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Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894.

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Der älteste Beweis für den Glauben an die Fortdauer der
Seele behält am längsten überzeugende Kraft. Höheres er-
wartet der Schüler von seinem im Tode entschwundenen
Meister, zu dem er betet, dass er, wie einst im Leben, auch
jetzt noch ihm in seiner ärztlichen Thätigkeit helfend zur Seite
stehe: du kannst es, denn jetzt hast du ja göttlicheres Lebens-
loos 1). --

Hoffnungen, mannichfach gestaltete, auf ein energisches
Fortleben der abgeschiedenen Seele sind verbreitet. Eine ein-
heitliche, dogmatisch festbestimmte Gestalt haben sie nicht
gewonnen. Und Niemanden ist es verwehrt, seinen ab-
weichenden Gedanken bei sich Gehör und auf seinem Leichen-
steine Stimme zu geben, wenn sie auch zu dem vollen Gegen-
pol jener Hoffnungen führen sollten 2).

Ein zweifelndes "Wenn --" schiebt sich in den Grab-
schriften häufig vor den Ausdruck der Erwartung bewussten
Lebens, vollen Empfindens der Todten, Belohnung der Seelen
nach ihren Thaten; "wenn dort unten noch irgend etwas ist"
-- ähnliches liest man oft 3). Auch der Zweifel wird bei Seite

ersten Todtenopfer zu Ende: oben p. 213. "Wiedererscheinen eines
Verblichenen findet gewöhnlich am neunten Tage nach dem Tode statt":
deutscher Aberglaube bei Grimm D. Mythol.4 III p. 465 N. 856).
Bedeutungsvoll ist, dass die Erscheinende unvermählt gestorben ist. Die
agamoi wie die aoroi kommen nach dem Tode nicht zur Ruhe (s. oben
p. 373, 1); die Seele einer unvermählt gestorbenen Jungfrau spricht es
geradezu aus, dass ihresgleichen vorzugsweise noch Träumenden erscheinen
können: eitheois gar edoke theos meta moiran olethrou os zoousi lalein
pasin epkhthoniois: Ep. 325, 7. 8. -- Allgemeiner freilich 522, 12. 13:
somata gar kateluse Dike, psukhe de propasa athanatos di olou (so der
Stein: Athen. Mittheil. 14, 193) potomene pant epakouei (vgl. Eurip. Orest.
667 ff.).
1) psukhe de -- sagt der Sohn und Schüler zu dem verstorbenen
Arzte Philadelphos, Ep. 243, 5 ff. -- ek Retheon ptamene meta daimonas
allous eluthe se, naieis d en makaron dapedo. ilathi kai moi opaze noson
akos, os to paroithen, nun gar theioteren moiran ekheis biotou.
2) Auffallend die Vereinigung hochgesteigerter Hoffnungen mit
völliger Ungläubigkeit auf Einem Steine: Ep. 261.
3) ei ge ti esti (este?) kato C. I. Gr. 6442. -- kata ges eiper khre-
stois geras estin: Ep. 48, 6; 61, 3. ei g en phthimenoisi tis aisthesis, teknon,

Der älteste Beweis für den Glauben an die Fortdauer der
Seele behält am längsten überzeugende Kraft. Höheres er-
wartet der Schüler von seinem im Tode entschwundenen
Meister, zu dem er betet, dass er, wie einst im Leben, auch
jetzt noch ihm in seiner ärztlichen Thätigkeit helfend zur Seite
stehe: du kannst es, denn jetzt hast du ja göttlicheres Lebens-
loos 1). —

Hoffnungen, mannichfach gestaltete, auf ein energisches
Fortleben der abgeschiedenen Seele sind verbreitet. Eine ein-
heitliche, dogmatisch festbestimmte Gestalt haben sie nicht
gewonnen. Und Niemanden ist es verwehrt, seinen ab-
weichenden Gedanken bei sich Gehör und auf seinem Leichen-
steine Stimme zu geben, wenn sie auch zu dem vollen Gegen-
pol jener Hoffnungen führen sollten 2).

Ein zweifelndes „Wenn —“ schiebt sich in den Grab-
schriften häufig vor den Ausdruck der Erwartung bewussten
Lebens, vollen Empfindens der Todten, Belohnung der Seelen
nach ihren Thaten; „wenn dort unten noch irgend etwas ist“
— ähnliches liest man oft 3). Auch der Zweifel wird bei Seite

ersten Todtenopfer zu Ende: oben p. 213. „Wiedererscheinen eines
Verblichenen findet gewöhnlich am neunten Tage nach dem Tode statt“:
deutscher Aberglaube bei Grimm D. Mythol.4 III p. 465 N. 856).
Bedeutungsvoll ist, dass die Erscheinende unvermählt gestorben ist. Die
ἄγαμοι wie die ἄωροι kommen nach dem Tode nicht zur Ruhe (s. oben
p. 373, 1); die Seele einer unvermählt gestorbenen Jungfrau spricht es
geradezu aus, dass ihresgleichen vorzugsweise noch Träumenden erscheinen
können: ἠιϑέοις γὰρ ἔδωκε ϑεὸς μετὰ μοῖραν ὀλέϑρου ὡς ζώουσι λαλεῖν
πᾶσιν ἐπχϑονίοις: Ep. 325, 7. 8. — Allgemeiner freilich 522, 12. 13:
σώματα γὰρ κατέλυσε Δίκη, ψυχὴ δὲ προπᾶσα ἀϑάνατος δι̕ ὅλου (so der
Stein: Athen. Mittheil. 14, 193) πωτωμένη παντ̕ ἐπακούει (vgl. Eurip. Orest.
667 ff.).
1) ψυχὴ δὲ — sagt der Sohn und Schüler zu dem verstorbenen
Arzte Philadelphos, Ep. 243, 5 ff. — ἐκ ῥεϑέων πταμένη μετὰ δαίμονας
ἄλλους ἤλυϑε σή, ναίεις δ̕ ἐν μακάρων δαπέδῳ. ἵλαϑι καί μοι ὄπαζε νόσων
ἄκος, ὡς τὸ πάροιϑεν, νῦν γὰρ ϑειοτέρην μοῖραν ἔχεις βιότου.
2) Auffallend die Vereinigung hochgesteigerter Hoffnungen mit
völliger Ungläubigkeit auf Einem Steine: Ep. 261.
3) εἴ γέ τι ἔστι (ἐστέ?) κάτω C. I. Gr. 6442. — κατὰ γῆς εἴπερ χρη-
στοῖς γέρας ἐστίν: Ep. 48, 6; 61, 3. εἰ γ̕ ἐν φϑιμένοισί τις αἴσϑησις, τέκνον,
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[680/0696] Der älteste Beweis für den Glauben an die Fortdauer der Seele behält am längsten überzeugende Kraft. Höheres er- wartet der Schüler von seinem im Tode entschwundenen Meister, zu dem er betet, dass er, wie einst im Leben, auch jetzt noch ihm in seiner ärztlichen Thätigkeit helfend zur Seite stehe: du kannst es, denn jetzt hast du ja göttlicheres Lebens- loos 1). — Hoffnungen, mannichfach gestaltete, auf ein energisches Fortleben der abgeschiedenen Seele sind verbreitet. Eine ein- heitliche, dogmatisch festbestimmte Gestalt haben sie nicht gewonnen. Und Niemanden ist es verwehrt, seinen ab- weichenden Gedanken bei sich Gehör und auf seinem Leichen- steine Stimme zu geben, wenn sie auch zu dem vollen Gegen- pol jener Hoffnungen führen sollten 2). Ein zweifelndes „Wenn —“ schiebt sich in den Grab- schriften häufig vor den Ausdruck der Erwartung bewussten Lebens, vollen Empfindens der Todten, Belohnung der Seelen nach ihren Thaten; „wenn dort unten noch irgend etwas ist“ — ähnliches liest man oft 3). Auch der Zweifel wird bei Seite 2) 1) ψυχὴ δὲ — sagt der Sohn und Schüler zu dem verstorbenen Arzte Philadelphos, Ep. 243, 5 ff. — ἐκ ῥεϑέων πταμένη μετὰ δαίμονας ἄλλους ἤλυϑε σή, ναίεις δ̕ ἐν μακάρων δαπέδῳ. ἵλαϑι καί μοι ὄπαζε νόσων ἄκος, ὡς τὸ πάροιϑεν, νῦν γὰρ ϑειοτέρην μοῖραν ἔχεις βιότου. 2) Auffallend die Vereinigung hochgesteigerter Hoffnungen mit völliger Ungläubigkeit auf Einem Steine: Ep. 261. 3) εἴ γέ τι ἔστι (ἐστέ?) κάτω C. I. Gr. 6442. — κατὰ γῆς εἴπερ χρη- στοῖς γέρας ἐστίν: Ep. 48, 6; 61, 3. εἰ γ̕ ἐν φϑιμένοισί τις αἴσϑησις, τέκνον, 2) ersten Todtenopfer zu Ende: oben p. 213. „Wiedererscheinen eines Verblichenen findet gewöhnlich am neunten Tage nach dem Tode statt“: deutscher Aberglaube bei Grimm D. Mythol.4 III p. 465 N. 856). Bedeutungsvoll ist, dass die Erscheinende unvermählt gestorben ist. Die ἄγαμοι wie die ἄωροι kommen nach dem Tode nicht zur Ruhe (s. oben p. 373, 1); die Seele einer unvermählt gestorbenen Jungfrau spricht es geradezu aus, dass ihresgleichen vorzugsweise noch Träumenden erscheinen können: ἠιϑέοις γὰρ ἔδωκε ϑεὸς μετὰ μοῖραν ὀλέϑρου ὡς ζώουσι λαλεῖν πᾶσιν ἐπχϑονίοις: Ep. 325, 7. 8. — Allgemeiner freilich 522, 12. 13: σώματα γὰρ κατέλυσε Δίκη, ψυχὴ δὲ προπᾶσα ἀϑάνατος δι̕ ὅλου (so der Stein: Athen. Mittheil. 14, 193) πωτωμένη παντ̕ ἐπακούει (vgl. Eurip. Orest. 667 ff.).

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Zitationshilfe: Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894, S. 680. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohde_psyche_1894/696>, abgerufen am 23.11.2024.