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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

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und Silberwerke im Zillerthal empor, und unter
dem Erzbischof Johann kamen die Silberwerke
im Leogang und die von Eisen im Gericht Ra-
schenberg und in der Altenau sehr in die Höhe.
Ein gewisser Hanns Schmelzer von Kremnitz
machte sich dem Erzbischof Friederich anhei-
schig, daß er das ihm und seinem dreyjährigen
Sohne lebenslang überlassene Bergwerk und
Silbererz in dem Leogang nach Bergwerksrech-
ten arbeiten, und das Pfund des gebrannten
Centner Silbers um 4 Pfund 4 Schilling Pfen-
nig auf die fürstliche Cammer liefern wolle.
Der Erzbischof Burghard machte im Jahr
1463 eine neue Bergordnung für die diesseits
des Tauren in Pinzgau, Gastein und Pöngau
gelegenen Bergwerke. Ueberhaupt war er sehr
aufmerksam auf die Aufnahme der Bergwerke.
Vornehmlich suchte er die Alaunwerke empor
zu bringen und vergönnete einem gewissen Jo-
hann Schnabel, im ganzen Stifte auf Alaun
zu suchen, mit dem Beding, daß der zehnte
Theil dem Erzstift zufallen sollte. Noch mehr
kam der Bergbau unter dem Erzbischof Bern-
hard empor. Dieser ließ 1477 eine öffentliche
Verordnung ergehen an die Bergrichter im
Pinsgau, Zillersthal im Gastein, im Pön-
gau, zu Ramingstein und zu Friesach, welches
die vorzüglichsten Bergwerke im Erzstifte wa-
ren; in dieser ist verordnet, daß es jedermann
erlaubt sey, allerley Erz, es sey neuer Schurf
oder verlegner Bau, aufzuschlagen und zu

bauen,
II. Theil. Z z

und Silberwerke im Zillerthal empor, und unter
dem Erzbiſchof Johann kamen die Silberwerke
im Leogang und die von Eiſen im Gericht Ra-
ſchenberg und in der Altenau ſehr in die Hoͤhe.
Ein gewiſſer Hanns Schmelzer von Kremnitz
machte ſich dem Erzbiſchof Friederich anhei-
ſchig, daß er das ihm und ſeinem dreyjaͤhrigen
Sohne lebenslang uͤberlaſſene Bergwerk und
Silbererz in dem Leogang nach Bergwerksrech-
ten arbeiten, und das Pfund des gebrannten
Centner Silbers um 4 Pfund 4 Schilling Pfen-
nig auf die fuͤrſtliche Cammer liefern wolle.
Der Erzbiſchof Burghard machte im Jahr
1463 eine neue Bergordnung fuͤr die dieſſeits
des Tauren in Pinzgau, Gaſtein und Poͤngau
gelegenen Bergwerke. Ueberhaupt war er ſehr
aufmerkſam auf die Aufnahme der Bergwerke.
Vornehmlich ſuchte er die Alaunwerke empor
zu bringen und vergoͤnnete einem gewiſſen Jo-
hann Schnabel, im ganzen Stifte auf Alaun
zu ſuchen, mit dem Beding, daß der zehnte
Theil dem Erzſtift zufallen ſollte. Noch mehr
kam der Bergbau unter dem Erzbiſchof Bern-
hard empor. Dieſer ließ 1477 eine oͤffentliche
Verordnung ergehen an die Bergrichter im
Pinsgau, Zillersthal im Gaſtein, im Poͤn-
gau, zu Ramingſtein und zu Frieſach, welches
die vorzuͤglichſten Bergwerke im Erzſtifte wa-
ren; in dieſer iſt verordnet, daß es jedermann
erlaubt ſey, allerley Erz, es ſey neuer Schurf
oder verlegner Bau, aufzuſchlagen und zu

bauen,
II. Theil. Z z
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[721/0731] und Silberwerke im Zillerthal empor, und unter dem Erzbiſchof Johann kamen die Silberwerke im Leogang und die von Eiſen im Gericht Ra- ſchenberg und in der Altenau ſehr in die Hoͤhe. Ein gewiſſer Hanns Schmelzer von Kremnitz machte ſich dem Erzbiſchof Friederich anhei- ſchig, daß er das ihm und ſeinem dreyjaͤhrigen Sohne lebenslang uͤberlaſſene Bergwerk und Silbererz in dem Leogang nach Bergwerksrech- ten arbeiten, und das Pfund des gebrannten Centner Silbers um 4 Pfund 4 Schilling Pfen- nig auf die fuͤrſtliche Cammer liefern wolle. Der Erzbiſchof Burghard machte im Jahr 1463 eine neue Bergordnung fuͤr die dieſſeits des Tauren in Pinzgau, Gaſtein und Poͤngau gelegenen Bergwerke. Ueberhaupt war er ſehr aufmerkſam auf die Aufnahme der Bergwerke. Vornehmlich ſuchte er die Alaunwerke empor zu bringen und vergoͤnnete einem gewiſſen Jo- hann Schnabel, im ganzen Stifte auf Alaun zu ſuchen, mit dem Beding, daß der zehnte Theil dem Erzſtift zufallen ſollte. Noch mehr kam der Bergbau unter dem Erzbiſchof Bern- hard empor. Dieſer ließ 1477 eine oͤffentliche Verordnung ergehen an die Bergrichter im Pinsgau, Zillersthal im Gaſtein, im Poͤn- gau, zu Ramingſtein und zu Frieſach, welches die vorzuͤglichſten Bergwerke im Erzſtifte wa- ren; in dieſer iſt verordnet, daß es jedermann erlaubt ſey, allerley Erz, es ſey neuer Schurf oder verlegner Bau, aufzuſchlagen und zu bauen, II. Theil. Z z

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 721. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/731>, abgerufen am 21.11.2024.