geschmückt. Die Zügel bey den Pferden und Maulthieren von Gold, Silber oder Seiden, die Köpffe, Mähnen und Schweiff mit Feder-Bü- schen geziert, und mit den schönsten Bändern ein- gebunden.
§. 14. Die Herrschafftlichen Carossen werden auch von den übrigen Carossen der sämmtlichen Cavaliers und Dames begleitet. Bey sehr ma- gnifiquen Einzügen wird Ordre gestellt, daß keine Kutschen unter 6 Pferden zuzulassen. Bey allen aber läst sich dieses nicht practiciren, und es helf- fen so wohl die sechsspännigen als die vier und zweyspännigen den Einzug mit vermehren. Eini- ge sind mit Cavaliers und Dames besetzt, die an- dern aber leer. Die Laquais, Lauffer und Pagen gehen vor einer ieden Carosse her, und sind alle in neuer Liberey eingekleidet. Die Carossen der Ca- valiere von geringern Range und die mit wenigern Pferden bespannet, fahren voran, und die übrigen folgen hernach.
15. Uber die ordinairen Carossen siehet man bey den Einzügen bißweilen mancherley künstliche und von Bildhauer-Arbeit verfertigte Triumph- Wägen, unter den Vorstellungen allerhand heydnischer Götter, die sich zu einer ieden Festivi- tät schicken, als bey den Vermählungen die Ein- tracht, die Liebe, den Frieden u. s. w.
§. 16. Die Hof-Cavaliers, die zu der sämtli- chen Hosstatt gehören, gehen entweder bey grossen Festivitäten mit blossen Häuptern, oder reiten paar
und
III. Theil. V. Capitul.
geſchmuͤckt. Die Zuͤgel bey den Pferden und Maulthieren von Gold, Silber oder Seiden, die Koͤpffe, Maͤhnen und Schweiff mit Feder-Buͤ- ſchen geziert, und mit den ſchoͤnſten Baͤndern ein- gebunden.
§. 14. Die Herrſchafftlichen Caroſſen werden auch von den uͤbrigen Caroſſen der ſaͤmmtlichen Cavaliers und Dames begleitet. Bey ſehr ma- gnifiquen Einzuͤgen wird Ordre geſtellt, daß keine Kutſchen unter 6 Pferden zuzulaſſen. Bey allen aber laͤſt ſich dieſes nicht practiciren, und es helf- fen ſo wohl die ſechsſpaͤnnigen als die vier und zweyſpaͤnnigen den Einzug mit vermehren. Eini- ge ſind mit Cavaliers und Dames beſetzt, die an- dern aber leer. Die Laquais, Lauffer und Pagen gehen vor einer ieden Caroſſe her, und ſind alle in neuer Liberey eingekleidet. Die Caroſſen der Ca- valiere von geringern Range und die mit wenigern Pferden beſpannet, fahren voran, und die uͤbrigen folgen hernach.
15. Uber die ordinairen Caroſſen ſiehet man bey den Einzuͤgen bißweilen mancherley kuͤnſtliche und von Bildhauer-Arbeit verfertigte Triumph- Waͤgen, unter den Vorſtellungen allerhand heydniſcher Goͤtter, die ſich zu einer ieden Feſtivi- taͤt ſchicken, als bey den Vermaͤhlungen die Ein- tracht, die Liebe, den Frieden u. ſ. w.
§. 16. Die Hof-Cavaliers, die zu der ſaͤmtli- chen Hoſſtatt gehoͤren, gehen entweder bey groſſen Feſtivitaͤten mit bloſſen Haͤuptern, oder reiten paar
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III. Theil. V. Capitul.
geſchmuͤckt. Die Zuͤgel bey den Pferden und
Maulthieren von Gold, Silber oder Seiden, die
Koͤpffe, Maͤhnen und Schweiff mit Feder-Buͤ-
ſchen geziert, und mit den ſchoͤnſten Baͤndern ein-
gebunden.
§. 14. Die Herrſchafftlichen Caroſſen werden
auch von den uͤbrigen Caroſſen der ſaͤmmtlichen
Cavaliers und Dames begleitet. Bey ſehr ma-
gnifiquen Einzuͤgen wird Ordre geſtellt, daß keine
Kutſchen unter 6 Pferden zuzulaſſen. Bey allen
aber laͤſt ſich dieſes nicht practiciren, und es helf-
fen ſo wohl die ſechsſpaͤnnigen als die vier und
zweyſpaͤnnigen den Einzug mit vermehren. Eini-
ge ſind mit Cavaliers und Dames beſetzt, die an-
dern aber leer. Die Laquais, Lauffer und Pagen
gehen vor einer ieden Caroſſe her, und ſind alle in
neuer Liberey eingekleidet. Die Caroſſen der Ca-
valiere von geringern Range und die mit wenigern
Pferden beſpannet, fahren voran, und die uͤbrigen
folgen hernach.
15. Uber die ordinairen Caroſſen ſiehet man
bey den Einzuͤgen bißweilen mancherley kuͤnſtliche
und von Bildhauer-Arbeit verfertigte Triumph-
Waͤgen, unter den Vorſtellungen allerhand
heydniſcher Goͤtter, die ſich zu einer ieden Feſtivi-
taͤt ſchicken, als bey den Vermaͤhlungen die Ein-
tracht, die Liebe, den Frieden u. ſ. w.
§. 16. Die Hof-Cavaliers, die zu der ſaͤmtli-
chen Hoſſtatt gehoͤren, gehen entweder bey groſſen
Feſtivitaͤten mit bloſſen Haͤuptern, oder reiten paar
und
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 618. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/642>, abgerufen am 23.11.2024.
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