Jahre 1666 erschien eine erneuerte und ver- besserte Blechhammerordnung, welche aus 37 Artikeln bestehet.
Wegen der Steinbrüche in den liebentha- lischen Gründen, erschien im Jahre 1660 ei- ne liebenthalische und teubische Steinbergs- ordnung, welche 1663 bestätigt und 1691 wieder durchsehen wurde. Den Eisenwerken suchte man 1663 aufzuhelfen, indem Johann Georg II. verordnete, daß die Einfuhr und Verkauf des fremden Eisens verboten, und daß alle Eisenkäufer an die Eisenkammern zu Dresden und Pirna gewiesen werden sollten. Der Bergschöppenstuhl zu Freyberg erhielt 1665 das Recht, auch in Inquisitions- und peinlichen Fällen zu sprechen, und hierdurch wurden die Bergwerksarbeiter ganz allein an- dern Gerichten entzogen. In dem J. 1667 ergieng ein Rescript wegen Verfertigung rich- tiger Abrisse von jedem Grubengebäude, zur Beförderung des Bergbaues. Im J. 1668 erschien eine durchsehene und erneuerte Erz- kaufsordnung: zur Anlockung der Baulusti- gen wurden 1669 den Bergämtern die Be- lehnung und Bestätigung auf Gold gegen freye Verbauung einer halben Schicht nach- gelassen. 1670 wurde, den Seigerhütten- faktor und den geschwornen Viermeistern zum Besten, weil sie sich über die Eisenhammer- meister im Obergebirge und pirnischen Revie- re beschweret, den letztern geboten, das Eisen-
gießen
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Jahre 1666 erſchien eine erneuerte und ver- beſſerte Blechhammerordnung, welche aus 37 Artikeln beſtehet.
Wegen der Steinbruͤche in den liebentha- liſchen Gruͤnden, erſchien im Jahre 1660 ei- ne liebenthaliſche und teubiſche Steinbergs- ordnung, welche 1663 beſtaͤtigt und 1691 wieder durchſehen wurde. Den Eiſenwerken ſuchte man 1663 aufzuhelfen, indem Johann Georg II. verordnete, daß die Einfuhr und Verkauf des fremden Eiſens verboten, und daß alle Eiſenkaͤufer an die Eiſenkammern zu Dresden und Pirna gewieſen werden ſollten. Der Bergſchoͤppenſtuhl zu Freyberg erhielt 1665 das Recht, auch in Inquiſitions- und peinlichen Faͤllen zu ſprechen, und hierdurch wurden die Bergwerksarbeiter ganz allein an- dern Gerichten entzogen. In dem J. 1667 ergieng ein Reſcript wegen Verfertigung rich- tiger Abriſſe von jedem Grubengebaͤude, zur Befoͤrderung des Bergbaues. Im J. 1668 erſchien eine durchſehene und erneuerte Erz- kaufsordnung: zur Anlockung der Bauluſti- gen wurden 1669 den Bergaͤmtern die Be- lehnung und Beſtaͤtigung auf Gold gegen freye Verbauung einer halben Schicht nach- gelaſſen. 1670 wurde, den Seigerhuͤtten- faktor und den geſchwornen Viermeiſtern zum Beſten, weil ſie ſich uͤber die Eiſenhammer- meiſter im Obergebirge und pirniſchen Revie- re beſchweret, den letztern geboten, das Eiſen-
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Jahre 1666 erſchien eine erneuerte und ver-
beſſerte Blechhammerordnung, welche aus 37
Artikeln beſtehet.
Wegen der Steinbruͤche in den liebentha-
liſchen Gruͤnden, erſchien im Jahre 1660 ei-
ne liebenthaliſche und teubiſche Steinbergs-
ordnung, welche 1663 beſtaͤtigt und 1691
wieder durchſehen wurde. Den Eiſenwerken
ſuchte man 1663 aufzuhelfen, indem Johann
Georg II. verordnete, daß die Einfuhr und
Verkauf des fremden Eiſens verboten, und
daß alle Eiſenkaͤufer an die Eiſenkammern zu
Dresden und Pirna gewieſen werden ſollten.
Der Bergſchoͤppenſtuhl zu Freyberg erhielt
1665 das Recht, auch in Inquiſitions- und
peinlichen Faͤllen zu ſprechen, und hierdurch
wurden die Bergwerksarbeiter ganz allein an-
dern Gerichten entzogen. In dem J. 1667
ergieng ein Reſcript wegen Verfertigung rich-
tiger Abriſſe von jedem Grubengebaͤude, zur
Befoͤrderung des Bergbaues. Im J. 1668
erſchien eine durchſehene und erneuerte Erz-
kaufsordnung: zur Anlockung der Bauluſti-
gen wurden 1669 den Bergaͤmtern die Be-
lehnung und Beſtaͤtigung auf Gold gegen
freye Verbauung einer halben Schicht nach-
gelaſſen. 1670 wurde, den Seigerhuͤtten-
faktor und den geſchwornen Viermeiſtern zum
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 789. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/799>, abgerufen am 22.11.2024.
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