verordnet, daß man einen Ueberschlag mache, was zum Behuf der gesammten Berg- und Hütten- werke und der Grubengebäude an allerhand klei- nen und großen Sorten vonnöthen, vornehmlich was an Schachtholz, Schachtstangen, Latten und Pfälen, Kunststangen, Fahrtschenkeln, Schußholz, an hartem Gegenholz zu Künsten, Puchstempeln, Puchtragen, Laschen, an die Puch- tragen, Laschen zu Kunst- und Puchwerksrädern, Kehrrad, Kunst- und Puchwellen, ingleichen Rost- und Treibholz, allerley Bauholz, Die- len, Schindeln, Bottichenholz, und überhaupt zu der Nothdurft der Bergstädte erforderlich. Sodann, wie viel Kohlen nach Betrieb der un- ter- und oberharzischen Hüttenwerke jährlich herbey zu schaffen; nach diesem jährlichen Ver- brauch müssen alle Berge und Thäler in diesen Forsten, so wie sie in Wachsthum stehen, wie lange nach obiger Bedürfniß jede Art zu nutzen s), wobey man sonderlich die Nähe und Entfernung der Oerter bemerkt, damit eins das andere er- leichtere. Diejenigen Berge, so wegen der Nähe vorzüglich liegen, und mit solchem Holze be- wachsen sind, sollten verschonet und zu keinem an- dern Feuerholze verbraucht werden; die Bäume aber, die sich zu Wellen und großen Gerinnen schicken, sollten überall verschonet bleiben.
Die Aufsuchung der Bergwerke in Bö- heim gehört für die ältere und mittlere Geschich-
te.
s) S. Fritsch Corp. Iur. Venat. Forest. p. 116.
verordnet, daß man einen Ueberſchlag mache, was zum Behuf der geſammten Berg- und Huͤtten- werke und der Grubengebaͤude an allerhand klei- nen und großen Sorten vonnoͤthen, vornehmlich was an Schachtholz, Schachtſtangen, Latten und Pfaͤlen, Kunſtſtangen, Fahrtſchenkeln, Schußholz, an hartem Gegenholz zu Kuͤnſten, Puchſtempeln, Puchtragen, Laſchen, an die Puch- tragen, Laſchen zu Kunſt- und Puchwerksraͤdern, Kehrrad, Kunſt- und Puchwellen, ingleichen Roſt- und Treibholz, allerley Bauholz, Die- len, Schindeln, Bottichenholz, und uͤberhaupt zu der Nothdurft der Bergſtaͤdte erforderlich. Sodann, wie viel Kohlen nach Betrieb der un- ter- und oberharziſchen Huͤttenwerke jaͤhrlich herbey zu ſchaffen; nach dieſem jaͤhrlichen Ver- brauch muͤſſen alle Berge und Thaͤler in dieſen Forſten, ſo wie ſie in Wachsthum ſtehen, wie lange nach obiger Beduͤrfniß jede Art zu nutzen s), wobey man ſonderlich die Naͤhe und Entfernung der Oerter bemerkt, damit eins das andere er- leichtere. Diejenigen Berge, ſo wegen der Naͤhe vorzuͤglich liegen, und mit ſolchem Holze be- wachſen ſind, ſollten verſchonet und zu keinem an- dern Feuerholze verbraucht werden; die Baͤume aber, die ſich zu Wellen und großen Gerinnen ſchicken, ſollten uͤberall verſchonet bleiben.
Die Aufſuchung der Bergwerke in Boͤ- heim gehoͤrt fuͤr die aͤltere und mittlere Geſchich-
te.
s) S. Fritſch Corp. Iur. Venat. Foreſt. p. 116.
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verordnet, daß man einen Ueberſchlag mache, was
zum Behuf der geſammten Berg- und Huͤtten-
werke und der Grubengebaͤude an allerhand klei-
nen und großen Sorten vonnoͤthen, vornehmlich
was an Schachtholz, Schachtſtangen, Latten
und Pfaͤlen, Kunſtſtangen, Fahrtſchenkeln,
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tragen, Laſchen zu Kunſt- und Puchwerksraͤdern,
Kehrrad, Kunſt- und Puchwellen, ingleichen
Roſt- und Treibholz, allerley Bauholz, Die-
len, Schindeln, Bottichenholz, und uͤberhaupt
zu der Nothdurft der Bergſtaͤdte erforderlich.
Sodann, wie viel Kohlen nach Betrieb der un-
ter- und oberharziſchen Huͤttenwerke jaͤhrlich
herbey zu ſchaffen; nach dieſem jaͤhrlichen Ver-
brauch muͤſſen alle Berge und Thaͤler in dieſen
Forſten, ſo wie ſie in Wachsthum ſtehen, wie
lange nach obiger Beduͤrfniß jede Art zu nutzen s),
wobey man ſonderlich die Naͤhe und Entfernung
der Oerter bemerkt, damit eins das andere er-
leichtere. Diejenigen Berge, ſo wegen der Naͤhe
vorzuͤglich liegen, und mit ſolchem Holze be-
wachſen ſind, ſollten verſchonet und zu keinem an-
dern Feuerholze verbraucht werden; die Baͤume
aber, die ſich zu Wellen und großen Gerinnen
ſchicken, ſollten uͤberall verſchonet bleiben.
Die Aufſuchung der Bergwerke in Boͤ-
heim gehoͤrt fuͤr die aͤltere und mittlere Geſchich-
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s) S. Fritſch Corp. Iur. Venat. Foreſt. p. 116.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 738. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/748>, abgerufen am 21.11.2024.
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