und Herkommens wären. Die Dignitaet der Teutschen Reichs-Fürsten, Hertzoge, Land- und Marg Grafen, stammte von uhralters her, und ihre Vorfahren wären schon undenckliche Jahre darinnen possessionirt, die andern Printzen hin- gegen wären nur in den neuesten Zeiten von eini- gen Seculis her zu ihren Hertzoglichen und Fürst- lichen Dignitaeten gelangt.
§. 15. Die geistlichen Fürsten und Stände de- duciren ihre Praecedenz 1) von dem Respect so der Bischöffe und Praelaten-Stand von Alters her in der Christlichen Kirche gehabt, und der ihnen vor den weltlichen Puissancen billich aus Ehrerbie- tung gegen die Kirche und Religion erzeiget wer- den müste, 2) von der Ehre, welche die alten Teut- schen Kayser von Ottonis Primi Zeiten her, den geistlichen Dignitaeten gegönnet, 3) von dem Range, den sie in den alten Kayserlichen Diplo- matibus auch Reichs-Constitutionibus und De- cretis über die weltlichen gehabt. S. Zweyburgs Theatrum Praecedentiae Tit. 101. Von der Cogni- tion und Judicatur über die Praecedenz-Streitig- keiten im Teutschen Römischen Reich unter geist- und weltlichen Magnaten.
§. 16. Bey den Fürstlichen Familien in Teutsch- land considerirt man das alte vortreffliche Hauß, von welchen sie abstammen, die ansehnlichen Lan- de und ihnen zustehenden hohen Jura, das Tracta- ment, welches sie von vielen Jahren her von Kaysern, Königen und Churfürsten genossen, und
ob
Von Rang u. Præcedenz groſſer Herren.
und Herkommens waͤren. Die Dignitæt der Teutſchen Reichs-Fuͤrſten, Hertzoge, Land- und Marg Grafen, ſtammte von uhralters her, und ihre Vorfahren waͤren ſchon undenckliche Jahre darinnen poſſeſſionirt, die andern Printzen hin- gegen waͤren nur in den neueſten Zeiten von eini- gen Seculis her zu ihren Hertzoglichen und Fuͤrſt- lichen Dignitæten gelangt.
§. 15. Die geiſtlichen Fuͤrſten und Staͤnde de- duciren ihre Præcedenz 1) von dem Reſpect ſo der Biſchoͤffe und Prælaten-Stand von Alters her in der Chriſtlichen Kirche gehabt, und der ihnen vor den weltlichen Puiſſancen billich aus Ehrerbie- tung gegen die Kirche und Religion erzeiget wer- den muͤſte, 2) von der Ehre, welche die alten Teut- ſchen Kayſer von Ottonis Primi Zeiten her, den geiſtlichen Dignitæten gegoͤnnet, 3) von dem Range, den ſie in den alten Kayſerlichen Diplo- matibus auch Reichs-Conſtitutionibus und De- cretis uͤber die weltlichen gehabt. S. Zweyburgs Theatrum Præcedentiæ Tit. 101. Von der Cogni- tion und Judicatur uͤber die Præcedenz-Streitig- keiten im Teutſchen Roͤmiſchen Reich unter geiſt- und weltlichen Magnaten.
§. 16. Bey den Fuͤrſtlichen Familien in Teutſch- land conſiderirt man das alte vortreffliche Hauß, von welchen ſie abſtammen, die anſehnlichen Lan- de und ihnen zuſtehenden hohen Jura, das Tracta- ment, welches ſie von vielen Jahren her von Kayſern, Koͤnigen und Churfuͤrſten genoſſen, und
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Von Rang u. Præcedenz groſſer Herren.
und Herkommens waͤren. Die Dignitæt der
Teutſchen Reichs-Fuͤrſten, Hertzoge, Land- und
Marg Grafen, ſtammte von uhralters her, und
ihre Vorfahren waͤren ſchon undenckliche Jahre
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gen Seculis her zu ihren Hertzoglichen und Fuͤrſt-
lichen Dignitæten gelangt.
§. 15. Die geiſtlichen Fuͤrſten und Staͤnde de-
duciren ihre Præcedenz 1) von dem Reſpect ſo
der Biſchoͤffe und Prælaten-Stand von Alters her
in der Chriſtlichen Kirche gehabt, und der ihnen
vor den weltlichen Puiſſancen billich aus Ehrerbie-
tung gegen die Kirche und Religion erzeiget wer-
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ſchen Kayſer von Ottonis Primi Zeiten her, den
geiſtlichen Dignitæten gegoͤnnet, 3) von dem
Range, den ſie in den alten Kayſerlichen Diplo-
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Theatrum Præcedentiæ Tit. 101. Von der Cogni-
tion und Judicatur uͤber die Præcedenz-Streitig-
keiten im Teutſchen Roͤmiſchen Reich unter geiſt-
und weltlichen Magnaten.
§. 16. Bey den Fuͤrſtlichen Familien in Teutſch-
land conſiderirt man das alte vortreffliche Hauß,
von welchen ſie abſtammen, die anſehnlichen Lan-
de und ihnen zuſtehenden hohen Jura, das Tracta-
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Kayſern, Koͤnigen und Churfuͤrſten genoſſen, und
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/371>, abgerufen am 24.11.2024.
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