Im sechzehnten Jahrhunderte war als Silber- bergwerk auch berühmt Kawersin, und nicht weit davon Procopsberg, der Riesengrund, Hackenteufel, Zuberstein; zu St. Katternberg gab es viel Kupfergraupen, wo Zinnwerke wa- ren. Rungenstock an der Elbe, unter Außig, Grab bey Brucks, Kladrow oder Kladruba, nicht weit von Tachau, Myse, wo auch ein gut Bleywerk ist, Pilsen, Losyn, Topel, Pla- na, welches eine schöne Lasur in Silbererz gab, wie auch vorzüglichen Wismuth und Quecksil- ber. Zu Plana erfand man die Kunst, das böse Wetter aus den Gruben mit Blasbälgen zu heben und zu ziehen. Berühmt waren auch die Silberwerke zu Krumenau, wo auch viel Schwefel gesotten wurde, und die zu Ellischau, ingleichen Wildharz, wo man neben dem Erz auch natürlichen Schwefel grub, Bresnitz, ein Silberbergwerk 2 Meilen von Wiesenthal, Reichenbach und Schönfeld, Vresnitz, das unter Carl IV. 1342 angegangen, Knien, über Eul und Stechowitz an der Molta. Die berühmtesten Quecksilberwerke waren in Böh- men Schönbach, unter den Schlicken bey
Adorf
überdieß gegen die Klös den sogenannten Fürsten- stollen getrieben. Nach seinem Zeugniß gewann die Gewerkschaft in dem Jahre, da er schrieb, auf dem Merzberg 90 Mark güldisch Silber, welches sie in die prager Münze lieferte. Bey Leuthen, über Landeck, giebt er ein Bleywerk an.
Im ſechzehnten Jahrhunderte war als Silber- bergwerk auch beruͤhmt Kawerſin, und nicht weit davon Procopsberg, der Rieſengrund, Hackenteufel, Zuberſtein; zu St. Katternberg gab es viel Kupfergraupen, wo Zinnwerke wa- ren. Rungenſtock an der Elbe, unter Außig, Grab bey Brucks, Kladrow oder Kladruba, nicht weit von Tachau, Myſe, wo auch ein gut Bleywerk iſt, Pilſen, Loſyn, Topel, Pla- na, welches eine ſchoͤne Laſur in Silbererz gab, wie auch vorzuͤglichen Wismuth und Queckſil- ber. Zu Plana erfand man die Kunſt, das boͤſe Wetter aus den Gruben mit Blasbaͤlgen zu heben und zu ziehen. Beruͤhmt waren auch die Silberwerke zu Krumenau, wo auch viel Schwefel geſotten wurde, und die zu Elliſchau, ingleichen Wildharz, wo man neben dem Erz auch natuͤrlichen Schwefel grub, Bresnitz, ein Silberbergwerk 2 Meilen von Wieſenthal, Reichenbach und Schoͤnfeld, Vresnitz, das unter Carl IV. 1342 angegangen, Knien, uͤber Eul und Stechowitz an der Molta. Die beruͤhmteſten Queckſilberwerke waren in Boͤh- men Schoͤnbach, unter den Schlicken bey
Adorf
uͤberdieß gegen die Kloͤs den ſogenannten Fuͤrſten- ſtollen getrieben. Nach ſeinem Zeugniß gewann die Gewerkſchaft in dem Jahre, da er ſchrieb, auf dem Merzberg 90 Mark guͤldiſch Silber, welches ſie in die prager Muͤnze lieferte. Bey Leuthen, uͤber Landeck, giebt er ein Bleywerk an.
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Im ſechzehnten Jahrhunderte war als Silber-
bergwerk auch beruͤhmt Kawerſin, und nicht
weit davon Procopsberg, der Rieſengrund,
Hackenteufel, Zuberſtein; zu St. Katternberg
gab es viel Kupfergraupen, wo Zinnwerke wa-
ren. Rungenſtock an der Elbe, unter Außig,
Grab bey Brucks, Kladrow oder Kladruba,
nicht weit von Tachau, Myſe, wo auch ein
gut Bleywerk iſt, Pilſen, Loſyn, Topel, Pla-
na, welches eine ſchoͤne Laſur in Silbererz gab,
wie auch vorzuͤglichen Wismuth und Queckſil-
ber. Zu Plana erfand man die Kunſt, das
boͤſe Wetter aus den Gruben mit Blasbaͤlgen
zu heben und zu ziehen. Beruͤhmt waren auch
die Silberwerke zu Krumenau, wo auch viel
Schwefel geſotten wurde, und die zu Elliſchau,
ingleichen Wildharz, wo man neben dem Erz
auch natuͤrlichen Schwefel grub, Bresnitz, ein
Silberbergwerk 2 Meilen von Wieſenthal,
Reichenbach und Schoͤnfeld, Vresnitz, das
unter Carl IV. 1342 angegangen, Knien,
uͤber Eul und Stechowitz an der Molta. Die
beruͤhmteſten Queckſilberwerke waren in Boͤh-
men Schoͤnbach, unter den Schlicken bey
Adorf
f)
f) uͤberdieß gegen die Kloͤs den ſogenannten Fuͤrſten-
ſtollen getrieben. Nach ſeinem Zeugniß gewann
die Gewerkſchaft in dem Jahre, da er ſchrieb, auf
dem Merzberg 90 Mark guͤldiſch Silber, welches
ſie in die prager Muͤnze lieferte. Bey Leuthen,
uͤber Landeck, giebt er ein Bleywerk an.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 748. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/758>, abgerufen am 18.12.2024.
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