Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

untersagte. Man begünstigte sie 1655 zum
Behuf des innländischen Kupferhandels, 1664
wurde nur allein das Kupfer von Neustädti-
schen Hammer zu verarbeiten erlaubt; 1668
ergieng ein anderes wegen des Kupfer- und
Meßinghandels. Auch waren damals Eisen-
werke in dem Brandenburgischen, und es fin-
den sich 1674 zwey Edikte gegen die Einfuh-
re fremden Stahls und Eisens. Nament-
lich findet sich ein peizischer Eisenhammer, und
auch zu seinem Behuf wurde 1674 die Ein-
fuhre des fremden Eisens untersagt; auch
ergieng in dem nämlichen Jahre eine besonde-
re Verordnung wegen des Peizereisens. 1680
wurde das Patent gegen das fremde Kupfer
und Meßing erneuert. 1685 findet sich ein
Eisenhammer zu Ratenau. 1690 findet sich
ein Patent wegen des wernigerodischen Ko-
baldbergwerks; welches beweist, daß man
auch die Kobaldsbearbeitung gekannt, und in
dem nämlichen Patent wurde auch wegen der
Potasche und gegen die Ausführung derselben
verordnet, und in dem nämlichen Jahre er-
gieng ein anderes Edikt wegen der wernigero-
dischen Gewerkschaft, und des ihr des Ku-
pfers und Meßings halber ertheilten Privile-
giums. Auch finden sich Spuren von Blech-
hammern, da 1691 ein Edikt ergieng wegen
des fremden Blechs, und in wie weit dessen
Einfuhr und Handel verstattet. Im Jahre
1696 ergieng eine Interimsordonanz wegen

der

unterſagte. Man beguͤnſtigte ſie 1655 zum
Behuf des innlaͤndiſchen Kupferhandels, 1664
wurde nur allein das Kupfer von Neuſtaͤdti-
ſchen Hammer zu verarbeiten erlaubt; 1668
ergieng ein anderes wegen des Kupfer- und
Meßinghandels. Auch waren damals Eiſen-
werke in dem Brandenburgiſchen, und es fin-
den ſich 1674 zwey Edikte gegen die Einfuh-
re fremden Stahls und Eiſens. Nament-
lich findet ſich ein peiziſcher Eiſenhammer, und
auch zu ſeinem Behuf wurde 1674 die Ein-
fuhre des fremden Eiſens unterſagt; auch
ergieng in dem naͤmlichen Jahre eine beſonde-
re Verordnung wegen des Peizereiſens. 1680
wurde das Patent gegen das fremde Kupfer
und Meßing erneuert. 1685 findet ſich ein
Eiſenhammer zu Ratenau. 1690 findet ſich
ein Patent wegen des wernigerodiſchen Ko-
baldbergwerks; welches beweiſt, daß man
auch die Kobaldsbearbeitung gekannt, und in
dem naͤmlichen Patent wurde auch wegen der
Potaſche und gegen die Ausfuͤhrung derſelben
verordnet, und in dem naͤmlichen Jahre er-
gieng ein anderes Edikt wegen der wernigero-
diſchen Gewerkſchaft, und des ihr des Ku-
pfers und Meßings halber ertheilten Privile-
giums. Auch finden ſich Spuren von Blech-
hammern, da 1691 ein Edikt ergieng wegen
des fremden Blechs, und in wie weit deſſen
Einfuhr und Handel verſtattet. Im Jahre
1696 ergieng eine Interimsordonanz wegen

der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0807" n="797"/>
unter&#x017F;agte. Man begu&#x0364;n&#x017F;tigte &#x017F;ie 1655 zum<lb/>
Behuf des innla&#x0364;ndi&#x017F;chen Kupferhandels, 1664<lb/>
wurde nur allein das Kupfer von Neu&#x017F;ta&#x0364;dti-<lb/>
&#x017F;chen Hammer zu verarbeiten erlaubt; 1668<lb/>
ergieng ein anderes wegen des Kupfer- und<lb/>
Meßinghandels. Auch waren damals Ei&#x017F;en-<lb/>
werke in dem Brandenburgi&#x017F;chen, und es fin-<lb/>
den &#x017F;ich 1674 zwey Edikte gegen die Einfuh-<lb/>
re fremden Stahls und Ei&#x017F;ens. Nament-<lb/>
lich findet &#x017F;ich ein peizi&#x017F;cher Ei&#x017F;enhammer, und<lb/>
auch zu &#x017F;einem Behuf wurde 1674 die Ein-<lb/>
fuhre des fremden Ei&#x017F;ens unter&#x017F;agt; auch<lb/>
ergieng in dem na&#x0364;mlichen Jahre eine be&#x017F;onde-<lb/>
re Verordnung wegen des Peizerei&#x017F;ens. 1680<lb/>
wurde das Patent gegen das fremde Kupfer<lb/>
und Meßing erneuert. 1685 findet &#x017F;ich ein<lb/>
Ei&#x017F;enhammer zu Ratenau. 1690 findet &#x017F;ich<lb/>
ein Patent wegen des wernigerodi&#x017F;chen Ko-<lb/>
baldbergwerks; welches bewei&#x017F;t, daß man<lb/>
auch die Kobaldsbearbeitung gekannt, und in<lb/>
dem na&#x0364;mlichen Patent wurde auch wegen der<lb/>
Pota&#x017F;che und gegen die Ausfu&#x0364;hrung der&#x017F;elben<lb/>
verordnet, und in dem na&#x0364;mlichen Jahre er-<lb/>
gieng ein anderes Edikt wegen der wernigero-<lb/>
di&#x017F;chen Gewerk&#x017F;chaft, und des ihr des Ku-<lb/>
pfers und Meßings halber ertheilten Privile-<lb/>
giums. Auch finden &#x017F;ich Spuren von Blech-<lb/>
hammern, da 1691 ein Edikt ergieng wegen<lb/>
des fremden Blechs, und in wie weit de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Einfuhr und Handel ver&#x017F;tattet. Im Jahre<lb/>
1696 ergieng eine Interimsordonanz wegen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[797/0807] unterſagte. Man beguͤnſtigte ſie 1655 zum Behuf des innlaͤndiſchen Kupferhandels, 1664 wurde nur allein das Kupfer von Neuſtaͤdti- ſchen Hammer zu verarbeiten erlaubt; 1668 ergieng ein anderes wegen des Kupfer- und Meßinghandels. Auch waren damals Eiſen- werke in dem Brandenburgiſchen, und es fin- den ſich 1674 zwey Edikte gegen die Einfuh- re fremden Stahls und Eiſens. Nament- lich findet ſich ein peiziſcher Eiſenhammer, und auch zu ſeinem Behuf wurde 1674 die Ein- fuhre des fremden Eiſens unterſagt; auch ergieng in dem naͤmlichen Jahre eine beſonde- re Verordnung wegen des Peizereiſens. 1680 wurde das Patent gegen das fremde Kupfer und Meßing erneuert. 1685 findet ſich ein Eiſenhammer zu Ratenau. 1690 findet ſich ein Patent wegen des wernigerodiſchen Ko- baldbergwerks; welches beweiſt, daß man auch die Kobaldsbearbeitung gekannt, und in dem naͤmlichen Patent wurde auch wegen der Potaſche und gegen die Ausfuͤhrung derſelben verordnet, und in dem naͤmlichen Jahre er- gieng ein anderes Edikt wegen der wernigero- diſchen Gewerkſchaft, und des ihr des Ku- pfers und Meßings halber ertheilten Privile- giums. Auch finden ſich Spuren von Blech- hammern, da 1691 ein Edikt ergieng wegen des fremden Blechs, und in wie weit deſſen Einfuhr und Handel verſtattet. Im Jahre 1696 ergieng eine Interimsordonanz wegen der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/807
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 797. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/807>, abgerufen am 21.11.2024.