ge, daß dergleichen nicht geschehen möchte. Wird ein falsch Spargiment ausgebracht, daß ein Alliir- ter sich in einen besondern Frieden einlassen wolte, so läst derjenige Theil, von welchem dieses fälschlich ausgebracht worden, bey seinen Bunds-Genossen durch Schreiben und seine Gesandten, allenthal- ben das Gegentheil versichern.
§. 31. Zu Kriegs-Zeiten erkundiget sich ein Al- liirter bey dem andern, in was vor einem Zustande sich anietzo die Trouppen befinden, und ob ihre Re- cruten guten Fortgang gehabt, wie viel sie Mann- schafft zu Pferd und Fuß würcklich ins Feld stellen, wenn diese Trouppen bereit zum marchiren, wie- viel Munition und Artillerie mit ihnen gehen, in was vor einem Zustande sich die Vestungen be- finden, wie die Magazine vor Menschen und Pfer- de angelegt, wie die Munition und Artillerie be- schaffen u. s. w.
§. 32. Wo sie spühren, daß der eine Alliirte zu nachläßig, auf seiner Seite zu wenig thut, und hin- gegen von dem andern zu viel Assistenz begehret, so schreiben sie ihnen bißweilen ziemlich Teutsch, daß es ein seltzames Zumuthen sey, von ihnen so viel zu begehren, da sie doch das ihrige redlich beygetra- gen, sie bedürfften selbst zu ihrer Armatur unauf- bringliche Geld-Summen, und reprochiren dem andern ihre Fehler gar nachdrücklich.
§. 33. Haben sich einige wider den allgemeinen Feind mit einander in ein Defensions-Bündniß eingelassen, und sie sehen, daß sie nicht starck ge-
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G g 5
Von Buͤndniſſen.
ge, daß dergleichen nicht geſchehen moͤchte. Wird ein falſch Spargiment ausgebracht, daß ein Alliir- ter ſich in einen beſondern Frieden einlaſſen wolte, ſo laͤſt derjenige Theil, von welchem dieſes faͤlſchlich ausgebracht worden, bey ſeinen Bunds-Genoſſen durch Schreiben und ſeine Geſandten, allenthal- ben das Gegentheil verſichern.
§. 31. Zu Kriegs-Zeiten erkundiget ſich ein Al- liirter bey dem andern, in was vor einem Zuſtande ſich anietzo die Trouppen befinden, und ob ihre Re- cruten guten Fortgang gehabt, wie viel ſie Mann- ſchafft zu Pferd und Fuß wuͤrcklich ins Feld ſtellen, wenn dieſe Trouppen bereit zum marchiren, wie- viel Munition und Artillerie mit ihnen gehen, in was vor einem Zuſtande ſich die Veſtungen be- finden, wie die Magazine vor Menſchen und Pfer- de angelegt, wie die Munition und Artillerie be- ſchaffen u. ſ. w.
§. 32. Wo ſie ſpuͤhren, daß der eine Alliirte zu nachlaͤßig, auf ſeiner Seite zu wenig thut, und hin- gegen von dem andern zu viel Aſſiſtenz begehret, ſo ſchreiben ſie ihnen bißweilen ziemlich Teutſch, daß es ein ſeltzames Zumuthen ſey, von ihnen ſo viel zu begehren, da ſie doch das ihrige redlich beygetra- gen, ſie beduͤrfften ſelbſt zu ihrer Armatur unauf- bringliche Geld-Summen, und reprochiren dem andern ihre Fehler gar nachdruͤcklich.
§. 33. Haben ſich einige wider den allgemeinen Feind mit einander in ein Defenſions-Buͤndniß eingelaſſen, und ſie ſehen, daß ſie nicht ſtarck ge-
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Von Buͤndniſſen.
ge, daß dergleichen nicht geſchehen moͤchte. Wird
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ter ſich in einen beſondern Frieden einlaſſen wolte,
ſo laͤſt derjenige Theil, von welchem dieſes faͤlſchlich
ausgebracht worden, bey ſeinen Bunds-Genoſſen
durch Schreiben und ſeine Geſandten, allenthal-
ben das Gegentheil verſichern.
§. 31. Zu Kriegs-Zeiten erkundiget ſich ein Al-
liirter bey dem andern, in was vor einem Zuſtande
ſich anietzo die Trouppen befinden, und ob ihre Re-
cruten guten Fortgang gehabt, wie viel ſie Mann-
ſchafft zu Pferd und Fuß wuͤrcklich ins Feld ſtellen,
wenn dieſe Trouppen bereit zum marchiren, wie-
viel Munition und Artillerie mit ihnen gehen, in
was vor einem Zuſtande ſich die Veſtungen be-
finden, wie die Magazine vor Menſchen und Pfer-
de angelegt, wie die Munition und Artillerie be-
ſchaffen u. ſ. w.
§. 32. Wo ſie ſpuͤhren, daß der eine Alliirte zu
nachlaͤßig, auf ſeiner Seite zu wenig thut, und hin-
gegen von dem andern zu viel Aſſiſtenz begehret,
ſo ſchreiben ſie ihnen bißweilen ziemlich Teutſch, daß
es ein ſeltzames Zumuthen ſey, von ihnen ſo viel zu
begehren, da ſie doch das ihrige redlich beygetra-
gen, ſie beduͤrfften ſelbſt zu ihrer Armatur unauf-
bringliche Geld-Summen, und reprochiren dem
andern ihre Fehler gar nachdruͤcklich.
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/497>, abgerufen am 22.11.2024.
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