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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

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herigen Holzcontrakte noch dauerten, die Zins-
fuhren an den Besitzer der böhmischen Herr-
schaft Bilin, so wie die jährlich an den von
Hartitzsch zum Dorf Chemnitz und Weissen-
born zu bezahlenden zwölf Gülden Wasserzins
über sich zu nehmen. Seit dieser Zeit hat der
Rath zu Freyberg die Flöße weiter nicht ge-
habt, indem der angezogene Floßvertrag zu-
weilen mit neuen dazugesetzten Bedingungen
zwischen dem Hofe und dem Rath von Zeit zu
Zeit erneuert worden. So geschahe dieses
1647 unter dem zweyten Januar auf funf-
zehn Jahre, 1676 unter dem 1sten November
auf zwölf Jahre, 1687 unterm 4ten Julius
auf funfzehn Jahre. Die zwickauische Mul-
denflöße wurde im siebenzehnten Jahrhunderte
sonderlich von dem von Schönburg beunruhi-
get. Die blumenauer Flöße suchte man 1624
durch einen neu angegebenen Floßgraben, wel-
chen der Oberhüttenverwalter zu Freyberg,
Lenke, angab, so zu leiten, daß die Hölzer aus
der Flöße in der freybergischen Mulde, und
von da bis an die freyberger Schmelzhütten
gebracht werden könnten. In der Folge wur-
den die marienbergischen Flößen zugleich mit
von Blumenau aus versorgt. Die marien-
berger Flöße wurde in diesem Jahrhunderte,
da sie bisher etwas gelegen, vornehmlich zu
Abtragung der Stadtschulden angewendet,
und gieng sogar bis Mitweide, vermöge einer
Concession Churfürst Christian des zweyten;

allein

herigen Holzcontrakte noch dauerten, die Zins-
fuhren an den Beſitzer der boͤhmiſchen Herr-
ſchaft Bilin, ſo wie die jaͤhrlich an den von
Hartitzſch zum Dorf Chemnitz und Weiſſen-
born zu bezahlenden zwoͤlf Guͤlden Waſſerzins
uͤber ſich zu nehmen. Seit dieſer Zeit hat der
Rath zu Freyberg die Floͤße weiter nicht ge-
habt, indem der angezogene Floßvertrag zu-
weilen mit neuen dazugeſetzten Bedingungen
zwiſchen dem Hofe und dem Rath von Zeit zu
Zeit erneuert worden. So geſchahe dieſes
1647 unter dem zweyten Januar auf funf-
zehn Jahre, 1676 unter dem 1ſten November
auf zwoͤlf Jahre, 1687 unterm 4ten Julius
auf funfzehn Jahre. Die zwickauiſche Mul-
denfloͤße wurde im ſiebenzehnten Jahrhunderte
ſonderlich von dem von Schoͤnburg beunruhi-
get. Die blumenauer Floͤße ſuchte man 1624
durch einen neu angegebenen Floßgraben, wel-
chen der Oberhuͤttenverwalter zu Freyberg,
Lenke, angab, ſo zu leiten, daß die Hoͤlzer aus
der Floͤße in der freybergiſchen Mulde, und
von da bis an die freyberger Schmelzhuͤtten
gebracht werden koͤnnten. In der Folge wur-
den die marienbergiſchen Floͤßen zugleich mit
von Blumenau aus verſorgt. Die marien-
berger Floͤße wurde in dieſem Jahrhunderte,
da ſie bisher etwas gelegen, vornehmlich zu
Abtragung der Stadtſchulden angewendet,
und gieng ſogar bis Mitweide, vermoͤge einer
Conceſſion Churfuͤrſt Chriſtian des zweyten;

allein
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[626/0636] herigen Holzcontrakte noch dauerten, die Zins- fuhren an den Beſitzer der boͤhmiſchen Herr- ſchaft Bilin, ſo wie die jaͤhrlich an den von Hartitzſch zum Dorf Chemnitz und Weiſſen- born zu bezahlenden zwoͤlf Guͤlden Waſſerzins uͤber ſich zu nehmen. Seit dieſer Zeit hat der Rath zu Freyberg die Floͤße weiter nicht ge- habt, indem der angezogene Floßvertrag zu- weilen mit neuen dazugeſetzten Bedingungen zwiſchen dem Hofe und dem Rath von Zeit zu Zeit erneuert worden. So geſchahe dieſes 1647 unter dem zweyten Januar auf funf- zehn Jahre, 1676 unter dem 1ſten November auf zwoͤlf Jahre, 1687 unterm 4ten Julius auf funfzehn Jahre. Die zwickauiſche Mul- denfloͤße wurde im ſiebenzehnten Jahrhunderte ſonderlich von dem von Schoͤnburg beunruhi- get. Die blumenauer Floͤße ſuchte man 1624 durch einen neu angegebenen Floßgraben, wel- chen der Oberhuͤttenverwalter zu Freyberg, Lenke, angab, ſo zu leiten, daß die Hoͤlzer aus der Floͤße in der freybergiſchen Mulde, und von da bis an die freyberger Schmelzhuͤtten gebracht werden koͤnnten. In der Folge wur- den die marienbergiſchen Floͤßen zugleich mit von Blumenau aus verſorgt. Die marien- berger Floͤße wurde in dieſem Jahrhunderte, da ſie bisher etwas gelegen, vornehmlich zu Abtragung der Stadtſchulden angewendet, und gieng ſogar bis Mitweide, vermoͤge einer Conceſſion Churfuͤrſt Chriſtian des zweyten; allein

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 626. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/636>, abgerufen am 22.11.2024.