Der Ursprung der meißnischen Bergwerke verliert sich in dem dunkeln Alterthume der mittlern Geschichte. Ihre Bebauung ist wahrscheinlich von Böheim aus geschehen, wie in der mittlern Geschichte ausführlicher gezeiget werden soll. Die freybergischen Berg- werke, welche nach den siebenlehnischen oder siebelnschen die ältesten sind, blüheten im 15 und 16 Jahrhunderte außerordentlich. In den ältern Zeiten bauete man die Bergwerke nicht so wie jetzt, da die Zechen und Gruben nicht so in gewisse Maaße vertheilet waren, und ihre Markscheiden im Auslenken, Hängenden und Liegenden nicht so wie jetzt, sondern man senkte in den ältern Zeiten nur gerade in die Tiefe.
Schon im 16ten Jahrhunderte kannte man diese Art des Bergbaues nicht mehr, und nannte daher dergleichen alte Gruben oder auflösige Zechen, Pingen b). Auch theilte man in ältern Zeiten die Zechen zu Freyberg in 64 Kuxe oder Bergtheile, da man sie schon in
dem
gleichen die verschiedenen Aufsätze aus Horns Handbibliothek, als S. 249. die gründliche Nachricht vom plauischen Grunde etc. S. 346. ferax metallorum ac mineralium Dubensis saltus Kirchmeieri und 409. diplomatische Annalen der Stadt Annaberg.
b) Fabricius in der freybergischen Bergchronik, und Albinus meißn. Bergchronik p. 15.
Der Urſprung der meißniſchen Bergwerke verliert ſich in dem dunkeln Alterthume der mittlern Geſchichte. Ihre Bebauung iſt wahrſcheinlich von Boͤheim aus geſchehen, wie in der mittlern Geſchichte ausfuͤhrlicher gezeiget werden ſoll. Die freybergiſchen Berg- werke, welche nach den ſiebenlehniſchen oder ſiebelnſchen die aͤlteſten ſind, bluͤheten im 15 und 16 Jahrhunderte außerordentlich. In den aͤltern Zeiten bauete man die Bergwerke nicht ſo wie jetzt, da die Zechen und Gruben nicht ſo in gewiſſe Maaße vertheilet waren, und ihre Markſcheiden im Auslenken, Haͤngenden und Liegenden nicht ſo wie jetzt, ſondern man ſenkte in den aͤltern Zeiten nur gerade in die Tiefe.
Schon im 16ten Jahrhunderte kannte man dieſe Art des Bergbaues nicht mehr, und nannte daher dergleichen alte Gruben oder aufloͤſige Zechen, Pingen b). Auch theilte man in aͤltern Zeiten die Zechen zu Freyberg in 64 Kuxe oder Bergtheile, da man ſie ſchon in
dem
gleichen die verſchiedenen Aufſaͤtze aus Horns Handbibliothek, als S. 249. die gruͤndliche Nachricht vom plauiſchen Grunde ꝛc. S. 346. ferax metallorum ac mineralium Dubenſis ſaltus Kirchmeieri und 409. diplomatiſche Annalen der Stadt Annaberg.
b) Fabricius in der freybergiſchen Bergchronik, und Albinus meißn. Bergchronik p. 15.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0668"n="658"/><p>Der Urſprung der meißniſchen Bergwerke<lb/>
verliert ſich in dem dunkeln Alterthume der<lb/>
mittlern Geſchichte. Ihre Bebauung iſt<lb/>
wahrſcheinlich von Boͤheim aus geſchehen,<lb/>
wie in der mittlern Geſchichte ausfuͤhrlicher<lb/>
gezeiget werden ſoll. Die freybergiſchen Berg-<lb/>
werke, welche nach den ſiebenlehniſchen oder<lb/>ſiebelnſchen die aͤlteſten ſind, bluͤheten im 15<lb/>
und 16 Jahrhunderte außerordentlich. In<lb/>
den aͤltern Zeiten bauete man die Bergwerke<lb/>
nicht ſo wie jetzt, da die Zechen und Gruben<lb/>
nicht ſo in gewiſſe Maaße vertheilet waren, und<lb/>
ihre Markſcheiden im Auslenken, Haͤngenden<lb/>
und Liegenden nicht ſo wie jetzt, ſondern man<lb/>ſenkte in den aͤltern Zeiten nur gerade in die<lb/>
Tiefe.</p><lb/><p>Schon im 16ten Jahrhunderte kannte<lb/>
man dieſe Art des Bergbaues nicht mehr, und<lb/>
nannte daher dergleichen alte Gruben oder<lb/>
aufloͤſige Zechen, Pingen <noteplace="foot"n="b)">Fabricius in der freybergiſchen Bergchronik,<lb/>
und Albinus meißn. Bergchronik <hirendition="#aq">p.</hi> 15.</note>. Auch theilte<lb/>
man in aͤltern Zeiten die Zechen zu Freyberg in<lb/>
64 Kuxe oder Bergtheile, da man ſie ſchon in<lb/><fwplace="bottom"type="catch">dem</fw><lb/><notexml:id="seg2pn_40_2"prev="#seg2pn_40_1"place="foot"n="a)">gleichen die verſchiedenen Aufſaͤtze aus Horns<lb/>
Handbibliothek, als S. 249. die gruͤndliche<lb/>
Nachricht vom plauiſchen Grunde ꝛc. S. 346.<lb/><hirendition="#aq">ferax metallorum ac mineralium Dubenſis ſaltus<lb/>
Kirchmeieri</hi> und 409. diplomatiſche Annalen<lb/>
der Stadt Annaberg.</note><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[658/0668]
Der Urſprung der meißniſchen Bergwerke
verliert ſich in dem dunkeln Alterthume der
mittlern Geſchichte. Ihre Bebauung iſt
wahrſcheinlich von Boͤheim aus geſchehen,
wie in der mittlern Geſchichte ausfuͤhrlicher
gezeiget werden ſoll. Die freybergiſchen Berg-
werke, welche nach den ſiebenlehniſchen oder
ſiebelnſchen die aͤlteſten ſind, bluͤheten im 15
und 16 Jahrhunderte außerordentlich. In
den aͤltern Zeiten bauete man die Bergwerke
nicht ſo wie jetzt, da die Zechen und Gruben
nicht ſo in gewiſſe Maaße vertheilet waren, und
ihre Markſcheiden im Auslenken, Haͤngenden
und Liegenden nicht ſo wie jetzt, ſondern man
ſenkte in den aͤltern Zeiten nur gerade in die
Tiefe.
Schon im 16ten Jahrhunderte kannte
man dieſe Art des Bergbaues nicht mehr, und
nannte daher dergleichen alte Gruben oder
aufloͤſige Zechen, Pingen b). Auch theilte
man in aͤltern Zeiten die Zechen zu Freyberg in
64 Kuxe oder Bergtheile, da man ſie ſchon in
dem
a)
b) Fabricius in der freybergiſchen Bergchronik,
und Albinus meißn. Bergchronik p. 15.
a) gleichen die verſchiedenen Aufſaͤtze aus Horns
Handbibliothek, als S. 249. die gruͤndliche
Nachricht vom plauiſchen Grunde ꝛc. S. 346.
ferax metallorum ac mineralium Dubenſis ſaltus
Kirchmeieri und 409. diplomatiſche Annalen
der Stadt Annaberg.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 658. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/668>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.