kies. Auch fand man hier einsmals gediege- nes Kupfer in schwarzem Schiefer; wie auch ehemals zu Osterode Kupferschieferwerke gewe- sen seyn sollen, so daß die mansfeldischen Ku- pferschiefer nicht die einzigen in ihrer Art wä- ren q).
Die Bearbeitung der Rammelsbergischen Erze ist von der übrigen oberharzischen in vie- len Stücken sehr unterschieden. Auf den übri- gen oberharzischen Werken wird kein Vitriol gesotten, kein Schwefel gefangen, und kein Messing geschmolzen, welches alles hier geschie- het. Fast schon seit dem sechzehnten Jahrhun- derte, da ein Nürnberger 1550 das Messing erfand, arbeitet man hier aus Galmey Mes- sing r). Auch ist hier ein Zinkfang und Gal- mey- Ofenbruch. Die Kupfererze werden auf dem Unterharze, so wie auf dem Oberharze nur in gewissen Quartalen zu gute gemacht, sie führen zum Theil Silber, der Centner enthält höchstens ein Virtel bis ein halb Loth Silber, welches alle Sonnabend nach Zellerfeld geschickt wird, um das Gold davon zu scheiden s). Die andreasbergischen Werke sind sehr reich- haltig an gediegenem roth- und weißgüldigen Silber. Es bricht vornehmlich spießigtes Erz,
und
q) S. Zückert l. c. S. 101 und p. 83.
r) S. Schlüter Unterricht vom Hüttenwerk c. 60. p. 235.
s) Zückert S. 122, 123.
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kies. Auch fand man hier einsmals gediege- nes Kupfer in ſchwarzem Schiefer; wie auch ehemals zu Oſterode Kupferſchieferwerke gewe- ſen ſeyn ſollen, ſo daß die mansfeldiſchen Ku- pferſchiefer nicht die einzigen in ihrer Art waͤ- ren q).
Die Bearbeitung der Rammelsbergiſchen Erze iſt von der uͤbrigen oberharziſchen in vie- len Stuͤcken ſehr unterſchieden. Auf den uͤbri- gen oberharziſchen Werken wird kein Vitriol geſotten, kein Schwefel gefangen, und kein Meſſing geſchmolzen, welches alles hier geſchie- het. Faſt ſchon ſeit dem ſechzehnten Jahrhun- derte, da ein Nuͤrnberger 1550 das Meſſing erfand, arbeitet man hier aus Galmey Meſ- ſing r). Auch iſt hier ein Zinkfang und Gal- mey- Ofenbruch. Die Kupfererze werden auf dem Unterharze, ſo wie auf dem Oberharze nur in gewiſſen Quartalen zu gute gemacht, ſie fuͤhren zum Theil Silber, der Centner enthaͤlt hoͤchſtens ein Virtel bis ein halb Loth Silber, welches alle Sonnabend nach Zellerfeld geſchickt wird, um das Gold davon zu ſcheiden s). Die andreasbergiſchen Werke ſind ſehr reich- haltig an gediegenem roth- und weißguͤldigen Silber. Es bricht vornehmlich ſpießigtes Erz,
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q) S. Zuͤckert l. c. S. 101 und p. 83.
r) S. Schluͤter Unterricht vom Huͤttenwerk c. 60. p. 235.
s) Zuͤckert S. 122, 123.
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kies. Auch fand man hier einsmals gediege-
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ehemals zu Oſterode Kupferſchieferwerke gewe-
ſen ſeyn ſollen, ſo daß die mansfeldiſchen Ku-
pferſchiefer nicht die einzigen in ihrer Art waͤ-
ren q).
Die Bearbeitung der Rammelsbergiſchen
Erze iſt von der uͤbrigen oberharziſchen in vie-
len Stuͤcken ſehr unterſchieden. Auf den uͤbri-
gen oberharziſchen Werken wird kein Vitriol
geſotten, kein Schwefel gefangen, und kein
Meſſing geſchmolzen, welches alles hier geſchie-
het. Faſt ſchon ſeit dem ſechzehnten Jahrhun-
derte, da ein Nuͤrnberger 1550 das Meſſing
erfand, arbeitet man hier aus Galmey Meſ-
ſing r). Auch iſt hier ein Zinkfang und Gal-
mey- Ofenbruch. Die Kupfererze werden auf
dem Unterharze, ſo wie auf dem Oberharze nur
in gewiſſen Quartalen zu gute gemacht, ſie
fuͤhren zum Theil Silber, der Centner enthaͤlt
hoͤchſtens ein Virtel bis ein halb Loth Silber,
welches alle Sonnabend nach Zellerfeld geſchickt
wird, um das Gold davon zu ſcheiden s).
Die andreasbergiſchen Werke ſind ſehr reich-
haltig an gediegenem roth- und weißguͤldigen
Silber. Es bricht vornehmlich ſpießigtes Erz,
und
q) S. Zuͤckert l. c. S. 101 und p. 83.
r) S. Schluͤter Unterricht vom Huͤttenwerk c. 60.
p. 235.
s) Zuͤckert S. 122, 123.
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 839. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/849>, abgerufen am 22.11.2024.
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