
i) Flemming deutſcher Fiſcher p. 491.
k) Alle dieſe Verordnungen ſ. in des Mylii corp.
conſtit. march.
Es heißt daſelbſt §. 3. Weil
wir unter den gemeinen Buͤrger- und Bauerleu-
ten in Staͤdten und Doͤrfern viele Lediggaͤnger
befunden, welche ihr erlerntes Handwerk
und andere ordentliche Arbeit, Nahrung und
Handthierung liegen laſſen, hingegen aber ſich
auf den Muͤßiggang und das vielfaͤltige taͤgli-
che Fiſchen begeben ꝛc. — als ſoll hinfuͤhro, um
die Veroͤdung der Waſſer zu verhuͤten, und den
bey ſolchem unordentlichen Fiſchen vorgehenden
hoͤchſtſchaͤdlichen Misbrauch abzuſchaffen, kei-
nem Fremden, ſondern nur der im Lande iſt, und
eingeſeſſenen Hauptleuten jedes Orts woͤchentlich
mehr nicht als 2 Tage, naͤmlich Montags und
Freytags, in dem gemeinen und ungehegten Waſ-
ſer zu fiſchen erlaubt, aber den fremden und
auswaͤrtigen Geſellen ganz und gar verboten
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[543/0553] gen Handwerksgeſellen, ſo nicht im Land geſeſſen, das Fiſchen unterſagt ward i). Im Jahr 1695 ergieng ein Edikt wegen Vor- und Auf- kauf bey dem Fiſchhandel k). In dem Sachſen-Coburgiſchen machte ſich Herzog Johann Caſimir 1607 um die Fi- ſcherey verdient, und verbot das Fiſchen mit Angeln, Kugelwerfen, wie auch das Roͤſten des Flachſes in den Waſſern. Im Jahre 1657 ergieng eine Heſſencaſſe- liſche Waſſer- und Fiſchordnung, wo um des Muͤßig- i) Flemming deutſcher Fiſcher p. 491. k) Alle dieſe Verordnungen ſ. in des Mylii corp. conſtit. march. Es heißt daſelbſt §. 3. Weil wir unter den gemeinen Buͤrger- und Bauerleu- ten in Staͤdten und Doͤrfern viele Lediggaͤnger befunden, welche ihr erlerntes Handwerk und andere ordentliche Arbeit, Nahrung und Handthierung liegen laſſen, hingegen aber ſich auf den Muͤßiggang und das vielfaͤltige taͤgli- che Fiſchen begeben ꝛc. — als ſoll hinfuͤhro, um die Veroͤdung der Waſſer zu verhuͤten, und den bey ſolchem unordentlichen Fiſchen vorgehenden hoͤchſtſchaͤdlichen Misbrauch abzuſchaffen, kei- nem Fremden, ſondern nur der im Lande iſt, und eingeſeſſenen Hauptleuten jedes Orts woͤchentlich mehr nicht als 2 Tage, naͤmlich Montags und Freytags, in dem gemeinen und ungehegten Waſ- ſer zu fiſchen erlaubt, aber den fremden und auswaͤrtigen Geſellen ganz und gar verboten ſeyn.

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 543. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/553>, abgerufen am 22.11.2024.