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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

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I. Theil. XVII. Capitul.
simi höchlich gerühmet, vor die Ehre dieser Einla-
dung gedancket, sich zu praestation dieses Gezeug-
nisses gantz bereitwillig erklähret, und anbey ge-
wünschet/ daß diese Christ-Fürstlichen und Lob-
würdigen Gedancken noch lange Zeit ohne Effect
seyn möchten.

§. 21. Soll ein Testament publiciret werden,
so wird ein gewisser Tag dazu angesetzt, und der an-
beraumte Termin denen Fürstlichen Manns- und
Weibes-Personen, Fürstlichen Abgeordneten,
Grafen und Gräfinnen, auch Prälaten, ingleichen
der Ritter- und Landschafft, zur Eröffnung und An-
hörung des Testaments eröffnet. Den Fürstli-
chen Personen geschiehet diese Notification biß-
weilen durch ein Handschreiben, bißweilen aber
auch durch einige abgeschickte Räthe, die in einer
solennen Rede Jhnen anheim geben, ob dieselben
als Hoch-Fürstliche Anverwandten iemand von
Dero Ministris und Bedienten, dieser Eröffnung
beyzuwohnen, zu deputiren belieben, auf welchem
Fall sie kein Bedencken haben würden, dieselben
zu admittiren, oder ob sie in eigenen hohen Per-
sonen bey der Eröffnung zu erscheinen geruhen
wolten.

§. 22. Haben sich nun alle diejeniger, die hierzu
nöthig sind/ eingefunden, so legt der Cantzler des
Fürstens gemeiniglich vor der Publication eine so-
lenne
Rede ab/ rühmt darinnen die Meriten des
hochseelig verstorbenen Fürsten, und sonderlich
wie er löbliche und weise Anstalten getriffen, nach

seinem

I. Theil. XVII. Capitul.
ſimi hoͤchlich geruͤhmet, vor die Ehre dieſer Einla-
dung gedancket, ſich zu præſtation dieſes Gezeug-
niſſes gantz bereitwillig erklaͤhret, und anbey ge-
wuͤnſchet/ daß dieſe Chriſt-Fuͤrſtlichen und Lob-
wuͤrdigen Gedancken noch lange Zeit ohne Effect
ſeyn moͤchten.

§. 21. Soll ein Teſtament publiciret werden,
ſo wird ein gewiſſer Tag dazu angeſetzt, und der an-
beraumte Termin denen Fuͤrſtlichen Manns- und
Weibes-Perſonen, Fuͤrſtlichen Abgeordneten,
Grafen und Graͤfinnen, auch Praͤlaten, ingleichen
der Ritter- und Landſchafft, zur Eroͤffnung und An-
hoͤrung des Teſtaments eroͤffnet. Den Fuͤrſtli-
chen Perſonen geſchiehet dieſe Notification biß-
weilen durch ein Handſchreiben, bißweilen aber
auch durch einige abgeſchickte Raͤthe, die in einer
ſolennen Rede Jhnen anheim geben, ob dieſelben
als Hoch-Fuͤrſtliche Anverwandten iemand von
Dero Miniſtris und Bedienten, dieſer Eroͤffnung
beyzuwohnen, zu deputiren belieben, auf welchem
Fall ſie kein Bedencken haben wuͤrden, dieſelben
zu admittiren, oder ob ſie in eigenen hohen Per-
ſonen bey der Eroͤffnung zu erſcheinen geruhen
wolten.

§. 22. Haben ſich nun alle diejeniger, die hierzu
noͤthig ſind/ eingefunden, ſo legt der Cantzler des
Fuͤrſtens gemeiniglich vor der Publication eine ſo-
lenne
Rede ab/ ruͤhmt darinnen die Meriten des
hochſeelig verſtorbenen Fuͤrſten, und ſonderlich
wie er loͤbliche und weiſe Anſtalten getriffen, nach

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[302/0326] I. Theil. XVII. Capitul. ſimi hoͤchlich geruͤhmet, vor die Ehre dieſer Einla- dung gedancket, ſich zu præſtation dieſes Gezeug- niſſes gantz bereitwillig erklaͤhret, und anbey ge- wuͤnſchet/ daß dieſe Chriſt-Fuͤrſtlichen und Lob- wuͤrdigen Gedancken noch lange Zeit ohne Effect ſeyn moͤchten. §. 21. Soll ein Teſtament publiciret werden, ſo wird ein gewiſſer Tag dazu angeſetzt, und der an- beraumte Termin denen Fuͤrſtlichen Manns- und Weibes-Perſonen, Fuͤrſtlichen Abgeordneten, Grafen und Graͤfinnen, auch Praͤlaten, ingleichen der Ritter- und Landſchafft, zur Eroͤffnung und An- hoͤrung des Teſtaments eroͤffnet. Den Fuͤrſtli- chen Perſonen geſchiehet dieſe Notification biß- weilen durch ein Handſchreiben, bißweilen aber auch durch einige abgeſchickte Raͤthe, die in einer ſolennen Rede Jhnen anheim geben, ob dieſelben als Hoch-Fuͤrſtliche Anverwandten iemand von Dero Miniſtris und Bedienten, dieſer Eroͤffnung beyzuwohnen, zu deputiren belieben, auf welchem Fall ſie kein Bedencken haben wuͤrden, dieſelben zu admittiren, oder ob ſie in eigenen hohen Per- ſonen bey der Eroͤffnung zu erſcheinen geruhen wolten. §. 22. Haben ſich nun alle diejeniger, die hierzu noͤthig ſind/ eingefunden, ſo legt der Cantzler des Fuͤrſtens gemeiniglich vor der Publication eine ſo- lenne Rede ab/ ruͤhmt darinnen die Meriten des hochſeelig verſtorbenen Fuͤrſten, und ſonderlich wie er loͤbliche und weiſe Anſtalten getriffen, nach ſeinem

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/326>, abgerufen am 22.11.2024.