ge Masquen forn am Kopffe, und Federbüsche oben auf den Köpffen.
§. 7. Die Häupter der Quadrillen sind gemei- niglich Fürsten oder die vornehmsten Officiers von Militair- oder Civil-Staat; Sie distinguiren sich vor den übrigen an den Parade-Lantzen, die sie in Händen führen, an den prächtigen Pferden die sie reiten, an der kostbahren Kleidung, und an der Menge der Pagen, Laquais und Läuffer, die ihnen mit Lantzen zur Seite gehen. Stellt ein großer Herr bey einem National-Aufzug zum Carousel den Türckischen Sultan vor, so ist er mit eben sol- chen Habit angethan, als der Türckische Kayser. Die Janitscharen umgeben ihn mit ihren Befehls- habern, auch den Spahi zu Pferde mit ihren Lan- tzen, Fahnen und Roß-Schweiffen, wobey sich die Türckische Music mit Trommeln/ Pfeiffen, Geigen u. s. w. zugleich mit hören läst.
§. 8. Die Carousels und Ring-Rennen werden auf den Reitbahnen meistentheils gehalten, und die- selben bey besondern Solennitäten auf das beste darzu ausgeschmückt. Die Barrieren werden mit grünen Tannen-Reißig, die Bahnen mit zierlich gemahlten Pyramiden die oben mit vergüldeten Knöpffen und den gewöhnlichen Quintanen verse- hen sind, ausgeputzt, bißweilen auch mit Postamen- ten, die mit Orange-Bäumen besetzt, mit Fontai- nen, Arcaden, Portalen, Colonnaden und derglei- chen.
§. 9.
IV. Theil. IV. Capitul.
ge Masquen forn am Kopffe, und Federbuͤſche oben auf den Koͤpffen.
§. 7. Die Haͤupter der Quadrillen ſind gemei- niglich Fuͤrſten oder die vornehmſten Officiers von Militair- oder Civil-Staat; Sie diſtinguiren ſich vor den uͤbrigen an den Parade-Lantzen, die ſie in Haͤnden fuͤhren, an den praͤchtigen Pferden die ſie reiten, an der koſtbahren Kleidung, und an der Menge der Pagen, Laquais und Laͤuffer, die ihnen mit Lantzen zur Seite gehen. Stellt ein großer Herr bey einem National-Aufzug zum Carouſel den Tuͤrckiſchen Sultan vor, ſo iſt er mit eben ſol- chen Habit angethan, als der Tuͤrckiſche Kayſer. Die Janitſcharen umgeben ihn mit ihren Befehls- habern, auch den Spahi zu Pferde mit ihren Lan- tzen, Fahnen und Roß-Schweiffen, wobey ſich die Tuͤrckiſche Muſic mit Trommeln/ Pfeiffen, Geigen u. ſ. w. zugleich mit hoͤren laͤſt.
§. 8. Die Carouſels und Ring-Rennen werden auf den Reitbahnen meiſtentheils gehalten, und die- ſelben bey beſondern Solennitaͤten auf das beſte darzu ausgeſchmuͤckt. Die Barrieren werden mit gruͤnen Tannen-Reißig, die Bahnen mit zierlich gemahlten Pyramiden die oben mit verguͤldeten Knoͤpffen und den gewoͤhnlichen Quintanen verſe- hen ſind, ausgeputzt, bißweilen auch mit Poſtamen- ten, die mit Orange-Baͤumen beſetzt, mit Fontai- nen, Arcaden, Portalen, Colonnaden und derglei- chen.
§. 9.
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IV. Theil. IV. Capitul.
ge Masquen forn am Kopffe, und Federbuͤſche
oben auf den Koͤpffen.
§. 7. Die Haͤupter der Quadrillen ſind gemei-
niglich Fuͤrſten oder die vornehmſten Officiers von
Militair- oder Civil-Staat; Sie diſtinguiren
ſich vor den uͤbrigen an den Parade-Lantzen, die ſie
in Haͤnden fuͤhren, an den praͤchtigen Pferden die
ſie reiten, an der koſtbahren Kleidung, und an der
Menge der Pagen, Laquais und Laͤuffer, die ihnen
mit Lantzen zur Seite gehen. Stellt ein großer
Herr bey einem National-Aufzug zum Carouſel
den Tuͤrckiſchen Sultan vor, ſo iſt er mit eben ſol-
chen Habit angethan, als der Tuͤrckiſche Kayſer.
Die Janitſcharen umgeben ihn mit ihren Befehls-
habern, auch den Spahi zu Pferde mit ihren Lan-
tzen, Fahnen und Roß-Schweiffen, wobey ſich
die Tuͤrckiſche Muſic mit Trommeln/ Pfeiffen,
Geigen u. ſ. w. zugleich mit hoͤren laͤſt.
§. 8. Die Carouſels und Ring-Rennen werden
auf den Reitbahnen meiſtentheils gehalten, und die-
ſelben bey beſondern Solennitaͤten auf das beſte
darzu ausgeſchmuͤckt. Die Barrieren werden mit
gruͤnen Tannen-Reißig, die Bahnen mit zierlich
gemahlten Pyramiden die oben mit verguͤldeten
Knoͤpffen und den gewoͤhnlichen Quintanen verſe-
hen ſind, ausgeputzt, bißweilen auch mit Poſtamen-
ten, die mit Orange-Baͤumen beſetzt, mit Fontai-
nen, Arcaden, Portalen, Colonnaden und derglei-
chen.
§. 9.
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 772. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/796>, abgerufen am 25.11.2024.
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