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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

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Von Einzügen.
Häupter, denen das jus belli & pacis zustehet, sind
mit mancherley Corps der Milice untermengt.
Bald kommen ein Esquadron Curassirer, in gel-
ben ledernen Colletten und halben Cürassen, die
auf den Köpffen Casquette mit rothen Federn,
und in den Händen blosse Degen führen. Bald
wieder die Grenadiers a Cheval, hernach Dra-
goner, Carabiniers u. s. w. in ihrer ordinairen
Mondur, die Obersten, die General-Majors, Ge-
neral-Lieutenants,
und übrigen Ober- und Unter-
Officiers wechseln dabey auf unterschiedene
Weise.

§. 22. An den Teutschen Höfen siehet man
bißweilen bey dergleichen Einzügen ein Corpo,
die auf Alt-Fränckische Manier gekleidet, wie die
alten Teutschen sonst einher gezogen, mit weiten
Pluder-Hosen, Rosen auf den Hüten, Knien und
Schuhen, spitzigen Hüten, mit Camisölern, mit
weiten aufgeschnittenen Ermeln u. s. w. Uber die-
ses werden auch noch Trabanten zu Pferde mit
dazu gezogen, die in unterschiedene Compagnien
eingetheilt werden, davon die eine lauter weise, die
andere aber schwartzbraune Pferde reitet. Auf
ihren Kleidern observirt man offters das Fürstli-
che Wapen, oder den verzogenen Nahmen von
Gold und Silber bordiret. So sind auch die
Schabracken nebst Pistohl-Halfftern mit eben
dergleichen Wapen geziert.

§. 23. Die Bürger der Hoch-Fürstlichen Re-
sidentz bekommen nicht selten vom Hofe Befehl, zu

Bezeu-

Von Einzuͤgen.
Haͤupter, denen das jus belli & pacis zuſtehet, ſind
mit mancherley Corps der Milice untermengt.
Bald kommen ein Esquadron Curaſſirer, in gel-
ben ledernen Colletten und halben Cuͤraſſen, die
auf den Koͤpffen Casquette mit rothen Federn,
und in den Haͤnden bloſſe Degen fuͤhren. Bald
wieder die Grenadiers a Cheval, hernach Dra-
goner, Carabiniers u. ſ. w. in ihrer ordinairen
Mondur, die Oberſten, die General-Majors, Ge-
neral-Lieutenants,
und uͤbrigen Ober- und Unter-
Officiers wechſeln dabey auf unterſchiedene
Weiſe.

§. 22. An den Teutſchen Hoͤfen ſiehet man
bißweilen bey dergleichen Einzuͤgen ein Corpo,
die auf Alt-Fraͤnckiſche Manier gekleidet, wie die
alten Teutſchen ſonſt einher gezogen, mit weiten
Pluder-Hoſen, Roſen auf den Huͤten, Knien und
Schuhen, ſpitzigen Huͤten, mit Camiſoͤlern, mit
weiten aufgeſchnittenen Ermeln u. ſ. w. Uber die-
ſes werden auch noch Trabanten zu Pferde mit
dazu gezogen, die in unterſchiedene Compagnien
eingetheilt werden, davon die eine lauter weiſe, die
andere aber ſchwartzbraune Pferde reitet. Auf
ihren Kleidern obſervirt man offters das Fuͤrſtli-
che Wapen, oder den verzogenen Nahmen von
Gold und Silber bordiret. So ſind auch die
Schabracken nebſt Piſtohl-Halfftern mit eben
dergleichen Wapen geziert.

§. 23. Die Buͤrger der Hoch-Fuͤrſtlichen Re-
ſidentz bekommen nicht ſelten vom Hofe Befehl, zu

Bezeu-
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[621/0645] Von Einzuͤgen. Haͤupter, denen das jus belli & pacis zuſtehet, ſind mit mancherley Corps der Milice untermengt. Bald kommen ein Esquadron Curaſſirer, in gel- ben ledernen Colletten und halben Cuͤraſſen, die auf den Koͤpffen Casquette mit rothen Federn, und in den Haͤnden bloſſe Degen fuͤhren. Bald wieder die Grenadiers a Cheval, hernach Dra- goner, Carabiniers u. ſ. w. in ihrer ordinairen Mondur, die Oberſten, die General-Majors, Ge- neral-Lieutenants, und uͤbrigen Ober- und Unter- Officiers wechſeln dabey auf unterſchiedene Weiſe. §. 22. An den Teutſchen Hoͤfen ſiehet man bißweilen bey dergleichen Einzuͤgen ein Corpo, die auf Alt-Fraͤnckiſche Manier gekleidet, wie die alten Teutſchen ſonſt einher gezogen, mit weiten Pluder-Hoſen, Roſen auf den Huͤten, Knien und Schuhen, ſpitzigen Huͤten, mit Camiſoͤlern, mit weiten aufgeſchnittenen Ermeln u. ſ. w. Uber die- ſes werden auch noch Trabanten zu Pferde mit dazu gezogen, die in unterſchiedene Compagnien eingetheilt werden, davon die eine lauter weiſe, die andere aber ſchwartzbraune Pferde reitet. Auf ihren Kleidern obſervirt man offters das Fuͤrſtli- che Wapen, oder den verzogenen Nahmen von Gold und Silber bordiret. So ſind auch die Schabracken nebſt Piſtohl-Halfftern mit eben dergleichen Wapen geziert. §. 23. Die Buͤrger der Hoch-Fuͤrſtlichen Re- ſidentz bekommen nicht ſelten vom Hofe Befehl, zu Bezeu-

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 621. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/645>, abgerufen am 23.11.2024.