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Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894.

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Pausanias von nicht wenigen Heroen zu melden, denen, wie
er ausdrücklich sagt, bis zu seinen Tagen die Städte den alten
Cult ununterbrochen darbrachten 1). In vollem Glanze erhielt
sich die alljährlich wiederholte Feier der bei Plataeae gefalle-
nen Heroen bis in die Zeit des Plutarch, der sie mit allen
Umständen ihrer alterthümlichen Festlichkeit beschreibt 2). Noch
beging man damals alljährlich in Sikyon die heroische Feier
für Arat, den Begründer des achäischen Bundes, wenn auch
die Jahrhunderte hier manche Zier des Festes hatten abfallen
lassen 3).

In allen solchen Begehungen widmete man seine Andacht
ganz bestimmten einzelnen Geisterwesen; einem jeden wurde

1) diamenousi de kai es tode to Aianti par Athenaiois timai, auto te
kai Eurusakei Paus. 1, 35, 3. (Aianteia auf Salamis im 1. Jahrh. v. Chr.
C. I. A. II 467--471). enagizousi de kai es emas eti to Phoronei (in Argos)
2, 20, 3. kai oi (dem Theras) kai nun eti oi Theraioi kat etos enagi-
zousin os oikiste. 3, 1, 8. Aehnlich bezeugt er noch bestehenden Heroen-
cult für Pandion in Megara (1, 14, 6) Tereus in Megara (1, 41, 9) Me-
lampus in Aegosthena (1, 44, 5) Aristomenes in Messenien (4, 14, 7)
Aetolos in Elis (enagizei o gumnasiarkhos eti kai es eme kath ekaston
etos to Aitolo 5, 4, 4) Sostratos, eromenos des Herakles, in Dyme (7,
17, 8) Iphikles in Phenea (8, 14, 9) erschlagene Knaben in Kaphyae
(8, 23, 6. 7), vier Gesetzgeber von Tegea (8, 48, 1), die Eusebeis in
Katana (10, 28, 4. 5). -- Natürlich ist nicht gesagt, dass die sehr zahl-
reichen Heroen, von deren Dienst P. nicht mit ebenso ausdrücklichen
Worten als einem fortbestehenden spricht, darum einen solchen nicht
mehr gehabt hätten.
2) Plut. Aristid. 21.
3) Arat gewann nach dem Tode von den Achäern thusian kai timas
eroikas, an denen er sich, eiper kai peri tous apoikhomenous esti tis aisthe-
sis, erfreuen mag. Polyb. 8, 14, 8. Er wurde in Sikyon, als oikistes kai
soter tes poleos, an einem topos perioptos, benannt Arateion, beigesetzt
(vgl. Paus. 2, 8, 1; 9, 4). Man opferte ihm zweimal im Jahr, an dem
Tage, an dem er Sikyon befreit hatte, 5. Daisios, den Soteria, und an
seinem Geburtstage; jenes Opfer stellte der Priester des Zeus Soter an,
jenes der Priester des Arat. Gesang der dionysischen tekhnitai, Zug der
paides und epheboi, geführt vom Gymnasiarchen, der bekränzten boule,
und der Bürger. Hievon noch deigmata mikra zu Plutarchs Zeit erhalten,
ai de pleistai ton timon upo khronou kai pragmaton allon ekleloipasin.
Plut. Arat. 53 (soter: vgl. das Epigramm bei Plut. 14).

Pausanias von nicht wenigen Heroen zu melden, denen, wie
er ausdrücklich sagt, bis zu seinen Tagen die Städte den alten
Cult ununterbrochen darbrachten 1). In vollem Glanze erhielt
sich die alljährlich wiederholte Feier der bei Plataeae gefalle-
nen Heroen bis in die Zeit des Plutarch, der sie mit allen
Umständen ihrer alterthümlichen Festlichkeit beschreibt 2). Noch
beging man damals alljährlich in Sikyon die heroische Feier
für Arat, den Begründer des achäischen Bundes, wenn auch
die Jahrhunderte hier manche Zier des Festes hatten abfallen
lassen 3).

In allen solchen Begehungen widmete man seine Andacht
ganz bestimmten einzelnen Geisterwesen; einem jeden wurde

1) διαμένουσι δὲ καὶ ἐς τόδε τῷ Αἴαντι παρ̕ Ἀϑηναίοις τιμαί, αὐτῷ τε
καὶ Εὐρυσάκει Paus. 1, 35, 3. (Αἰάντεια auf Salamis im 1. Jahrh. v. Chr.
C. I. A. II 467—471). ἐναγίζουσι δὲ καὶ ἐς ἡμᾶς ἔτι τῷ Φορωνεῖ (in Argos)
2, 20, 3. καί οἱ (dem Theras) καὶ νῦν ἔτι οἱ Θηραῖοι κατ̕ ἔτος ἐναγί-
ζουσιν ὡς οἰκιστῇ. 3, 1, 8. Aehnlich bezeugt er noch bestehenden Heroen-
cult für Pandion in Megara (1, 14, 6) Tereus in Megara (1, 41, 9) Me-
lampus in Aegosthena (1, 44, 5) Aristomenes in Messenien (4, 14, 7)
Aetolos in Elis (ἐναγίζει ὁ γυμνασίαρχος ἔτι καὶ ἐς ἐμὲ καϑ̕ ἕκαστον
ἔτος τῷ Αἰτωλῷ 5, 4, 4) Sostratos, ἐρώμενος des Herakles, in Dyme (7,
17, 8) Iphikles in Phenea (8, 14, 9) erschlagene Knaben in Kaphyae
(8, 23, 6. 7), vier Gesetzgeber von Tegea (8, 48, 1), die Εὐσεβεῖς in
Katana (10, 28, 4. 5). — Natürlich ist nicht gesagt, dass die sehr zahl-
reichen Heroen, von deren Dienst P. nicht mit ebenso ausdrücklichen
Worten als einem fortbestehenden spricht, darum einen solchen nicht
mehr gehabt hätten.
2) Plut. Aristid. 21.
3) Arat gewann nach dem Tode von den Achäern ϑυσίαν καὶ τιμὰς
ἡρωϊκάς, an denen er sich, εἴπερ καὶ περὶ τοὺς ἀποιχομένους ἔστι τις αἴσϑη-
σις, erfreuen mag. Polyb. 8, 14, 8. Er wurde in Sikyon, als οἰκιστὴς καὶ
σωτὴρ τῆς πόλεως, an einem τόπος περίοπτος, benannt Ἀράτειον, beigesetzt
(vgl. Paus. 2, 8, 1; 9, 4). Man opferte ihm zweimal im Jahr, an dem
Tage, an dem er Sikyon befreit hatte, 5. Daisios, den Σωτήρια, und an
seinem Geburtstage; jenes Opfer stellte der Priester des Zeus Soter an,
jenes der Priester des Arat. Gesang der dionysischen τεχνῖται, Zug der
παῖδες und ἔφηβοι, geführt vom Gymnasiarchen, der bekränzten βουλή,
und der Bürger. Hievon noch δείγματα μικρά zu Plutarchs Zeit erhalten,
αἱ δὲ πλεῖσται τῶν τιμῶν ὑπὸ χρόνου καὶ πραγμάτων ἄλλων ἐκλελοίπασιν.
Plut. Arat. 53 (σωτήρ: vgl. das Epigramm bei Plut. 14).
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[642/0658] Pausanias von nicht wenigen Heroen zu melden, denen, wie er ausdrücklich sagt, bis zu seinen Tagen die Städte den alten Cult ununterbrochen darbrachten 1). In vollem Glanze erhielt sich die alljährlich wiederholte Feier der bei Plataeae gefalle- nen Heroen bis in die Zeit des Plutarch, der sie mit allen Umständen ihrer alterthümlichen Festlichkeit beschreibt 2). Noch beging man damals alljährlich in Sikyon die heroische Feier für Arat, den Begründer des achäischen Bundes, wenn auch die Jahrhunderte hier manche Zier des Festes hatten abfallen lassen 3). In allen solchen Begehungen widmete man seine Andacht ganz bestimmten einzelnen Geisterwesen; einem jeden wurde 1) διαμένουσι δὲ καὶ ἐς τόδε τῷ Αἴαντι παρ̕ Ἀϑηναίοις τιμαί, αὐτῷ τε καὶ Εὐρυσάκει Paus. 1, 35, 3. (Αἰάντεια auf Salamis im 1. Jahrh. v. Chr. C. I. A. II 467—471). ἐναγίζουσι δὲ καὶ ἐς ἡμᾶς ἔτι τῷ Φορωνεῖ (in Argos) 2, 20, 3. καί οἱ (dem Theras) καὶ νῦν ἔτι οἱ Θηραῖοι κατ̕ ἔτος ἐναγί- ζουσιν ὡς οἰκιστῇ. 3, 1, 8. Aehnlich bezeugt er noch bestehenden Heroen- cult für Pandion in Megara (1, 14, 6) Tereus in Megara (1, 41, 9) Me- lampus in Aegosthena (1, 44, 5) Aristomenes in Messenien (4, 14, 7) Aetolos in Elis (ἐναγίζει ὁ γυμνασίαρχος ἔτι καὶ ἐς ἐμὲ καϑ̕ ἕκαστον ἔτος τῷ Αἰτωλῷ 5, 4, 4) Sostratos, ἐρώμενος des Herakles, in Dyme (7, 17, 8) Iphikles in Phenea (8, 14, 9) erschlagene Knaben in Kaphyae (8, 23, 6. 7), vier Gesetzgeber von Tegea (8, 48, 1), die Εὐσεβεῖς in Katana (10, 28, 4. 5). — Natürlich ist nicht gesagt, dass die sehr zahl- reichen Heroen, von deren Dienst P. nicht mit ebenso ausdrücklichen Worten als einem fortbestehenden spricht, darum einen solchen nicht mehr gehabt hätten. 2) Plut. Aristid. 21. 3) Arat gewann nach dem Tode von den Achäern ϑυσίαν καὶ τιμὰς ἡρωϊκάς, an denen er sich, εἴπερ καὶ περὶ τοὺς ἀποιχομένους ἔστι τις αἴσϑη- σις, erfreuen mag. Polyb. 8, 14, 8. Er wurde in Sikyon, als οἰκιστὴς καὶ σωτὴρ τῆς πόλεως, an einem τόπος περίοπτος, benannt Ἀράτειον, beigesetzt (vgl. Paus. 2, 8, 1; 9, 4). Man opferte ihm zweimal im Jahr, an dem Tage, an dem er Sikyon befreit hatte, 5. Daisios, den Σωτήρια, und an seinem Geburtstage; jenes Opfer stellte der Priester des Zeus Soter an, jenes der Priester des Arat. Gesang der dionysischen τεχνῖται, Zug der παῖδες und ἔφηβοι, geführt vom Gymnasiarchen, der bekränzten βουλή, und der Bürger. Hievon noch δείγματα μικρά zu Plutarchs Zeit erhalten, αἱ δὲ πλεῖσται τῶν τιμῶν ὑπὸ χρόνου καὶ πραγμάτων ἄλλων ἐκλελοίπασιν. Plut. Arat. 53 (σωτήρ: vgl. das Epigramm bei Plut. 14).

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Zitationshilfe: Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894, S. 642. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohde_psyche_1894/658>, abgerufen am 24.11.2024.