fangen zu haben, Alaun zu sieden. Monzer sagt, daß man 1458 noch allen Alaun von andern Landen außer Deutschland her geholet. So wurde dergleichen in Campanien bey Vo- laterra gesotten, nachher zog man es meist aus der Türkey r). Berg- und Schiefergrün fand man bey Schneeberg, welches dem zu Schwaz, das vorzüglich berühmt war, wenig nachgab s). Auch in den Eislebischen Schiefern fand man dergleichen. Berggrün und Bergglasur fand man außerordentlich schön in den gießhübeli- schen Werken.
Steinkohlen fand man sonderlich in dem berühmten Kohlberge bey Zwickau, welcher zu Ende des funfzehnten Jahrhundertes 1479 durch einen Büchsenschuß sich entzündete, und 1549 brannten sie bey Weide im Voigtlande über 2 Monat unter der Erde. Des Bran- des bey Zwickau erwähnt vornehmlich Agri- kola t). Der Brand bey Zwickau entstand von neuem 1505, wie aus dem Agrikola erhellet u). So fand man dergleichen auch
eine
r)Ibid. p. 184.
s) S. Albin. 185.
t)Lib. 2. de ortu et causa subterr.: In iis Hermunduris, quos Misenos hodie vocant, mons carbonum, qui abest a Zwika oppido ad 2 mil- lia passium, ardet. -- -- Me autem puero per aliquot dies magno arsit incendio.
u)Lib. 4. de natura eorum, quae effluunt. In Misena Germaniae regione mons carbonum, qui
distat
fangen zu haben, Alaun zu ſieden. Monzer ſagt, daß man 1458 noch allen Alaun von andern Landen außer Deutſchland her geholet. So wurde dergleichen in Campanien bey Vo- laterra geſotten, nachher zog man es meiſt aus der Tuͤrkey r). Berg- und Schiefergruͤn fand man bey Schneeberg, welches dem zu Schwaz, das vorzuͤglich beruͤhmt war, wenig nachgab s). Auch in den Eislebiſchen Schiefern fand man dergleichen. Berggruͤn und Bergglaſur fand man außerordentlich ſchoͤn in den gießhuͤbeli- ſchen Werken.
Steinkohlen fand man ſonderlich in dem beruͤhmten Kohlberge bey Zwickau, welcher zu Ende des funfzehnten Jahrhundertes 1479 durch einen Buͤchſenſchuß ſich entzuͤndete, und 1549 brannten ſie bey Weide im Voigtlande uͤber 2 Monat unter der Erde. Des Bran- des bey Zwickau erwaͤhnt vornehmlich Agri- kola t). Der Brand bey Zwickau entſtand von neuem 1505, wie aus dem Agrikola erhellet u). So fand man dergleichen auch
eine
r)Ibid. p. 184.
s) S. Albin. 185.
t)Lib. 2. de ortu et cauſa ſubterr.: In iis Hermunduris, quos Miſenos hodie vocant, mons carbonum, qui abeſt a Zwika oppido ad 2 mil- lia paſſium, ardet. — — Me autem puero per aliquot dies magno arſit incendio.
u)Lib. 4. de natura eorum, quae effluunt. In Miſena Germaniae regione mons carbonum, qui
diſtat
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0697"n="687"/>
fangen zu haben, Alaun zu ſieden. Monzer<lb/>ſagt, daß man 1458 noch allen Alaun von<lb/>
andern Landen außer Deutſchland her geholet.<lb/>
So wurde dergleichen in Campanien bey Vo-<lb/>
laterra geſotten, nachher zog man es meiſt aus<lb/>
der Tuͤrkey <noteplace="foot"n="r)"><hirendition="#aq">Ibid. p.</hi> 184.</note>. Berg- und Schiefergruͤn fand<lb/>
man bey Schneeberg, welches dem zu Schwaz,<lb/>
das vorzuͤglich beruͤhmt war, wenig nachgab <noteplace="foot"n="s)">S. Albin. 185.</note>.<lb/>
Auch in den Eislebiſchen Schiefern fand man<lb/>
dergleichen. Berggruͤn und Bergglaſur fand<lb/>
man außerordentlich ſchoͤn in den gießhuͤbeli-<lb/>ſchen Werken.</p><lb/><p>Steinkohlen fand man ſonderlich in dem<lb/>
beruͤhmten Kohlberge bey Zwickau, welcher zu<lb/>
Ende des funfzehnten Jahrhundertes 1479<lb/>
durch einen Buͤchſenſchuß ſich entzuͤndete, und<lb/>
1549 brannten ſie bey Weide im Voigtlande<lb/>
uͤber 2 Monat unter der Erde. Des Bran-<lb/>
des bey Zwickau erwaͤhnt vornehmlich Agri-<lb/>
kola <noteplace="foot"n="t)"><hirendition="#aq">Lib. 2. de ortu et cauſa ſubterr.: In iis<lb/>
Hermunduris, quos Miſenos hodie vocant, mons<lb/>
carbonum, qui abeſt a Zwika oppido ad 2 mil-<lb/>
lia paſſium, ardet. —— Me autem puero<lb/>
per aliquot dies magno arſit incendio.</hi></note>. Der Brand bey Zwickau entſtand<lb/>
von neuem 1505, wie aus dem Agrikola<lb/>
erhellet <notexml:id="seg2pn_45_1"next="#seg2pn_45_2"place="foot"n="u)"><hirendition="#aq">Lib. 4. de natura eorum, quae effluunt. In<lb/>
Miſena Germaniae regione mons carbonum, qui</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">diſtat</hi></fw></note>. So fand man dergleichen auch<lb/><fwplace="bottom"type="catch">eine</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[687/0697]
fangen zu haben, Alaun zu ſieden. Monzer
ſagt, daß man 1458 noch allen Alaun von
andern Landen außer Deutſchland her geholet.
So wurde dergleichen in Campanien bey Vo-
laterra geſotten, nachher zog man es meiſt aus
der Tuͤrkey r). Berg- und Schiefergruͤn fand
man bey Schneeberg, welches dem zu Schwaz,
das vorzuͤglich beruͤhmt war, wenig nachgab s).
Auch in den Eislebiſchen Schiefern fand man
dergleichen. Berggruͤn und Bergglaſur fand
man außerordentlich ſchoͤn in den gießhuͤbeli-
ſchen Werken.
Steinkohlen fand man ſonderlich in dem
beruͤhmten Kohlberge bey Zwickau, welcher zu
Ende des funfzehnten Jahrhundertes 1479
durch einen Buͤchſenſchuß ſich entzuͤndete, und
1549 brannten ſie bey Weide im Voigtlande
uͤber 2 Monat unter der Erde. Des Bran-
des bey Zwickau erwaͤhnt vornehmlich Agri-
kola t). Der Brand bey Zwickau entſtand
von neuem 1505, wie aus dem Agrikola
erhellet u). So fand man dergleichen auch
eine
r) Ibid. p. 184.
s) S. Albin. 185.
t) Lib. 2. de ortu et cauſa ſubterr.: In iis
Hermunduris, quos Miſenos hodie vocant, mons
carbonum, qui abeſt a Zwika oppido ad 2 mil-
lia paſſium, ardet. — — Me autem puero
per aliquot dies magno arſit incendio.
u) Lib. 4. de natura eorum, quae effluunt. In
Miſena Germaniae regione mons carbonum, qui
diſtat
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 687. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/697>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.