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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729.

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IV. Theil. V. Capitul.
Fürstlichen Paar zur Ehre und zum Divertissement
die Handlungen der Liebe auf eine angenehme mu-
sicali
sche Art vorstellen, um ihnen durch die Perso-
nen, so dabey aufgeführt werden, zu ihrer Vermäh-
lung zu gratuliren.

§. 4. Die Sing-Gedichte werden nach Art der
kleinen Opern bißweilen eingerichtet, bißweilen
aber auch ohne besondere abwechselnde Handlun-
gen. Jn den Gedichten des berühmten Gustavi
Heraei
findet man p. 203 eine Beschreibung eines
beleuchteten Saals und Theatri zu einem Sing-
Ballet, so anno 1703 bey der Geburths-Feyer des
Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, Herrn
Christian Wilhelms, Fürstens zu Schwartzburg-
Sonoershausen, ordonirt worden. Der Jnn-
halt des Sing-Ballets war der Glücks-Wunsch zu
der Geburths-Feyer Sr. Hoch-Fürstl. Durch-
lauchtigkeit. Die Music Frantzösischer Compo-
sition,
und musten sich die Verse darnach richten.
Die Schau-Bühne praesentirte einen mit durch-
scheinender Erleuchtung illuminirten, bey Winters-
Zeit grünen Tannen-Wald, am Ende stund ein
Spring-Brunnen, dessen Fuß ein doppelter Adler
war, der auch Wasser sprützte.

§. 5. Die Erfindung der Illumination hatte ihr
Absehen auf die von Jhro Hoch-Fürstl. Durch-
lauchtigkeit glücklich zu Ende gebrachten XI. Lustra,
wobey die in dem grossen Saal eben gefundene XI.
beqveme Stellen Anlaß gegeben. Rings um den
Saal zwischen ieder Statue war ein Obeliscus auf-

geführt,

IV. Theil. V. Capitul.
Fuͤꝛſtlichen Paar zur Ehre und zum Divertiſſement
die Handlungen der Liebe auf eine angenehme mu-
ſicali
ſche Art vorſtellen, um ihnen durch die Perſo-
nen, ſo dabey aufgefuͤhrt werden, zu ihrer Vermaͤh-
lung zu gratuliren.

§. 4. Die Sing-Gedichte werden nach Art der
kleinen Opern bißweilen eingerichtet, bißweilen
aber auch ohne beſondere abwechſelnde Handlun-
gen. Jn den Gedichten des beruͤhmten Guſtavi
Heræi
findet man p. 203 eine Beſchreibung eines
beleuchteten Saals und Theatri zu einem Sing-
Ballet, ſo anno 1703 bey der Geburths-Feyer des
Durchlauchtigſten Fuͤrſten und Herrn, Herrn
Chriſtian Wilhelms, Fuͤrſtens zu Schwartzburg-
Sonoershauſen, ordonirt worden. Der Jnn-
halt des Sing-Ballets war der Gluͤcks-Wunſch zu
der Geburths-Feyer Sr. Hoch-Fuͤrſtl. Durch-
lauchtigkeit. Die Muſic Frantzoͤſiſcher Compo-
ſition,
und muſten ſich die Verſe darnach richten.
Die Schau-Buͤhne præſentirte einen mit durch-
ſcheinender Erleuchtung illuminirten, bey Winters-
Zeit gruͤnen Tannen-Wald, am Ende ſtund ein
Spring-Brunnen, deſſen Fuß ein doppelter Adler
war, der auch Waſſer ſpruͤtzte.

§. 5. Die Erfindung der Illumination hatte ihr
Abſehen auf die von Jhro Hoch-Fuͤrſtl. Durch-
lauchtigkeit gluͤcklich zu Ende gebrachten XI. Luſtra,
wobey die in dem groſſen Saal eben gefundene XI.
beqveme Stellen Anlaß gegeben. Rings um den
Saal zwiſchen ieder Statue war ein Obeliſcus auf-

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[786/0810] IV. Theil. V. Capitul. Fuͤꝛſtlichen Paar zur Ehre und zum Divertiſſement die Handlungen der Liebe auf eine angenehme mu- ſicaliſche Art vorſtellen, um ihnen durch die Perſo- nen, ſo dabey aufgefuͤhrt werden, zu ihrer Vermaͤh- lung zu gratuliren. §. 4. Die Sing-Gedichte werden nach Art der kleinen Opern bißweilen eingerichtet, bißweilen aber auch ohne beſondere abwechſelnde Handlun- gen. Jn den Gedichten des beruͤhmten Guſtavi Heræi findet man p. 203 eine Beſchreibung eines beleuchteten Saals und Theatri zu einem Sing- Ballet, ſo anno 1703 bey der Geburths-Feyer des Durchlauchtigſten Fuͤrſten und Herrn, Herrn Chriſtian Wilhelms, Fuͤrſtens zu Schwartzburg- Sonoershauſen, ordonirt worden. Der Jnn- halt des Sing-Ballets war der Gluͤcks-Wunſch zu der Geburths-Feyer Sr. Hoch-Fuͤrſtl. Durch- lauchtigkeit. Die Muſic Frantzoͤſiſcher Compo- ſition, und muſten ſich die Verſe darnach richten. Die Schau-Buͤhne præſentirte einen mit durch- ſcheinender Erleuchtung illuminirten, bey Winters- Zeit gruͤnen Tannen-Wald, am Ende ſtund ein Spring-Brunnen, deſſen Fuß ein doppelter Adler war, der auch Waſſer ſpruͤtzte. §. 5. Die Erfindung der Illumination hatte ihr Abſehen auf die von Jhro Hoch-Fuͤrſtl. Durch- lauchtigkeit gluͤcklich zu Ende gebrachten XI. Luſtra, wobey die in dem groſſen Saal eben gefundene XI. beqveme Stellen Anlaß gegeben. Rings um den Saal zwiſchen ieder Statue war ein Obeliſcus auf- gefuͤhrt,

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 786. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/810>, abgerufen am 16.06.2024.