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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

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geben, und 1566 wurde am 6 Junius das er-
ste Floßholz darauf zur Stadt gebracht. Die
Kosten waren 4000 Gulden, wozu der Chur-
fürst 1000 Gulden beytrug. Allein sie gerieth
wegen Abgang des Holzes bald wieder ins
Stecken. Um diese Zeit gieng auch die ma-
rienbergische an, welche aber bald nach Blu-
menau verlegt wurde. Die blumenauische
ist ebenfalls alt; schon Churfürst August kauf-
te auf den böhmischen Wäldern für 20000
Thaler Klafterholz, welches auf der Flöße bis
nach Blumenau gieng. In den Jahren 1578
und 1579 gieng die Elster- und Pleissenflöße
an; man legte auf der Elster im Zeitzischen,
nicht weit von Crossen, einen Floßgraben an,
welcher an der Elster immer weiter fortgehet,
und bey Pegau sich theilt. Der eine Arm geht
nach Lützen und Merseburg, der andere aber
der Elster nach, und fällt endlich in die Pleis-
se. Der erste Holzkauftag wurde 1579 am
6ten Julius gehalten.

Man suchte sonderlich den Absatz des Floß-
holzes nach Halle zu befördern, und der Chur-
fürst August schloß daher einen Holzcontrakt
mit erwähnter Stadt, welche zu dem Salzsie-
den so viel verbraucht, in dem Jahre 1582 g).
Es wurde verabredet, jährlich 8000 Klaftern

Holz
g) S. Lünigs Reichsarchiv part. spec. Cont. II. von
Sachsen S. 379.

geben, und 1566 wurde am 6 Junius das er-
ſte Floßholz darauf zur Stadt gebracht. Die
Koſten waren 4000 Gulden, wozu der Chur-
fuͤrſt 1000 Gulden beytrug. Allein ſie gerieth
wegen Abgang des Holzes bald wieder ins
Stecken. Um dieſe Zeit gieng auch die ma-
rienbergiſche an, welche aber bald nach Blu-
menau verlegt wurde. Die blumenauiſche
iſt ebenfalls alt; ſchon Churfuͤrſt Auguſt kauf-
te auf den boͤhmiſchen Waͤldern fuͤr 20000
Thaler Klafterholz, welches auf der Floͤße bis
nach Blumenau gieng. In den Jahren 1578
und 1579 gieng die Elſter- und Pleiſſenfloͤße
an; man legte auf der Elſter im Zeitziſchen,
nicht weit von Croſſen, einen Floßgraben an,
welcher an der Elſter immer weiter fortgehet,
und bey Pegau ſich theilt. Der eine Arm geht
nach Luͤtzen und Merſeburg, der andere aber
der Elſter nach, und faͤllt endlich in die Pleiſ-
ſe. Der erſte Holzkauftag wurde 1579 am
6ten Julius gehalten.

Man ſuchte ſonderlich den Abſatz des Floß-
holzes nach Halle zu befoͤrdern, und der Chur-
fuͤrſt Auguſt ſchloß daher einen Holzcontrakt
mit erwaͤhnter Stadt, welche zu dem Salzſie-
den ſo viel verbraucht, in dem Jahre 1582 g).
Es wurde verabredet, jaͤhrlich 8000 Klaftern

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g) S. Luͤnigs Reichsarchiv part. ſpec. Cont. II. von
Sachſen S. 379.
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[608/0618] geben, und 1566 wurde am 6 Junius das er- ſte Floßholz darauf zur Stadt gebracht. Die Koſten waren 4000 Gulden, wozu der Chur- fuͤrſt 1000 Gulden beytrug. Allein ſie gerieth wegen Abgang des Holzes bald wieder ins Stecken. Um dieſe Zeit gieng auch die ma- rienbergiſche an, welche aber bald nach Blu- menau verlegt wurde. Die blumenauiſche iſt ebenfalls alt; ſchon Churfuͤrſt Auguſt kauf- te auf den boͤhmiſchen Waͤldern fuͤr 20000 Thaler Klafterholz, welches auf der Floͤße bis nach Blumenau gieng. In den Jahren 1578 und 1579 gieng die Elſter- und Pleiſſenfloͤße an; man legte auf der Elſter im Zeitziſchen, nicht weit von Croſſen, einen Floßgraben an, welcher an der Elſter immer weiter fortgehet, und bey Pegau ſich theilt. Der eine Arm geht nach Luͤtzen und Merſeburg, der andere aber der Elſter nach, und faͤllt endlich in die Pleiſ- ſe. Der erſte Holzkauftag wurde 1579 am 6ten Julius gehalten. Man ſuchte ſonderlich den Abſatz des Floß- holzes nach Halle zu befoͤrdern, und der Chur- fuͤrſt Auguſt ſchloß daher einen Holzcontrakt mit erwaͤhnter Stadt, welche zu dem Salzſie- den ſo viel verbraucht, in dem Jahre 1582 g). Es wurde verabredet, jaͤhrlich 8000 Klaftern Holz g) S. Luͤnigs Reichsarchiv part. ſpec. Cont. II. von Sachſen S. 379.

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 608. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/618>, abgerufen am 25.11.2024.