Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

und verschiedene Arten von Rothgüldenerz,
theils durchsichtig klein und großdrüßig, theils
angeflogen, theils dunkel und derb, wovon die
ersten Arten von 50 bis 80 Mark, die letzte
aber von 148 bis 150 Mark im Centner hält.
Ferner bricht ein sehr dünblättriger Spath, zwi-
schen dessen Lamellen Rothgüldenerz liegt, ein
grob- und kleinspeisigter Glanz, verschiedene
Kupfererze, und allerhand Kiese. Den Sie-
berstollen trieb man seit 1716 an 1500 Lachter
her. Um beständig bey trocknem Wetter Was-
ser zu haben, fieng man 1719 den Rohberger
Teich an, und vollendete ihn 1722 mit einem
Aufwand von 76148 Thalern. Bey Lauter-
berg sind Kupfergruben, sonderlich der neue
Freudenberg, welcher allein von 1714 bis
1726, und also in 9 Quartalen 74100 Spe-
ciesthaler Ausbeute gab.

Ohnweit Lauterberg ist die Königshütte,
eine Eisenhütte, welche ihr Eisen aus den Ei-
sengruben umher, und vornehmlich aus der
Michaelisgrube erhält. Eine andere ist die rothe
Hütte unweit Elbingrode, wie auch ein Mar-
morbruch, welcher dunkelroth ausfällt, allein dem
blankenburgischen an Güte und Schönheit bey
weitem nicht gleichet. Dennoch wurde 1739
eine Marmormühle daselbst angelegt.

Von den ehemaligen so berühmten Eisen-
gruben, auf dem Eibenberge, sind itzt nur noch
im Gange, der Obersteig, der ein sehr schmei-

diges

und verſchiedene Arten von Rothguͤldenerz,
theils durchſichtig klein und großdruͤßig, theils
angeflogen, theils dunkel und derb, wovon die
erſten Arten von 50 bis 80 Mark, die letzte
aber von 148 bis 150 Mark im Centner haͤlt.
Ferner bricht ein ſehr duͤnblaͤttriger Spath, zwi-
ſchen deſſen Lamellen Rothguͤldenerz liegt, ein
grob- und kleinſpeiſigter Glanz, verſchiedene
Kupfererze, und allerhand Kieſe. Den Sie-
berſtollen trieb man ſeit 1716 an 1500 Lachter
her. Um beſtaͤndig bey trocknem Wetter Waſ-
ſer zu haben, fieng man 1719 den Rohberger
Teich an, und vollendete ihn 1722 mit einem
Aufwand von 76148 Thalern. Bey Lauter-
berg ſind Kupfergruben, ſonderlich der neue
Freudenberg, welcher allein von 1714 bis
1726, und alſo in 9 Quartalen 74100 Spe-
ciesthaler Ausbeute gab.

Ohnweit Lauterberg iſt die Koͤnigshuͤtte,
eine Eiſenhuͤtte, welche ihr Eiſen aus den Ei-
ſengruben umher, und vornehmlich aus der
Michaelisgrube erhaͤlt. Eine andere iſt die rothe
Huͤtte unweit Elbingrode, wie auch ein Mar-
morbruch, welcher dunkelroth ausfaͤllt, allein dem
blankenburgiſchen an Guͤte und Schoͤnheit bey
weitem nicht gleichet. Dennoch wurde 1739
eine Marmormuͤhle daſelbſt angelegt.

Von den ehemaligen ſo beruͤhmten Eiſen-
gruben, auf dem Eibenberge, ſind itzt nur noch
im Gange, der Oberſteig, der ein ſehr ſchmei-

diges
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0850" n="840"/>
und ver&#x017F;chiedene Arten von Rothgu&#x0364;ldenerz,<lb/>
theils durch&#x017F;ichtig klein und großdru&#x0364;ßig, theils<lb/>
angeflogen, theils dunkel und derb, wovon die<lb/>
er&#x017F;ten Arten von 50 bis 80 Mark, die letzte<lb/>
aber von 148 bis 150 Mark im Centner ha&#x0364;lt.<lb/>
Ferner bricht ein &#x017F;ehr du&#x0364;nbla&#x0364;ttriger Spath, zwi-<lb/>
&#x017F;chen de&#x017F;&#x017F;en Lamellen Rothgu&#x0364;ldenerz liegt, ein<lb/>
grob- und klein&#x017F;pei&#x017F;igter Glanz, ver&#x017F;chiedene<lb/>
Kupfererze, und allerhand Kie&#x017F;e. Den Sie-<lb/>
ber&#x017F;tollen trieb man &#x017F;eit 1716 an 1500 Lachter<lb/>
her. Um be&#x017F;ta&#x0364;ndig bey trocknem Wetter Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er zu haben, fieng man 1719 den Rohberger<lb/>
Teich an, und vollendete ihn 1722 mit einem<lb/>
Aufwand von 76148 Thalern. Bey Lauter-<lb/>
berg &#x017F;ind Kupfergruben, &#x017F;onderlich der neue<lb/>
Freudenberg, welcher allein von 1714 bis<lb/>
1726, und al&#x017F;o in 9 Quartalen 74100 Spe-<lb/>
ciesthaler Ausbeute gab.</p><lb/>
          <p>Ohnweit Lauterberg i&#x017F;t die Ko&#x0364;nigshu&#x0364;tte,<lb/>
eine Ei&#x017F;enhu&#x0364;tte, welche ihr Ei&#x017F;en aus den Ei-<lb/>
&#x017F;engruben umher, und vornehmlich aus der<lb/>
Michaelisgrube erha&#x0364;lt. Eine andere i&#x017F;t die rothe<lb/>
Hu&#x0364;tte unweit Elbingrode, wie auch ein Mar-<lb/>
morbruch, welcher dunkelroth ausfa&#x0364;llt, allein dem<lb/>
blankenburgi&#x017F;chen an Gu&#x0364;te und Scho&#x0364;nheit bey<lb/>
weitem nicht gleichet. Dennoch wurde 1739<lb/>
eine Marmormu&#x0364;hle da&#x017F;elb&#x017F;t angelegt.</p><lb/>
          <p>Von den ehemaligen &#x017F;o beru&#x0364;hmten Ei&#x017F;en-<lb/>
gruben, auf dem Eibenberge, &#x017F;ind itzt nur noch<lb/>
im Gange, der Ober&#x017F;teig, der ein &#x017F;ehr &#x017F;chmei-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">diges</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[840/0850] und verſchiedene Arten von Rothguͤldenerz, theils durchſichtig klein und großdruͤßig, theils angeflogen, theils dunkel und derb, wovon die erſten Arten von 50 bis 80 Mark, die letzte aber von 148 bis 150 Mark im Centner haͤlt. Ferner bricht ein ſehr duͤnblaͤttriger Spath, zwi- ſchen deſſen Lamellen Rothguͤldenerz liegt, ein grob- und kleinſpeiſigter Glanz, verſchiedene Kupfererze, und allerhand Kieſe. Den Sie- berſtollen trieb man ſeit 1716 an 1500 Lachter her. Um beſtaͤndig bey trocknem Wetter Waſ- ſer zu haben, fieng man 1719 den Rohberger Teich an, und vollendete ihn 1722 mit einem Aufwand von 76148 Thalern. Bey Lauter- berg ſind Kupfergruben, ſonderlich der neue Freudenberg, welcher allein von 1714 bis 1726, und alſo in 9 Quartalen 74100 Spe- ciesthaler Ausbeute gab. Ohnweit Lauterberg iſt die Koͤnigshuͤtte, eine Eiſenhuͤtte, welche ihr Eiſen aus den Ei- ſengruben umher, und vornehmlich aus der Michaelisgrube erhaͤlt. Eine andere iſt die rothe Huͤtte unweit Elbingrode, wie auch ein Mar- morbruch, welcher dunkelroth ausfaͤllt, allein dem blankenburgiſchen an Guͤte und Schoͤnheit bey weitem nicht gleichet. Dennoch wurde 1739 eine Marmormuͤhle daſelbſt angelegt. Von den ehemaligen ſo beruͤhmten Eiſen- gruben, auf dem Eibenberge, ſind itzt nur noch im Gange, der Oberſteig, der ein ſehr ſchmei- diges

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/850
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 840. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/850>, abgerufen am 21.11.2024.