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Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894.

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Neugeborene von seinen Angehörigen mit Klagen empfangen,
der Verstorbene mit Freudenbezeugungen begraben wurde,
weil er nun, allem Leid entronnen, "in voller Glückseligkeit"
lebe 1). Aus der Ueberzeugung der Thraker, dass der Tod
nur der Uebergang zu einem erhöhten Leben der Seele sei,
leitete man die Freudigkeit ab, mit der diese im Kampf dem
Tode entgegen gingen 2). Ja, man schrieb ihnen ein wahres
Todesverlangen zu, weil ihnen "das Sterben schön zu sein
scheine" 3).


deutlich aus Sammlungen von nomima barbarika schöpfend); Pomp. Mela
2, 18; Archias, anthol. Palat. 9, 111. Es gab also drei Quellen des Be-
richts: ausser Herodot noch zwei andere, in denen die Krobyzen oder die
Kausianer statt der bei Herodot erwähnten Trauser genannt waren.
1) oson kakon exapallakhtheis esti en pase eudaimonie. Herod.
2) S. Julian Caesar. 327 D. Pomp. Mela 2, 18. Von den Kausianioi
ähnlich der Anonymus bei Mahaffy a. O. p. 29, 10--12. -- Jamblich v.
Pyth.
173: infolge des von Zalmoxis gelehrten (pythagoreischen) Un-
sterblichkeitsglaubens eti kai nun oi Galatai [diese weil von Zalm. unter-
richtet: gleiche fabelhafte Quelle wie bei Hippolyt. ref. haer. p. 9, 25 ff.
Mill.] kai oi Traleis kai polloi ton barbaron tous auton uious peithousin,
os ouk esti phtharenai ten psukhen -- kai oti ton thanaton ou phobeteon, alla
pros tous kindunous eurostos ekteon. (Traleis] tralis die Hs. Tralleis,
sachlich richtig, Scaliger. Aber TRALEIS heissen die, nach dem Stamme
genannten Pergamenischen Soldtruppen: Ins. v. Pergamon I, n. 13, 23. 59.
Die Traler waren ein südthrakischer Stamm: Plut. Agesil. 16 [vgl. Hesych.
s. Tralleis. Strabo 14, 649; p. 119, 15 Kram. Schr. Tralleon. Tralli
Thraeces
Liv. 38, 21, 2. Andremale nennt er die Traler Illyriorum genus
27, 32, 4. 31, 35, 1. Es scheint illyrische, von den thrakischen ganz ver-
schiedene Traler gegeben zu haben. Vgl. Steph. Byz. v. Begis, Bolouros,
Trallia]).
3) Appetitus maximus mortis. Martian. Capell. 6, 656. Vorzugsweise
die Thraker meint wohl auch Galen, wenn er von barbaron eniois spricht,
welche die Meinung hegten, oti to apothneskein esti kulon (XIX p. 704).

Neugeborene von seinen Angehörigen mit Klagen empfangen,
der Verstorbene mit Freudenbezeugungen begraben wurde,
weil er nun, allem Leid entronnen, „in voller Glückseligkeit“
lebe 1). Aus der Ueberzeugung der Thraker, dass der Tod
nur der Uebergang zu einem erhöhten Leben der Seele sei,
leitete man die Freudigkeit ab, mit der diese im Kampf dem
Tode entgegen gingen 2). Ja, man schrieb ihnen ein wahres
Todesverlangen zu, weil ihnen „das Sterben schön zu sein
scheine“ 3).


deutlich aus Sammlungen von νόμιμα βαρβαρικά schöpfend); Pomp. Mela
2, 18; Archias, anthol. Palat. 9, 111. Es gab also drei Quellen des Be-
richts: ausser Herodot noch zwei andere, in denen die Krobyzen oder die
Kausianer statt der bei Herodot erwähnten Trauser genannt waren.
1) ὅσων κακῶν ἐξαπαλλαχϑεὶς ἐστὶ ἐν πάσῃ εὐδαιμονίῃ. Herod.
2) S. Julian Caesar. 327 D. Pomp. Mela 2, 18. Von den Καυσιανιοί
ähnlich der Anonymus bei Mahaffy a. O. p. 29, 10—12. — Jamblich v.
Pyth.
173: infolge des von Zalmoxis gelehrten (pythagoreischen) Un-
sterblichkeitsglaubens ἔτι καὶ νῦν οἱ Γαλάται [diese weil von Zalm. unter-
richtet: gleiche fabelhafte Quelle wie bei Hippolyt. ref. haer. p. 9, 25 ff.
Mill.] καὶ οἱ Τράλεις καὶ πολλοὶ τῶν βαρβάρων τοὺς αὑτῶν ὑιοὺς πείϑουσιν,
ὡς οὐκ ἔστι φϑαρῆναι τὴν ψυχήν — καὶ ὅτι τὸν ϑάνατον οὐ φοβητέον, ἀλλὰ
πρός τοὺς κινδύνους εὐρώστως ἑκτέον. (Τράλεις] τραλις die Hs. Τράλλεις,
sachlich richtig, Scaliger. Aber ΤΡΑΛΕΙΣ heissen die, nach dem Stamme
genannten Pergamenischen Soldtruppen: Ins. v. Pergamon I, n. 13, 23. 59.
Die Traler waren ein südthrakischer Stamm: Plut. Agesil. 16 [vgl. Hesych.
s. Τραλλεῖς. Strabo 14, 649; p. 119, 15 Kram. Schr. Τραλλέων. Tralli
Thraeces
Liv. 38, 21, 2. Andremale nennt er die Traler Illyriorum genus
27, 32, 4. 31, 35, 1. Es scheint illyrische, von den thrakischen ganz ver-
schiedene Traler gegeben zu haben. Vgl. Steph. Byz. v. Βῆγις, Βόλουρος,
Τραλλία]).
3) Appetitus maximus mortis. Martian. Capell. 6, 656. Vorzugsweise
die Thraker meint wohl auch Galen, wenn er von βαρβάρων ἐνίοις spricht,
welche die Meinung hegten, ὅτι τὸ ἀποϑνήσκειν ἐστὶ κυλόν (XIX p. 704).
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[326/0342] Neugeborene von seinen Angehörigen mit Klagen empfangen, der Verstorbene mit Freudenbezeugungen begraben wurde, weil er nun, allem Leid entronnen, „in voller Glückseligkeit“ lebe 1). Aus der Ueberzeugung der Thraker, dass der Tod nur der Uebergang zu einem erhöhten Leben der Seele sei, leitete man die Freudigkeit ab, mit der diese im Kampf dem Tode entgegen gingen 2). Ja, man schrieb ihnen ein wahres Todesverlangen zu, weil ihnen „das Sterben schön zu sein scheine“ 3). 1) 1) ὅσων κακῶν ἐξαπαλλαχϑεὶς ἐστὶ ἐν πάσῃ εὐδαιμονίῃ. Herod. 2) S. Julian Caesar. 327 D. Pomp. Mela 2, 18. Von den Καυσιανιοί ähnlich der Anonymus bei Mahaffy a. O. p. 29, 10—12. — Jamblich v. Pyth. 173: infolge des von Zalmoxis gelehrten (pythagoreischen) Un- sterblichkeitsglaubens ἔτι καὶ νῦν οἱ Γαλάται [diese weil von Zalm. unter- richtet: gleiche fabelhafte Quelle wie bei Hippolyt. ref. haer. p. 9, 25 ff. Mill.] καὶ οἱ Τράλεις καὶ πολλοὶ τῶν βαρβάρων τοὺς αὑτῶν ὑιοὺς πείϑουσιν, ὡς οὐκ ἔστι φϑαρῆναι τὴν ψυχήν — καὶ ὅτι τὸν ϑάνατον οὐ φοβητέον, ἀλλὰ πρός τοὺς κινδύνους εὐρώστως ἑκτέον. (Τράλεις] τραλις die Hs. Τράλλεις, sachlich richtig, Scaliger. Aber ΤΡΑΛΕΙΣ heissen die, nach dem Stamme genannten Pergamenischen Soldtruppen: Ins. v. Pergamon I, n. 13, 23. 59. Die Traler waren ein südthrakischer Stamm: Plut. Agesil. 16 [vgl. Hesych. s. Τραλλεῖς. Strabo 14, 649; p. 119, 15 Kram. Schr. Τραλλέων. Tralli Thraeces Liv. 38, 21, 2. Andremale nennt er die Traler Illyriorum genus 27, 32, 4. 31, 35, 1. Es scheint illyrische, von den thrakischen ganz ver- schiedene Traler gegeben zu haben. Vgl. Steph. Byz. v. Βῆγις, Βόλουρος, Τραλλία]). 3) Appetitus maximus mortis. Martian. Capell. 6, 656. Vorzugsweise die Thraker meint wohl auch Galen, wenn er von βαρβάρων ἐνίοις spricht, welche die Meinung hegten, ὅτι τὸ ἀποϑνήσκειν ἐστὶ κυλόν (XIX p. 704). 1) deutlich aus Sammlungen von νόμιμα βαρβαρικά schöpfend); Pomp. Mela 2, 18; Archias, anthol. Palat. 9, 111. Es gab also drei Quellen des Be- richts: ausser Herodot noch zwei andere, in denen die Krobyzen oder die Kausianer statt der bei Herodot erwähnten Trauser genannt waren.

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Zitationshilfe: Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohde_psyche_1894/342>, abgerufen am 22.11.2024.