tzen Flohr angebunden, und die Spitze unterwärts kehrt.
§. 21. Hierbey sind auch Freuden- und Trauer- Fahnen. Die Freuden-Fahne ist von der helle- sten bunten Couleur, und muß mit den Farben der Schabracke des Freuden-Pferdes accordiren. Sie ist mit goldenen und silbernen Frangen, auch dergleichen Banderolen reichlich besetzt, worauf schöne Devisen gestickt, die sich zu der Trauer- Handlung schicken, und wird gemeiniglich von ei- nem vornehmen Kriegs-Officier, als von einem Obristen u. s. w. getragen. Die Trauer-Fahne ist von schwartzen Doppel-Taffet, rings umher mit Flohr dichte frisirt, wird ebenfalls von einem Obristen getragen.
§. 22. Zuweilen sind, über die grosse und solenne Trauer- und Freuden-Fahne, auch noch unterschie- dene andere Freuden-Fahnen von weissen Taffet, ingleichen einige mit schwartzen Taffet, darinnen die Hochfürstlichen Wapen gestickt, oder darauf angehefftet. Bey der Procession grosser Kriegs- Helden, zumahl wenn sie in der Bataille geblieben, wird auch noch eine Blut-Fahne von dunckel ro- then oder couleur de feu Taffet oder Damast geführt, ingleichen das Bataillen-Pferd, welches eine propre Schabracke von couleur de feu Sammet trägt, und mit lauter Armaturen und Kriegs-Rüstungen versehen. Die Housse, Sat- tel und Pistolen-Halfftern die Steigbügel, der Zaum, das Hinter- und Vörder-Zeug sind mit
Gold,
Von Leich-Begaͤngn. u. Begraͤbniſſen.
tzen Flohr angebunden, und die Spitze unterwaͤrts kehrt.
§. 21. Hierbey ſind auch Freuden- und Trauer- Fahnen. Die Freuden-Fahne iſt von der helle- ſten bunten Couleur, und muß mit den Farben der Schabracke des Freuden-Pferdes accordiren. Sie iſt mit goldenen und ſilbernen Frangen, auch dergleichen Banderolen reichlich beſetzt, worauf ſchoͤne Deviſen geſtickt, die ſich zu der Trauer- Handlung ſchicken, und wird gemeiniglich von ei- nem vornehmen Kriegs-Officier, als von einem Obriſten u. ſ. w. getragen. Die Trauer-Fahne iſt von ſchwartzen Doppel-Taffet, rings umher mit Flohr dichte friſirt, wird ebenfalls von einem Obriſten getragen.
§. 22. Zuweilen ſind, uͤber die groſſe und ſolenne Trauer- und Freuden-Fahne, auch noch unterſchie- dene andere Freuden-Fahnen von weiſſen Taffet, ingleichen einige mit ſchwartzen Taffet, darinnen die Hochfuͤrſtlichen Wapen geſtickt, oder darauf angehefftet. Bey der Proceſſion groſſer Kriegs- Helden, zumahl wenn ſie in der Bataille geblieben, wird auch noch eine Blut-Fahne von dunckel ro- then oder couleur de feu Taffet oder Damaſt gefuͤhrt, ingleichen das Bataillen-Pferd, welches eine propre Schabracke von couleur de feu Sammet traͤgt, und mit lauter Armaturen und Kriegs-Ruͤſtungen verſehen. Die Houſſe, Sat- tel und Piſtolen-Halfftern die Steigbuͤgel, der Zaum, das Hinter- und Voͤrder-Zeug ſind mit
Gold,
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Von Leich-Begaͤngn. u. Begraͤbniſſen.
tzen Flohr angebunden, und die Spitze unterwaͤrts
kehrt.
§. 21. Hierbey ſind auch Freuden- und Trauer-
Fahnen. Die Freuden-Fahne iſt von der helle-
ſten bunten Couleur, und muß mit den Farben der
Schabracke des Freuden-Pferdes accordiren.
Sie iſt mit goldenen und ſilbernen Frangen, auch
dergleichen Banderolen reichlich beſetzt, worauf
ſchoͤne Deviſen geſtickt, die ſich zu der Trauer-
Handlung ſchicken, und wird gemeiniglich von ei-
nem vornehmen Kriegs-Officier, als von einem
Obriſten u. ſ. w. getragen. Die Trauer-Fahne
iſt von ſchwartzen Doppel-Taffet, rings umher
mit Flohr dichte friſirt, wird ebenfalls von einem
Obriſten getragen.
§. 22. Zuweilen ſind, uͤber die groſſe und ſolenne
Trauer- und Freuden-Fahne, auch noch unterſchie-
dene andere Freuden-Fahnen von weiſſen Taffet,
ingleichen einige mit ſchwartzen Taffet, darinnen
die Hochfuͤrſtlichen Wapen geſtickt, oder darauf
angehefftet. Bey der Proceſſion groſſer Kriegs-
Helden, zumahl wenn ſie in der Bataille geblieben,
wird auch noch eine Blut-Fahne von dunckel ro-
then oder couleur de feu Taffet oder Damaſt
gefuͤhrt, ingleichen das Bataillen-Pferd, welches
eine propre Schabracke von couleur de feu
Sammet traͤgt, und mit lauter Armaturen und
Kriegs-Ruͤſtungen verſehen. Die Houſſe, Sat-
tel und Piſtolen-Halfftern die Steigbuͤgel, der
Zaum, das Hinter- und Voͤrder-Zeug ſind mit
Gold,
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/339>, abgerufen am 22.11.2024.
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