diges Eisen, der Oberschuffelberg, der schönes Stahleisen giebt, und die im Gegenthal befind- lichen Gruben, nämlich der Pfannenberg, der Hasselberg und der neue Jacob t). Das gittel- dische Eisenwerk ist das vorzüglichste, und daher hat es auch Zückert ausführlich beschrieben, vor- nehmlich die Behandlungsart des Eisens. Man röstet und pocht die Eisensteine, vermischt sie mit vorher auch gepochten Frischschlacken, versetzt sie mit Kalch, und trägt sie sodann in den hohen Ofen ein u).
Das Salzwerk bey Harzburg wurde in die- sem Jahrhunderte sehr verbessert. Man fand endlich die wahre und reine Quelle, und schaffte daher 1717 das Gradierwerk ab; daher Herr von Rohr in den Merkwürdigkeiten des Ober- harzes irrt, wenn er S. 300 dieses Gradier- werk noch als stehend angiebt. An der Seite der Salzquelle hat man einen Wasserschacht an- gelegt. Seit 1713 ist dieses Salzwerk verpach- tet, der Pacht ist seit 1734, 2800 Thaler. Zu dem Kochen der Sohle werden jährlich 4000 Schock Waasen gebraucht, und damit gemeinig- lich 4950 Körbe Salz gesotten v).
In dem Mecklenburgischen fieng man 1755 vornehmlich an, Eisen aufzusuchen, und man legte ein Hammer- und Hüttenwerk bey Dömitz an dem Flusse Elda an, welcher auch die Gebläse
des
t) s. Zückert l. c. p. 14.
u) Ausführlich s. Zückert l. c. p. 16, 17. seq.
v) Zückert l. c. p. 127. 129.
G g g 5
diges Eiſen, der Oberſchuffelberg, der ſchoͤnes Stahleiſen giebt, und die im Gegenthal befind- lichen Gruben, naͤmlich der Pfannenberg, der Haſſelberg und der neue Jacob t). Das gittel- diſche Eiſenwerk iſt das vorzuͤglichſte, und daher hat es auch Zuͤckert ausfuͤhrlich beſchrieben, vor- nehmlich die Behandlungsart des Eiſens. Man roͤſtet und pocht die Eiſenſteine, vermiſcht ſie mit vorher auch gepochten Friſchſchlacken, verſetzt ſie mit Kalch, und traͤgt ſie ſodann in den hohen Ofen ein u).
Das Salzwerk bey Harzburg wurde in die- ſem Jahrhunderte ſehr verbeſſert. Man fand endlich die wahre und reine Quelle, und ſchaffte daher 1717 das Gradierwerk ab; daher Herr von Rohr in den Merkwuͤrdigkeiten des Ober- harzes irrt, wenn er S. 300 dieſes Gradier- werk noch als ſtehend angiebt. An der Seite der Salzquelle hat man einen Waſſerſchacht an- gelegt. Seit 1713 iſt dieſes Salzwerk verpach- tet, der Pacht iſt ſeit 1734, 2800 Thaler. Zu dem Kochen der Sohle werden jaͤhrlich 4000 Schock Waaſen gebraucht, und damit gemeinig- lich 4950 Koͤrbe Salz geſotten v).
In dem Mecklenburgiſchen fieng man 1755 vornehmlich an, Eiſen aufzuſuchen, und man legte ein Hammer- und Huͤttenwerk bey Doͤmitz an dem Fluſſe Elda an, welcher auch die Geblaͤſe
des
t) ſ. Zuͤckert l. c. p. 14.
u) Ausfuͤhrlich ſ. Zuͤckert l. c. p. 16, 17. ſeq.
v) Zuͤckert l. c. p. 127. 129.
G g g 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0851"n="841"/>
diges Eiſen, der Oberſchuffelberg, der ſchoͤnes<lb/>
Stahleiſen giebt, und die im Gegenthal befind-<lb/>
lichen Gruben, naͤmlich der Pfannenberg, der<lb/>
Haſſelberg und der neue Jacob <noteplace="foot"n="t)">ſ. Zuͤckert <hirendition="#aq">l. c. p.</hi> 14.</note>. Das gittel-<lb/>
diſche Eiſenwerk iſt das vorzuͤglichſte, und daher<lb/>
hat es auch Zuͤckert ausfuͤhrlich beſchrieben, vor-<lb/>
nehmlich die Behandlungsart des Eiſens. Man<lb/>
roͤſtet und pocht die Eiſenſteine, vermiſcht ſie mit<lb/>
vorher auch gepochten Friſchſchlacken, verſetzt ſie<lb/>
mit Kalch, und traͤgt ſie ſodann in den hohen<lb/>
Ofen ein <noteplace="foot"n="u)">Ausfuͤhrlich ſ. Zuͤckert <hirendition="#aq">l. c. p.</hi> 16, 17. ſeq.</note>.</p><lb/><p>Das Salzwerk bey Harzburg wurde in die-<lb/>ſem Jahrhunderte ſehr verbeſſert. Man fand<lb/>
endlich die wahre und reine Quelle, und ſchaffte<lb/>
daher 1717 das Gradierwerk ab; daher Herr<lb/>
von Rohr in den Merkwuͤrdigkeiten des Ober-<lb/>
harzes irrt, wenn er S. 300 dieſes Gradier-<lb/>
werk noch als ſtehend angiebt. An der Seite<lb/>
der Salzquelle hat man einen Waſſerſchacht an-<lb/>
gelegt. Seit 1713 iſt dieſes Salzwerk verpach-<lb/>
tet, der Pacht iſt ſeit 1734, 2800 Thaler. Zu<lb/>
dem Kochen der Sohle werden jaͤhrlich 4000<lb/>
Schock Waaſen gebraucht, und damit gemeinig-<lb/>
lich 4950 Koͤrbe Salz geſotten <noteplace="foot"n="v)">Zuͤckert <hirendition="#aq">l. c. p.</hi> 127. 129.</note>.</p><lb/><p>In dem Mecklenburgiſchen fieng man 1755<lb/>
vornehmlich an, Eiſen aufzuſuchen, und man<lb/>
legte ein Hammer- und Huͤttenwerk bey Doͤmitz<lb/>
an dem Fluſſe Elda an, welcher auch die Geblaͤſe<lb/><fwplace="bottom"type="sig">G g g 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">des</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[841/0851]
diges Eiſen, der Oberſchuffelberg, der ſchoͤnes
Stahleiſen giebt, und die im Gegenthal befind-
lichen Gruben, naͤmlich der Pfannenberg, der
Haſſelberg und der neue Jacob t). Das gittel-
diſche Eiſenwerk iſt das vorzuͤglichſte, und daher
hat es auch Zuͤckert ausfuͤhrlich beſchrieben, vor-
nehmlich die Behandlungsart des Eiſens. Man
roͤſtet und pocht die Eiſenſteine, vermiſcht ſie mit
vorher auch gepochten Friſchſchlacken, verſetzt ſie
mit Kalch, und traͤgt ſie ſodann in den hohen
Ofen ein u).
Das Salzwerk bey Harzburg wurde in die-
ſem Jahrhunderte ſehr verbeſſert. Man fand
endlich die wahre und reine Quelle, und ſchaffte
daher 1717 das Gradierwerk ab; daher Herr
von Rohr in den Merkwuͤrdigkeiten des Ober-
harzes irrt, wenn er S. 300 dieſes Gradier-
werk noch als ſtehend angiebt. An der Seite
der Salzquelle hat man einen Waſſerſchacht an-
gelegt. Seit 1713 iſt dieſes Salzwerk verpach-
tet, der Pacht iſt ſeit 1734, 2800 Thaler. Zu
dem Kochen der Sohle werden jaͤhrlich 4000
Schock Waaſen gebraucht, und damit gemeinig-
lich 4950 Koͤrbe Salz geſotten v).
In dem Mecklenburgiſchen fieng man 1755
vornehmlich an, Eiſen aufzuſuchen, und man
legte ein Hammer- und Huͤttenwerk bey Doͤmitz
an dem Fluſſe Elda an, welcher auch die Geblaͤſe
des
t) ſ. Zuͤckert l. c. p. 14.
u) Ausfuͤhrlich ſ. Zuͤckert l. c. p. 16, 17. ſeq.
v) Zuͤckert l. c. p. 127. 129.
G g g 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 841. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/851>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.