häufig Granaten darinnen. Man brauchte ihn zu allerhand Trinkgeschirr, und wollte be- obachten, daß er keinen Gift leide, zu Tisch- blättern und zu Kugeln, womit die Frauen- zimmer die Schleyer treugten. Einen vorzüg- lich schönen schwarzen fand man bey Anna- berg. Bey Stolpen fand man einen aschfar- benen Marmor oder eigentlich Basalt, der dem äthiopischen an Härte nichts nachgab, also, daß man sogar Ambose daraus machte. Auf den annabergischen Bergwerken fand man ei- nen rothen Marmor.
Marksteine und Werkstücke fand man zu Rochlitz und Pirna, zu Radeberg, zu Liben- thal, beym Schloß Leina brach man die besten Mühlsteine. Bey Chemnitz brach man die be- sten Quadersteine. Man fand ihn vornehm- lich bey dem Katzschenberge, aber auch bey Pe- nig und dem Schloß Roßburg an der Mulde, wo er sehr hart war. Schieferbrüche waren bey Schneeberg, um den Wolfsberg, inglei- chen zwischen Zwickau und Schneeberg. Kalk- stein fand man bey Chemnitz, Auerswalde, an der Saale, bey Pirna, Zeblitz, Meissen und Wildenfels n). Unter den Erden war schon im sechzehnten Jahrhunderte die waldenbur-
gische
n) Albin. l. c. p. 173. Auch Agricola erwähnt ihrer: Waldenburgiis certe vasis quibusdam, antequam igni durentur, jejunum sabulum imprimitur ut aspera fiant.
haͤufig Granaten darinnen. Man brauchte ihn zu allerhand Trinkgeſchirr, und wollte be- obachten, daß er keinen Gift leide, zu Tiſch- blaͤttern und zu Kugeln, womit die Frauen- zimmer die Schleyer treugten. Einen vorzuͤg- lich ſchoͤnen ſchwarzen fand man bey Anna- berg. Bey Stolpen fand man einen aſchfar- benen Marmor oder eigentlich Baſalt, der dem aͤthiopiſchen an Haͤrte nichts nachgab, alſo, daß man ſogar Amboſe daraus machte. Auf den annabergiſchen Bergwerken fand man ei- nen rothen Marmor.
Markſteine und Werkſtuͤcke fand man zu Rochlitz und Pirna, zu Radeberg, zu Liben- thal, beym Schloß Leina brach man die beſten Muͤhlſteine. Bey Chemnitz brach man die be- ſten Quaderſteine. Man fand ihn vornehm- lich bey dem Katzſchenberge, aber auch bey Pe- nig und dem Schloß Roßburg an der Mulde, wo er ſehr hart war. Schieferbruͤche waren bey Schneeberg, um den Wolfsberg, inglei- chen zwiſchen Zwickau und Schneeberg. Kalk- ſtein fand man bey Chemnitz, Auerswalde, an der Saale, bey Pirna, Zeblitz, Meiſſen und Wildenfels n). Unter den Erden war ſchon im ſechzehnten Jahrhunderte die waldenbur-
giſche
n) Albin. l. c. p. 173. Auch Agricola erwaͤhnt ihrer: Waldenburgiis certe vaſis quibusdam, antequam igni durentur, jejunum ſabulum imprimitur ut aſpera fiant.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0693"n="683"/>
haͤufig Granaten darinnen. Man brauchte<lb/>
ihn zu allerhand Trinkgeſchirr, und wollte be-<lb/>
obachten, daß er keinen Gift leide, zu Tiſch-<lb/>
blaͤttern und zu Kugeln, womit die Frauen-<lb/>
zimmer die Schleyer treugten. Einen vorzuͤg-<lb/>
lich ſchoͤnen ſchwarzen fand man bey Anna-<lb/>
berg. Bey Stolpen fand man einen aſchfar-<lb/>
benen Marmor oder eigentlich Baſalt, der dem<lb/>
aͤthiopiſchen an Haͤrte nichts nachgab, alſo,<lb/>
daß man ſogar Amboſe daraus machte. Auf<lb/>
den annabergiſchen Bergwerken fand man ei-<lb/>
nen rothen Marmor.</p><lb/><p>Markſteine und Werkſtuͤcke fand man zu<lb/>
Rochlitz und Pirna, zu Radeberg, zu Liben-<lb/>
thal, beym Schloß Leina brach man die beſten<lb/>
Muͤhlſteine. Bey Chemnitz brach man die be-<lb/>ſten Quaderſteine. Man fand ihn vornehm-<lb/>
lich bey dem Katzſchenberge, aber auch bey Pe-<lb/>
nig und dem Schloß Roßburg an der Mulde,<lb/>
wo er ſehr hart war. Schieferbruͤche waren<lb/>
bey Schneeberg, um den Wolfsberg, inglei-<lb/>
chen zwiſchen Zwickau und Schneeberg. Kalk-<lb/>ſtein fand man bey Chemnitz, Auerswalde, an<lb/>
der Saale, bey Pirna, Zeblitz, Meiſſen und<lb/>
Wildenfels <noteplace="foot"n="n)">Albin. <hirendition="#aq">l. c. p.</hi> 173. Auch Agricola erwaͤhnt ihrer:<lb/><hirendition="#aq">Waldenburgiis certe vaſis quibusdam, antequam<lb/>
igni durentur, jejunum ſabulum imprimitur ut<lb/>
aſpera fiant.</hi></note>. Unter den Erden war ſchon<lb/>
im ſechzehnten Jahrhunderte die waldenbur-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">giſche</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[683/0693]
haͤufig Granaten darinnen. Man brauchte
ihn zu allerhand Trinkgeſchirr, und wollte be-
obachten, daß er keinen Gift leide, zu Tiſch-
blaͤttern und zu Kugeln, womit die Frauen-
zimmer die Schleyer treugten. Einen vorzuͤg-
lich ſchoͤnen ſchwarzen fand man bey Anna-
berg. Bey Stolpen fand man einen aſchfar-
benen Marmor oder eigentlich Baſalt, der dem
aͤthiopiſchen an Haͤrte nichts nachgab, alſo,
daß man ſogar Amboſe daraus machte. Auf
den annabergiſchen Bergwerken fand man ei-
nen rothen Marmor.
Markſteine und Werkſtuͤcke fand man zu
Rochlitz und Pirna, zu Radeberg, zu Liben-
thal, beym Schloß Leina brach man die beſten
Muͤhlſteine. Bey Chemnitz brach man die be-
ſten Quaderſteine. Man fand ihn vornehm-
lich bey dem Katzſchenberge, aber auch bey Pe-
nig und dem Schloß Roßburg an der Mulde,
wo er ſehr hart war. Schieferbruͤche waren
bey Schneeberg, um den Wolfsberg, inglei-
chen zwiſchen Zwickau und Schneeberg. Kalk-
ſtein fand man bey Chemnitz, Auerswalde, an
der Saale, bey Pirna, Zeblitz, Meiſſen und
Wildenfels n). Unter den Erden war ſchon
im ſechzehnten Jahrhunderte die waldenbur-
giſche
n) Albin. l. c. p. 173. Auch Agricola erwaͤhnt ihrer:
Waldenburgiis certe vaſis quibusdam, antequam
igni durentur, jejunum ſabulum imprimitur ut
aſpera fiant.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 683. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/693>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.