nen-Schwärmen, umlauffenden Wasser-Kugeln und Grund-Kugeln, unaufhörlich ins Wasser ge- worffen, so mit Wasser- und Land-Schwärmern versetzt. Es läst wohl, wenn allezeit ein Raum von ein 8, 10 oder 12 Schritt dazwischen ist, bevor ein neuer Wasser-Kegel oder Bienenschwarm ange- zündet wird. Manchmahl schwimmen einige bren- nende Buchstaben im Wasser herum, welche zu- sammen einen gewissen Glücks-Wunsch ausma- chen. Vor einigen Jahren hat man in Paris von dieser Art der Feuerwercke etwas gantz neues und besonders gesehen, da ein gewisser Kunst-Feuer- wercker vor dem König und dem gantzen Hofe eine noch nie gesehene und gehörte Probe ablegte. Er warff aus einem Köcher etliche Raqueten 4 mahl höher als sonst, welche die Worte: Vive le Roy, vorstellten. Diese Buchstaben blieben bey nahe eine Minute in der Lufft, endlich warffen sie eine grosse Menge Lust-Kugeln, Schwärmer und der- gleichen aus. S. den XXXIII. Versuch der Schle- sischen Natur- und Kunst-Geschichte/ p. 242.
§. 11. Die Stücke, so man bey den Feuerwer- cken löset, werden fein langsam abgefeuert, wenn der Knall des letzten Stücks hinweg ist so werden die Creutze und Kästen mit Raqueten behangen und versetzt, und zugleich angezündet.
§. 12. Die Music, so man bey den Feuerwer- cken, entweder nach Endigung einer ieden Hand- lung, oder auch unter dem Actu erschallen läst, muß mit dem Themate, so man repraesentirt, harmoni-
ren.
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Von Feuerwercken.
nen-Schwaͤrmen, umlauffenden Waſſer-Kugeln und Grund-Kugeln, unaufhoͤrlich ins Waſſer ge- worffen, ſo mit Waſſer- und Land-Schwaͤrmern verſetzt. Es laͤſt wohl, wenn allezeit ein Raum von ein 8, 10 oder 12 Schritt dazwiſchen iſt, bevor ein neuer Waſſer-Kegel oder Bienenſchwarm ange- zuͤndet wird. Manchmahl ſchwimmen einige bren- nende Buchſtaben im Waſſer herum, welche zu- ſammen einen gewiſſen Gluͤcks-Wunſch ausma- chen. Vor einigen Jahren hat man in Paris von dieſer Art der Feuerwercke etwas gantz neues und beſonders geſehen, da ein gewiſſer Kunſt-Feuer- wercker vor dem Koͤnig und dem gantzen Hofe eine noch nie geſehene und gehoͤrte Probe ablegte. Er warff aus einem Koͤcher etliche Raqueten 4 mahl hoͤher als ſonſt, welche die Worte: Vive le Roy, vorſtellten. Dieſe Buchſtaben blieben bey nahe eine Minute in der Lufft, endlich warffen ſie eine groſſe Menge Luſt-Kugeln, Schwaͤrmer und der- gleichen aus. S. den XXXIII. Verſuch der Schle- ſiſchen Natur- und Kunſt-Geſchichte/ p. 242.
§. 11. Die Stuͤcke, ſo man bey den Feuerwer- cken loͤſet, werden fein langſam abgefeuert, wenn der Knall des letzten Stuͤcks hinweg iſt ſo werden die Creutze und Kaͤſten mit Raqueten behangen und verſetzt, und zugleich angezuͤndet.
§. 12. Die Muſic, ſo man bey den Feuerwer- cken, entweder nach Endigung einer ieden Hand- lung, oder auch unter dem Actu erſchallen laͤſt, muß mit dem Themate, ſo man repræſentirt, harmoni-
ren.
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Von Feuerwercken.
nen-Schwaͤrmen, umlauffenden Waſſer-Kugeln
und Grund-Kugeln, unaufhoͤrlich ins Waſſer ge-
worffen, ſo mit Waſſer- und Land-Schwaͤrmern
verſetzt. Es laͤſt wohl, wenn allezeit ein Raum von
ein 8, 10 oder 12 Schritt dazwiſchen iſt, bevor ein
neuer Waſſer-Kegel oder Bienenſchwarm ange-
zuͤndet wird. Manchmahl ſchwimmen einige bren-
nende Buchſtaben im Waſſer herum, welche zu-
ſammen einen gewiſſen Gluͤcks-Wunſch ausma-
chen. Vor einigen Jahren hat man in Paris von
dieſer Art der Feuerwercke etwas gantz neues und
beſonders geſehen, da ein gewiſſer Kunſt-Feuer-
wercker vor dem Koͤnig und dem gantzen Hofe eine
noch nie geſehene und gehoͤrte Probe ablegte. Er
warff aus einem Koͤcher etliche Raqueten 4 mahl
hoͤher als ſonſt, welche die Worte: Vive le Roy,
vorſtellten. Dieſe Buchſtaben blieben bey nahe
eine Minute in der Lufft, endlich warffen ſie eine
groſſe Menge Luſt-Kugeln, Schwaͤrmer und der-
gleichen aus. S. den XXXIII. Verſuch der Schle-
ſiſchen Natur- und Kunſt-Geſchichte/ p. 242.
§. 11. Die Stuͤcke, ſo man bey den Feuerwer-
cken loͤſet, werden fein langſam abgefeuert, wenn
der Knall des letzten Stuͤcks hinweg iſt ſo werden
die Creutze und Kaͤſten mit Raqueten behangen und
verſetzt, und zugleich angezuͤndet.
§. 12. Die Muſic, ſo man bey den Feuerwer-
cken, entweder nach Endigung einer ieden Hand-
lung, oder auch unter dem Actu erſchallen laͤſt, muß
mit dem Themate, ſo man repræſentirt, harmoni-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 851. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/875>, abgerufen am 22.11.2024.
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