von Wiesen. Von hieraus ist der Prospect am schönsten. Von allen Seiten führen Al- leen zu demselben, deren Bäume sich mit den hohen Wipfeln in der Luft verbreiten, und dämmernde Schatten in ihren Reihen sam- meln. Zwischen ihnen sind offene Plätze, ein- zelne Bäume, Gruppen und Haufen, hinter welchen mit stolzen Thürmen Leipzig empor steigt.
Der englischen deutschen Gärten sind mehrere; es gehört hierher der zu Marien- werther und zu Schwetzingen, und die zu Gotha, zu Carlsruhe, zu Diskau bey Hal- le. Andere, die man Nationalgärten, aber nach den neuen Grundsätzen, nennen könnte, sind mehrere. Wie viele sind nicht in Sach- sen, theils zu Dresden und Leipzig, theils auch auf den Landsitzen des sächsischen Adels, zu Lichtewalde, Oderwitsch u. s. w.
Es gehören hierher ferner einige Gärten um Darmstadt, welche Herr Hirschfeld in seinem angeführten Werke beschreibt q). Er bemerkt daselbst der neu angelegten Gärten des Präsidenten Freyherrn von Moser, des H. Oberjägermeisters B. von Riedesel; den in Darmstadt selbst zu einem Garten in naivem Geschmack umgeschaffenen Küchengarten, in der Nachbarschafft des Grabes jener from- men Landgräfinn. Man stößt daselbst bald auf
ge-
q)l. c. 2ter Theil S. 157.
von Wieſen. Von hieraus iſt der Proſpect am ſchoͤnſten. Von allen Seiten fuͤhren Al- leen zu demſelben, deren Baͤume ſich mit den hohen Wipfeln in der Luft verbreiten, und daͤmmernde Schatten in ihren Reihen ſam- meln. Zwiſchen ihnen ſind offene Plaͤtze, ein- zelne Baͤume, Gruppen und Haufen, hinter welchen mit ſtolzen Thuͤrmen Leipzig empor ſteigt.
Der engliſchen deutſchen Gaͤrten ſind mehrere; es gehoͤrt hierher der zu Marien- werther und zu Schwetzingen, und die zu Gotha, zu Carlsruhe, zu Diſkau bey Hal- le. Andere, die man Nationalgaͤrten, aber nach den neuen Grundſaͤtzen, nennen koͤnnte, ſind mehrere. Wie viele ſind nicht in Sach- ſen, theils zu Dresden und Leipzig, theils auch auf den Landſitzen des ſaͤchſiſchen Adels, zu Lichtewalde, Oderwitſch u. ſ. w.
Es gehoͤren hierher ferner einige Gaͤrten um Darmſtadt, welche Herr Hirſchfeld in ſeinem angefuͤhrten Werke beſchreibt q). Er bemerkt daſelbſt der neu angelegten Gaͤrten des Praͤſidenten Freyherrn von Moſer, des H. Oberjaͤgermeiſters B. von Riedeſel; den in Darmſtadt ſelbſt zu einem Garten in naivem Geſchmack umgeſchaffenen Kuͤchengarten, in der Nachbarſchafft des Grabes jener from- men Landgraͤfinn. Man ſtoͤßt daſelbſt bald auf
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von Wieſen. Von hieraus iſt der Proſpect
am ſchoͤnſten. Von allen Seiten fuͤhren Al-
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hohen Wipfeln in der Luft verbreiten, und
daͤmmernde Schatten in ihren Reihen ſam-
meln. Zwiſchen ihnen ſind offene Plaͤtze, ein-
zelne Baͤume, Gruppen und Haufen, hinter
welchen mit ſtolzen Thuͤrmen Leipzig empor
ſteigt.
Der engliſchen deutſchen Gaͤrten ſind
mehrere; es gehoͤrt hierher der zu Marien-
werther und zu Schwetzingen, und die zu
Gotha, zu Carlsruhe, zu Diſkau bey Hal-
le. Andere, die man Nationalgaͤrten, aber
nach den neuen Grundſaͤtzen, nennen koͤnnte,
ſind mehrere. Wie viele ſind nicht in Sach-
ſen, theils zu Dresden und Leipzig, theils
auch auf den Landſitzen des ſaͤchſiſchen Adels,
zu Lichtewalde, Oderwitſch u. ſ. w.
Es gehoͤren hierher ferner einige Gaͤrten
um Darmſtadt, welche Herr Hirſchfeld in
ſeinem angefuͤhrten Werke beſchreibt q). Er
bemerkt daſelbſt der neu angelegten Gaͤrten
des Praͤſidenten Freyherrn von Moſer, des H.
Oberjaͤgermeiſters B. von Riedeſel; den in
Darmſtadt ſelbſt zu einem Garten in naivem
Geſchmack umgeſchaffenen Kuͤchengarten, in
der Nachbarſchafft des Grabes jener from-
men Landgraͤfinn. Man ſtoͤßt daſelbſt bald auf
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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/94>, abgerufen am 23.11.2024.
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