Silber- und Bleygänge, welche nicht beyde Metalle in einem vortheilhaften und des Schmelzens würdigen Verhältniß liefern, in Bau zu nehmen und durch Aktien, wie die französischen und spanischen Gesellschaften dieses Jahrhunderts, jedem Liebhaber daran Theil zu nehmen frey stellen. Diese würde die sächsi- sche Gattirung und folglich die möglichste Nu- tzung eines jeden Erzes völlig in ihrer Gewalt haben. Die Schwierigkeit war dabey die kost- bare Fracht der Erze von entlegenen Gruben, und die Schwierigkeit, eine gute und einsichts- volle Direction zu finden.
Es erschien 1718 in dem Darmstädtischen eine Bergordnung, darinnen die zu dem Berg- bau nöthigen neuen Einrichtungen und Ermun- terungen ergiengen.
Ueberhaupt blühen im Hessischen die Eisen- werke, da Hessen so reich an vortrefflichem Ei- senstein ist, welcher häufig nach Sachsen gehet. Unter dem Schlosse Marxburg ist ein Silber- und Kupferwerk. Man vergaß in dem Hessi- schen auch die Bergwerkswissenschaften bey Er- richtung der ökonomischen Facultät zu Gießen nicht, sondern da dieselbige vermöge eines Re- scripts vom 23sten April 1777 errichtet wurde, so erhielt Herr Prof. Baumer den Auftrag, die [C]hemie und Mineralogie, und Herr Prof. Car-
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Silber- und Bleygaͤnge, welche nicht beyde Metalle in einem vortheilhaften und des Schmelzens wuͤrdigen Verhaͤltniß liefern, in Bau zu nehmen und durch Aktien, wie die franzoͤſiſchen und ſpaniſchen Geſellſchaften dieſes Jahrhunderts, jedem Liebhaber daran Theil zu nehmen frey ſtellen. Dieſe wuͤrde die ſaͤchſi- ſche Gattirung und folglich die moͤglichſte Nu- tzung eines jeden Erzes voͤllig in ihrer Gewalt haben. Die Schwierigkeit war dabey die koſt- bare Fracht der Erze von entlegenen Gruben, und die Schwierigkeit, eine gute und einſichts- volle Direction zu finden.
Es erſchien 1718 in dem Darmſtaͤdtiſchen eine Bergordnung, darinnen die zu dem Berg- bau noͤthigen neuen Einrichtungen und Ermun- terungen ergiengen.
Ueberhaupt bluͤhen im Heſſiſchen die Eiſen- werke, da Heſſen ſo reich an vortrefflichem Ei- ſenſtein iſt, welcher haͤufig nach Sachſen gehet. Unter dem Schloſſe Marxburg iſt ein Silber- und Kupferwerk. Man vergaß in dem Heſſi- ſchen auch die Bergwerkswiſſenſchaften bey Er- richtung der oͤkonomiſchen Facultaͤt zu Gießen nicht, ſondern da dieſelbige vermoͤge eines Re- ſcripts vom 23ſten April 1777 errichtet wurde, ſo erhielt Herr Prof. Baumer den Auftrag, die [C]hemie und Mineralogie, und Herr Prof. Car-
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Silber- und Bleygaͤnge, welche nicht beyde
Metalle in einem vortheilhaften und des
Schmelzens wuͤrdigen Verhaͤltniß liefern, in
Bau zu nehmen und durch Aktien, wie die
franzoͤſiſchen und ſpaniſchen Geſellſchaften dieſes
Jahrhunderts, jedem Liebhaber daran Theil zu
nehmen frey ſtellen. Dieſe wuͤrde die ſaͤchſi-
ſche Gattirung und folglich die moͤglichſte Nu-
tzung eines jeden Erzes voͤllig in ihrer Gewalt
haben. Die Schwierigkeit war dabey die koſt-
bare Fracht der Erze von entlegenen Gruben,
und die Schwierigkeit, eine gute und einſichts-
volle Direction zu finden.
Es erſchien 1718 in dem Darmſtaͤdtiſchen
eine Bergordnung, darinnen die zu dem Berg-
bau noͤthigen neuen Einrichtungen und Ermun-
terungen ergiengen.
Ueberhaupt bluͤhen im Heſſiſchen die Eiſen-
werke, da Heſſen ſo reich an vortrefflichem Ei-
ſenſtein iſt, welcher haͤufig nach Sachſen gehet.
Unter dem Schloſſe Marxburg iſt ein Silber-
und Kupferwerk. Man vergaß in dem Heſſi-
ſchen auch die Bergwerkswiſſenſchaften bey Er-
richtung der oͤkonomiſchen Facultaͤt zu Gießen
nicht, ſondern da dieſelbige vermoͤge eines Re-
ſcripts vom 23ſten April 1777 errichtet wurde,
ſo erhielt Herr Prof. Baumer den Auftrag, die
Chemie und Mineralogie, und Herr Prof. Car-
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 828. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/838>, abgerufen am 22.11.2024.
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