Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.Vorrede. Welt längst verlangt worden/ unter-schiedene Autores auch sich hiezu anhei- schig gemacht/ noch keiner aber zu Stan- de gebracht/ so ward ich schlüßig/ selbst einen kleinen Versuch hierinnen vorzu- nehmen/ und suchte so viel historische Schrifften auf/ als ich erlangen konte/ und zu meiner Absicht vor dienlich er- achtete. Jch habe hierbey so wohl weit- läufftige und kostbahre historische Tra- ctate, als auch die kleinsten Piecen und Beschreibungen von Crönungen/ Ein- zügen/ Illuminationen/ Feuerwercken/ Carousellen u. s. w. mit zu rathe gezo- gen/ und bin genöthiget worden/ eine sehr grosse Menge der Geschicht-Bü- cher theils mit Aufmercksamkeit durch- zulesen/ theils mit flüchtigen Augen durchzulauffen. Die Ausarbeitung dieser Schrifft ist mit der grösten Mühe vergesellschafftet gewesen/ so daß ich mehr als einmahl gesonnen war diese Arbeit liegen zu lassen; ich habe biß- weilen gewisse Materien gesucht/ und doch )( 3
Vorrede. Welt laͤngſt verlangt worden/ unter-ſchiedene Autores auch ſich hiezu anhei- ſchig gemacht/ noch keiner aber zu Stan- de gebracht/ ſo ward ich ſchluͤßig/ ſelbſt einen kleinen Verſuch hierinnen vorzu- nehmen/ und ſuchte ſo viel hiſtoriſche Schrifften auf/ als ich erlangen konte/ und zu meiner Abſicht vor dienlich er- achtete. Jch habe hierbey ſo wohl weit- laͤufftige und koſtbahre hiſtoriſche Tra- ctate, als auch die kleinſten Piécen und Beſchreibungen von Croͤnungen/ Ein- zuͤgen/ Illuminationen/ Feuerwercken/ Carouſellen u. ſ. w. mit zu rathe gezo- gen/ und bin genoͤthiget worden/ eine ſehr groſſe Menge der Geſchicht-Buͤ- cher theils mit Aufmerckſamkeit durch- zuleſen/ theils mit fluͤchtigen Augen durchzulauffen. Die Ausarbeitung dieſer Schrifft iſt mit der groͤſten Muͤhe vergeſellſchafftet geweſen/ ſo daß ich mehr als einmahl geſonnen war dieſe Arbeit liegen zu laſſen; ich habe biß- weilen gewiſſe Materien geſucht/ und doch )( 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0011"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/> Welt laͤngſt verlangt worden/ unter-<lb/> ſchiedene <hi rendition="#aq">Autores</hi> auch ſich hiezu anhei-<lb/> ſchig gemacht/ noch keiner aber zu Stan-<lb/> de gebracht/ ſo ward ich ſchluͤßig/ ſelbſt<lb/> einen kleinen Verſuch hierinnen vorzu-<lb/> nehmen/ und ſuchte ſo viel hiſtoriſche<lb/> Schrifften auf/ als ich erlangen konte/<lb/> und zu meiner Abſicht vor dienlich er-<lb/> achtete. Jch habe hierbey ſo wohl weit-<lb/> laͤufftige und koſtbahre hiſtoriſche <hi rendition="#aq">Tra-<lb/> ctate,</hi> als auch die kleinſten <hi rendition="#aq">Piécen</hi> und<lb/> Beſchreibungen von Croͤnungen/ Ein-<lb/> zuͤgen/ <hi rendition="#aq">Illumination</hi>en/ Feuerwercken/<lb/><hi rendition="#aq">Carouſell</hi>en u. ſ. w. mit zu rathe gezo-<lb/> gen/ und bin genoͤthiget worden/ eine<lb/> ſehr groſſe Menge der Geſchicht-Buͤ-<lb/> cher theils mit Aufmerckſamkeit durch-<lb/> zuleſen/ theils mit fluͤchtigen Augen<lb/> durchzulauffen. Die Ausarbeitung<lb/> dieſer Schrifft iſt mit der groͤſten Muͤhe<lb/> vergeſellſchafftet geweſen/ ſo daß ich<lb/> mehr als einmahl geſonnen war dieſe<lb/> Arbeit liegen zu laſſen; ich habe biß-<lb/> weilen gewiſſe <hi rendition="#aq">Materi</hi>en geſucht/ und<lb/> <fw place="bottom" type="sig">)( 3</fw><fw place="bottom" type="catch">doch</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0011]
Vorrede.
Welt laͤngſt verlangt worden/ unter-
ſchiedene Autores auch ſich hiezu anhei-
ſchig gemacht/ noch keiner aber zu Stan-
de gebracht/ ſo ward ich ſchluͤßig/ ſelbſt
einen kleinen Verſuch hierinnen vorzu-
nehmen/ und ſuchte ſo viel hiſtoriſche
Schrifften auf/ als ich erlangen konte/
und zu meiner Abſicht vor dienlich er-
achtete. Jch habe hierbey ſo wohl weit-
laͤufftige und koſtbahre hiſtoriſche Tra-
ctate, als auch die kleinſten Piécen und
Beſchreibungen von Croͤnungen/ Ein-
zuͤgen/ Illuminationen/ Feuerwercken/
Carouſellen u. ſ. w. mit zu rathe gezo-
gen/ und bin genoͤthiget worden/ eine
ſehr groſſe Menge der Geſchicht-Buͤ-
cher theils mit Aufmerckſamkeit durch-
zuleſen/ theils mit fluͤchtigen Augen
durchzulauffen. Die Ausarbeitung
dieſer Schrifft iſt mit der groͤſten Muͤhe
vergeſellſchafftet geweſen/ ſo daß ich
mehr als einmahl geſonnen war dieſe
Arbeit liegen zu laſſen; ich habe biß-
weilen gewiſſe Materien geſucht/ und
doch
)( 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |