Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

geschmückte Rasenstücke, bald auf freyere Wie-
sen, auf Plätze mit allerley Rasen besetzt, auf
Gruppen von Linden und Weiden, auch Al-
leen. Der Botaniker findet hier Ueberfluß,
indem weit über dreyhundert Arten der selten-
sten nordamerikanischen Sträucher und Ge-
wächse hier gezogen, und durch den Handel
vertrieben werden r).

Verschiedene sind auch in dem Branden-
burgischen angelegt. Es verdient hier eine
Erwähnung der Garten Monchoix, der dem
Grafen von Kolofkin gehört, welcher in ganz
neuem und eigenem Geschmack ist, und den
uns Herr Bernoulli in seinen Reisen be-
schreibt.

Hinter dem Hause, welches gegen den
Garten einen starken Vorsprung mit 5 Glas-
thüren und einen Auftritt (Perron) hat, er-
streckt sich auf 300 Schritte ein Rasenplatz,
der im Anfange eine Breite von 80 Schritten
hat, aber etwas spitzig und unregelmäßig zu-
läuft, und für das Auge, vermittelst einer
breiten Allee, durch den hinter dem Garten an
einer Anhöhe liegenden Tannen- und Birken-
wald fortgesetzt wird. Auf beyden Seiten
dieses Rasenplatzes laufen eine Menge schma-
le, schatticht bedeckte krumme Gänge von Ha-
selstauden und Birkenbäumchen, welche vor

dem
r) l. c. S. 159 und 160. Th. 2.
F 3

geſchmuͤckte Raſenſtuͤcke, bald auf freyere Wie-
ſen, auf Plaͤtze mit allerley Raſen beſetzt, auf
Gruppen von Linden und Weiden, auch Al-
leen. Der Botaniker findet hier Ueberfluß,
indem weit uͤber dreyhundert Arten der ſelten-
ſten nordamerikaniſchen Straͤucher und Ge-
waͤchſe hier gezogen, und durch den Handel
vertrieben werden r).

Verſchiedene ſind auch in dem Branden-
burgiſchen angelegt. Es verdient hier eine
Erwaͤhnung der Garten Monchoix, der dem
Grafen von Kolofkin gehoͤrt, welcher in ganz
neuem und eigenem Geſchmack iſt, und den
uns Herr Bernoulli in ſeinen Reiſen be-
ſchreibt.

Hinter dem Hauſe, welches gegen den
Garten einen ſtarken Vorſprung mit 5 Glas-
thuͤren und einen Auftritt (Perron) hat, er-
ſtreckt ſich auf 300 Schritte ein Raſenplatz,
der im Anfange eine Breite von 80 Schritten
hat, aber etwas ſpitzig und unregelmaͤßig zu-
laͤuft, und fuͤr das Auge, vermittelſt einer
breiten Allee, durch den hinter dem Garten an
einer Anhoͤhe liegenden Tannen- und Birken-
wald fortgeſetzt wird. Auf beyden Seiten
dieſes Raſenplatzes laufen eine Menge ſchma-
le, ſchatticht bedeckte krumme Gaͤnge von Ha-
ſelſtauden und Birkenbaͤumchen, welche vor

dem
r) l. c. S. 159 und 160. Th. 2.
F 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0095" n="85"/>
ge&#x017F;chmu&#x0364;ckte Ra&#x017F;en&#x017F;tu&#x0364;cke, bald auf freyere Wie-<lb/>
&#x017F;en, auf Pla&#x0364;tze mit allerley Ra&#x017F;en be&#x017F;etzt, auf<lb/>
Gruppen von Linden und Weiden, auch Al-<lb/>
leen. Der Botaniker findet hier Ueberfluß,<lb/>
indem weit u&#x0364;ber dreyhundert Arten der &#x017F;elten-<lb/>
&#x017F;ten nordamerikani&#x017F;chen Stra&#x0364;ucher und Ge-<lb/>
wa&#x0364;ch&#x017F;e hier gezogen, und durch den Handel<lb/>
vertrieben werden <note place="foot" n="r)"><hi rendition="#aq">l. c.</hi> S. 159 und 160. Th. 2.</note>.</p><lb/>
          <p>Ver&#x017F;chiedene &#x017F;ind auch in dem Branden-<lb/>
burgi&#x017F;chen angelegt. Es verdient hier eine<lb/>
Erwa&#x0364;hnung der Garten Monchoix, der dem<lb/>
Grafen von Kolofkin geho&#x0364;rt, welcher in ganz<lb/>
neuem und eigenem Ge&#x017F;chmack i&#x017F;t, und den<lb/>
uns Herr Bernoulli in &#x017F;einen Rei&#x017F;en be-<lb/>
&#x017F;chreibt.</p><lb/>
          <p>Hinter dem Hau&#x017F;e, welches gegen den<lb/>
Garten einen &#x017F;tarken Vor&#x017F;prung mit 5 Glas-<lb/>
thu&#x0364;ren und einen Auftritt (Perron) hat, er-<lb/>
&#x017F;treckt &#x017F;ich auf 300 Schritte ein Ra&#x017F;enplatz,<lb/>
der im Anfange eine Breite von 80 Schritten<lb/>
hat, aber etwas &#x017F;pitzig und unregelma&#x0364;ßig zu-<lb/>
la&#x0364;uft, und fu&#x0364;r das Auge, vermittel&#x017F;t einer<lb/>
breiten Allee, durch den hinter dem Garten an<lb/>
einer Anho&#x0364;he liegenden Tannen- und Birken-<lb/>
wald fortge&#x017F;etzt wird. Auf beyden Seiten<lb/>
die&#x017F;es Ra&#x017F;enplatzes laufen eine Menge &#x017F;chma-<lb/>
le, &#x017F;chatticht bedeckte krumme Ga&#x0364;nge von Ha-<lb/>
&#x017F;el&#x017F;tauden und Birkenba&#x0364;umchen, welche vor<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">F 3</fw><fw place="bottom" type="catch">dem</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[85/0095] geſchmuͤckte Raſenſtuͤcke, bald auf freyere Wie- ſen, auf Plaͤtze mit allerley Raſen beſetzt, auf Gruppen von Linden und Weiden, auch Al- leen. Der Botaniker findet hier Ueberfluß, indem weit uͤber dreyhundert Arten der ſelten- ſten nordamerikaniſchen Straͤucher und Ge- waͤchſe hier gezogen, und durch den Handel vertrieben werden r). Verſchiedene ſind auch in dem Branden- burgiſchen angelegt. Es verdient hier eine Erwaͤhnung der Garten Monchoix, der dem Grafen von Kolofkin gehoͤrt, welcher in ganz neuem und eigenem Geſchmack iſt, und den uns Herr Bernoulli in ſeinen Reiſen be- ſchreibt. Hinter dem Hauſe, welches gegen den Garten einen ſtarken Vorſprung mit 5 Glas- thuͤren und einen Auftritt (Perron) hat, er- ſtreckt ſich auf 300 Schritte ein Raſenplatz, der im Anfange eine Breite von 80 Schritten hat, aber etwas ſpitzig und unregelmaͤßig zu- laͤuft, und fuͤr das Auge, vermittelſt einer breiten Allee, durch den hinter dem Garten an einer Anhoͤhe liegenden Tannen- und Birken- wald fortgeſetzt wird. Auf beyden Seiten dieſes Raſenplatzes laufen eine Menge ſchma- le, ſchatticht bedeckte krumme Gaͤnge von Ha- ſelſtauden und Birkenbaͤumchen, welche vor dem r) l. c. S. 159 und 160. Th. 2. F 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/95
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/95>, abgerufen am 27.11.2024.