Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Vorrede.
und ieden Höfen gäntzlich unter schie-
den/ und als ein Stück des Juris Publici
eines ieden Landes anzusehen wäre.
Vor ein vier oder fünff Jahren gab
mir der Herr Hof-Rath Wolff in sei-
nen vernünfftigen Gedancken von der
Menschen Thun und Lassen die erste
Gelegenheit hiezu/ als ich aus dem
179 §. des III. Capituls ermeldeter
Schrifft ersahe/ daß man mit gutem
Grunde von den Ceremonien eine eigene
Wissenschafft machen könte. Nachdem
mir hernach fast zu gleicher Zeit/ bey
Ubernehmung einer Arbeit vor einen
andern/ der die Ehre davon getragen/
des Herrn Lünigs Theatrum Ceremonia-
le in die Hände gerieth/ aus welchem ich
eine und die andere Stelle auszeichnen
muste/ und ich aus der allgemeinen
Abhandlung/ welche dieser Schrifft an-
gefüget/ ersahe/ daß man noch kein
Systematisch und Philosophisch Werck von
den weltlichen Ceremonien hätte/ ob
schon dergleichen von der gelehrten

Welt

Vorrede.
und ieden Hoͤfen gaͤntzlich unter ſchie-
den/ und als ein Stuͤck des Juris Publici
eines ieden Landes anzuſehen waͤre.
Vor ein vier oder fuͤnff Jahren gab
mir der Herr Hof-Rath Wolff in ſei-
nen vernuͤnfftigen Gedancken von der
Menſchen Thun und Laſſen die erſte
Gelegenheit hiezu/ als ich aus dem
179 §. des III. Capituls ermeldeter
Schrifft erſahe/ daß man mit gutem
Grunde von den Ceremonien eine eigene
Wiſſenſchafft machen koͤnte. Nachdem
mir hernach faſt zu gleicher Zeit/ bey
Ubernehmung einer Arbeit vor einen
andern/ der die Ehre davon getragen/
des Herrn Luͤnigs Theatrum Ceremonia-
le in die Haͤnde gerieth/ aus welchem ich
eine und die andere Stelle auszeichnen
muſte/ und ich aus der allgemeinen
Abhandlung/ welche dieſer Schrifft an-
gefuͤget/ erſahe/ daß man noch kein
Syſtematiſch und Philoſophiſch Werck von
den weltlichen Ceremonien haͤtte/ ob
ſchon dergleichen von der gelehrten

Welt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0010"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/>
und ieden Ho&#x0364;fen ga&#x0364;ntzlich unter &#x017F;chie-<lb/>
den/ und als ein Stu&#x0364;ck des <hi rendition="#aq">Juris Publici</hi><lb/>
eines ieden Landes anzu&#x017F;ehen wa&#x0364;re.<lb/>
Vor ein vier oder fu&#x0364;nff Jahren gab<lb/>
mir der Herr Hof-Rath Wolff in &#x017F;ei-<lb/>
nen vernu&#x0364;nfftigen Gedancken von der<lb/>
Men&#x017F;chen Thun und La&#x017F;&#x017F;en die er&#x017F;te<lb/>
Gelegenheit hiezu/ als ich aus dem<lb/>
179 §. des <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">III.</hi></hi> Capituls ermeldeter<lb/>
Schrifft er&#x017F;ahe/ daß man mit gutem<lb/>
Grunde von den <hi rendition="#aq">Ceremoni</hi>en eine eigene<lb/>
Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafft machen ko&#x0364;nte. Nachdem<lb/>
mir hernach fa&#x017F;t zu gleicher Zeit/ bey<lb/>
Ubernehmung einer Arbeit vor einen<lb/>
andern/ der die Ehre davon getragen/<lb/>
des Herrn Lu&#x0364;nigs <hi rendition="#aq">Theatrum Ceremonia-<lb/>
le</hi> in die Ha&#x0364;nde gerieth/ aus welchem ich<lb/>
eine und die andere Stelle auszeichnen<lb/>
mu&#x017F;te/ und ich aus der allgemeinen<lb/>
Abhandlung/ welche die&#x017F;er Schrifft an-<lb/>
gefu&#x0364;get/ er&#x017F;ahe/ daß man noch kein<lb/><hi rendition="#aq">Sy&#x017F;temati</hi>&#x017F;ch und <hi rendition="#aq">Philo&#x017F;ophi</hi>&#x017F;ch Werck von<lb/>
den weltlichen <hi rendition="#aq">Ceremoni</hi>en ha&#x0364;tte/ ob<lb/>
&#x017F;chon dergleichen von der gelehrten<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Welt</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0010] Vorrede. und ieden Hoͤfen gaͤntzlich unter ſchie- den/ und als ein Stuͤck des Juris Publici eines ieden Landes anzuſehen waͤre. Vor ein vier oder fuͤnff Jahren gab mir der Herr Hof-Rath Wolff in ſei- nen vernuͤnfftigen Gedancken von der Menſchen Thun und Laſſen die erſte Gelegenheit hiezu/ als ich aus dem 179 §. des III. Capituls ermeldeter Schrifft erſahe/ daß man mit gutem Grunde von den Ceremonien eine eigene Wiſſenſchafft machen koͤnte. Nachdem mir hernach faſt zu gleicher Zeit/ bey Ubernehmung einer Arbeit vor einen andern/ der die Ehre davon getragen/ des Herrn Luͤnigs Theatrum Ceremonia- le in die Haͤnde gerieth/ aus welchem ich eine und die andere Stelle auszeichnen muſte/ und ich aus der allgemeinen Abhandlung/ welche dieſer Schrifft an- gefuͤget/ erſahe/ daß man noch kein Syſtematiſch und Philoſophiſch Werck von den weltlichen Ceremonien haͤtte/ ob ſchon dergleichen von der gelehrten Welt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/10
Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/10>, abgerufen am 21.11.2024.