entdeckte man 1569, und Herzog Julius zu Braunschweig nahm noch in demselbigen Jahre das Salzwerk allhier auf. Die ersten Anstal- ten fielen nicht so glücklich aus, da die aus dem Sohlenschachte 40 Lachter tief zur Entdeckung einer bessern Salzader fortgetriebenen Queer- schläge viel wilde Wasser erschroteten. Daher mußte eine Wasserkunst angelegt werden, um den Salzbrunnen nicht unbrauchbar werden zu lassen. Es giengen auch die 1589 angeordne- ten drey Salzprobesieden mit Steinkohlen, auch wenigerm kurzen Holze und Waasen nicht wohl von Statten. Allein in der Folge wurde es in nutzbarern Stand gesetzt p).
Zum Behuf des Bergbaues und wegen der Verbindung desselben mit dem Forstwesen muß- ten die Berghauptleute in dem Braunschweigi- schen dem Forstamte beywohnen, in deren Er- mangelung aber der Zehendner von Goslar. Es wurden nicht nur die gewöhnlichen Forstäm- ter alle vier Wochen, sondern auch jährlich ein General-Forstamt zu Goslar und in den Ober- harzischen Comunionbergwerken gehalten, wo der Berghauptmann das Direktorium hatte q). Man war vornehmlich darauf bedacht, daß die Bergwerke aus den Waldungen mit hinlängli- chem Holze versehen wurden r). Es wurde
verord-
p) Zückert l. c. S. 125.
q) S. Fritsch Corp. I. V. For. p. 115.
r) S. Fritsch p. 115.
II.Theil. A a a
entdeckte man 1569, und Herzog Julius zu Braunſchweig nahm noch in demſelbigen Jahre das Salzwerk allhier auf. Die erſten Anſtal- ten fielen nicht ſo gluͤcklich aus, da die aus dem Sohlenſchachte 40 Lachter tief zur Entdeckung einer beſſern Salzader fortgetriebenen Queer- ſchlaͤge viel wilde Waſſer erſchroteten. Daher mußte eine Waſſerkunſt angelegt werden, um den Salzbrunnen nicht unbrauchbar werden zu laſſen. Es giengen auch die 1589 angeordne- ten drey Salzprobeſieden mit Steinkohlen, auch wenigerm kurzen Holze und Waaſen nicht wohl von Statten. Allein in der Folge wurde es in nutzbarern Stand geſetzt p).
Zum Behuf des Bergbaues und wegen der Verbindung deſſelben mit dem Forſtweſen muß- ten die Berghauptleute in dem Braunſchweigi- ſchen dem Forſtamte beywohnen, in deren Er- mangelung aber der Zehendner von Goslar. Es wurden nicht nur die gewoͤhnlichen Forſtaͤm- ter alle vier Wochen, ſondern auch jaͤhrlich ein General-Forſtamt zu Goslar und in den Ober- harziſchen Comunionbergwerken gehalten, wo der Berghauptmann das Direktorium hatte q). Man war vornehmlich darauf bedacht, daß die Bergwerke aus den Waldungen mit hinlaͤngli- chem Holze verſehen wurden r). Es wurde
verord-
p) Zuͤckert l. c. S. 125.
q) S. Fritſch Corp. I. V. For. p. 115.
r) S. Fritſch p. 115.
II.Theil. A a a
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entdeckte man 1569, und Herzog Julius zu
Braunſchweig nahm noch in demſelbigen Jahre
das Salzwerk allhier auf. Die erſten Anſtal-
ten fielen nicht ſo gluͤcklich aus, da die aus dem
Sohlenſchachte 40 Lachter tief zur Entdeckung
einer beſſern Salzader fortgetriebenen Queer-
ſchlaͤge viel wilde Waſſer erſchroteten. Daher
mußte eine Waſſerkunſt angelegt werden, um
den Salzbrunnen nicht unbrauchbar werden zu
laſſen. Es giengen auch die 1589 angeordne-
ten drey Salzprobeſieden mit Steinkohlen, auch
wenigerm kurzen Holze und Waaſen nicht wohl
von Statten. Allein in der Folge wurde es in
nutzbarern Stand geſetzt p).
Zum Behuf des Bergbaues und wegen der
Verbindung deſſelben mit dem Forſtweſen muß-
ten die Berghauptleute in dem Braunſchweigi-
ſchen dem Forſtamte beywohnen, in deren Er-
mangelung aber der Zehendner von Goslar.
Es wurden nicht nur die gewoͤhnlichen Forſtaͤm-
ter alle vier Wochen, ſondern auch jaͤhrlich ein
General-Forſtamt zu Goslar und in den Ober-
harziſchen Comunionbergwerken gehalten, wo
der Berghauptmann das Direktorium hatte q).
Man war vornehmlich darauf bedacht, daß die
Bergwerke aus den Waldungen mit hinlaͤngli-
chem Holze verſehen wurden r). Es wurde
verord-
p) Zuͤckert l. c. S. 125.
q) S. Fritſch Corp. I. V. For. p. 115.
r) S. Fritſch p. 115.
II. Theil. A a a
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 737. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/747>, abgerufen am 02.06.2024.
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