ten sich die Frantzosen durch aus nicht eher einlassen, biß man erstlich der Reichs-Stände Gesandten ad- mittirte. Die Nimwegischen Friedens-Tracta- ten wurden zwar auch blosser dings durch Kayserli- che und Frantzösische Gesandten gepflogen, es war aber der Kayserlichen Gesandtschafft die Beobach- tung des Reichs Interesse zuerst aufgetragen wor- den. So wurde auch anno 1684 den 15 Augusti der zwantzig-jährige Stillstand zu Regenspurg bloß durch den Kayserlichen Principal-Commissarium Bischoff Marquarden zu Aichstedt, mit dem Fran- tzösischen Gesandten Ludwig Verjus Grafen zu Crecy geschlossen, es geschah aber auch mit des Reichs Genehmhaltung.
§. 13. Vor den Friedens-Congressen verglei- chet man sich gewisser Praeliminarien, darinnen man folgende Puncte ausmacht, auf was vor ein Fundament der Friede gesetzt werden soll, an wel- chen Ort die Conferentien sollen gehalten werden, welche Puissancen hierbey mit zu admittiren, oder davon auszuschliessen, wem man die Ehre der Me- diation anvertrauen, auch die daraus fliessende Guarantie überlassen, auf was vor Art man die Pasports und Geleits-Briefe abfassen will, wie weit sich das neutrale Territorium um den Frie- dens-Conferenz-Ort erstrecken soll, was man de- nen zun Congressen abzuschickenden Gevollmäch- tigten vor Characteres ertheilen, und überhaupt, wie man eine und die andern Ceremonien und Um- stände, so das künfftige Friedens-Negotium ange-
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Von den Friedens-Schluͤſſen.
ten ſich die Frantzoſen durch aus nicht eher einlaſſen, biß man erſtlich der Reichs-Staͤnde Geſandten ad- mittirte. Die Nimwegiſchen Friedens-Tracta- ten wurden zwar auch bloſſer dings durch Kayſerli- che und Frantzoͤſiſche Geſandten gepflogen, es war aber der Kayſerlichen Geſandtſchafft die Beobach- tung des Reichs Intereſſe zuerſt aufgetragen wor- den. So wurde auch anno 1684 den 15 Auguſti der zwantzig-jaͤhrige Stillſtand zu Regenſpurg bloß durch den Kayſerlichen Principal-Commiſſarium Biſchoff Marquarden zu Aichſtedt, mit dem Fran- tzoͤſiſchen Geſandten Ludwig Verjus Grafen zu Crecy geſchloſſen, es geſchah aber auch mit des Reichs Genehmhaltung.
§. 13. Vor den Friedens-Congreſſen verglei- chet man ſich gewiſſer Præliminarien, darinnen man folgende Puncte ausmacht, auf was vor ein Fundament der Friede geſetzt werden ſoll, an wel- chen Ort die Conferentien ſollen gehalten werden, welche Puiſſancen hierbey mit zu admittiren, oder davon auszuſchlieſſen, wem man die Ehre der Me- diation anvertrauen, auch die daraus flieſſende Guarantie uͤberlaſſen, auf was vor Art man die Paſports und Geleits-Briefe abfaſſen will, wie weit ſich das neutrale Territorium um den Frie- dens-Conferenz-Ort erſtrecken ſoll, was man de- nen zun Congreſſen abzuſchickenden Gevollmaͤch- tigten vor Characteres ertheilen, und uͤberhaupt, wie man eine und die andern Ceremonien und Um- ſtaͤnde, ſo das kuͤnfftige Friedens-Negotium ange-
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Von den Friedens-Schluͤſſen.
ten ſich die Frantzoſen durch aus nicht eher einlaſſen,
biß man erſtlich der Reichs-Staͤnde Geſandten ad-
mittirte. Die Nimwegiſchen Friedens-Tracta-
ten wurden zwar auch bloſſer dings durch Kayſerli-
che und Frantzoͤſiſche Geſandten gepflogen, es war
aber der Kayſerlichen Geſandtſchafft die Beobach-
tung des Reichs Intereſſe zuerſt aufgetragen wor-
den. So wurde auch anno 1684 den 15 Auguſti
der zwantzig-jaͤhrige Stillſtand zu Regenſpurg bloß
durch den Kayſerlichen Principal-Commiſſarium
Biſchoff Marquarden zu Aichſtedt, mit dem Fran-
tzoͤſiſchen Geſandten Ludwig Verjus Grafen zu
Crecy geſchloſſen, es geſchah aber auch mit des
Reichs Genehmhaltung.
§. 13. Vor den Friedens-Congreſſen verglei-
chet man ſich gewiſſer Præliminarien, darinnen
man folgende Puncte ausmacht, auf was vor ein
Fundament der Friede geſetzt werden ſoll, an wel-
chen Ort die Conferentien ſollen gehalten werden,
welche Puiſſancen hierbey mit zu admittiren, oder
davon auszuſchlieſſen, wem man die Ehre der Me-
diation anvertrauen, auch die daraus flieſſende
Guarantie uͤberlaſſen, auf was vor Art man die
Paſports und Geleits-Briefe abfaſſen will, wie
weit ſich das neutrale Territorium um den Frie-
dens-Conferenz-Ort erſtrecken ſoll, was man de-
nen zun Congreſſen abzuſchickenden Gevollmaͤch-
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wie man eine und die andern Ceremonien und Um-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 513. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/537>, abgerufen am 22.11.2024.
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