sind; an einigen Orten hat man eigene Propofi- tions-Sähle, auf welchen von Serenissimo bey Land- und Stiffts-Tägen denen getreuen Landstän- den die respective Allergnädigste und Gnädigste Propositionen eröffnet werden. Die Zimmer fol- gen mit ihren besondern Vorgemächern a plein pied hinter einander, damit man aus einem in das andere gehen könne, und die Thüren alle nach per- spectivischer Ordnung, in gleicher Ordnung und Symmetrie gesehen werden. Die Fußböden der Zimmer sind entweder mit allerhand raren und saubern Holtz ausgelegt, bey welchen mancherley künstliche Desseins angebracht, oder von polirten Marmor, Jaspis, und andern raren und geschliffe- nen Steinen.
§. 23. Die Meublen und Tapisserien sind nach dem Unterschied der Gemächer unterschieden. Jn der ersten Antichambre sind sie nicht so kostbar/ als in der letztern. Je näher die Vorgemächer den Herrschafftlichen Gemächern kommen, ie mehr nehmen die Meublen an Kostbarkeit zu. So ist auch ein Unterschied unter den ordinairen Woh- nungs-Zimmern, und unter den Gemächern die zur Aufnahme der fremden Herrschafften gewidmet, ingleichen unter den Audienz-Gemächern, Neben- Audienz-Gemächern, Parade-Zimmern, Reti- raden u. s. w. Fallen Galla-Täge bey Hofe ein, so wird bey denselben Solennitäten die Pracht der Meublen noch weit mehr vergrössert, da zeigen sich allenthalben, sonderlich aber in den Parade-Zim-
mern/
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Von Schloß- u. Zimmer-Ceremoniellen.
ſind; an einigen Orten hat man eigene Propofi- tions-Saͤhle, auf welchen von Sereniſſimo bey Land- und Stiffts-Taͤgen denen getreuen Landſtaͤn- den die reſpective Allergnaͤdigſte und Gnaͤdigſte Propoſitionen eroͤffnet werden. Die Zimmer fol- gen mit ihren beſondern Vorgemaͤchern a plein pied hinter einander, damit man aus einem in das andere gehen koͤnne, und die Thuͤren alle nach per- ſpectiviſcher Ordnung, in gleicher Ordnung und Symmetrie geſehen werden. Die Fußboͤden der Zimmer ſind entweder mit allerhand raren und ſaubern Holtz ausgelegt, bey welchen mancherley kuͤnſtliche Deſſeins angebracht, oder von polirten Marmor, Jaſpis, und andern raren und geſchliffe- nen Steinen.
§. 23. Die Meublen und Tapiſſerien ſind nach dem Unterſchied der Gemaͤcher unterſchieden. Jn der erſten Antichambre ſind ſie nicht ſo koſtbar/ als in der letztern. Je naͤher die Vorgemaͤcher den Herrſchafftlichen Gemaͤchern kommen, ie mehr nehmen die Meublen an Koſtbarkeit zu. So iſt auch ein Unterſchied unter den ordinairen Woh- nungs-Zimmern, und unter den Gemaͤchern die zur Aufnahme der fremden Herrſchafften gewidmet, ingleichen unter den Audienz-Gemaͤchern, Neben- Audienz-Gemaͤchern, Parade-Zimmern, Reti- raden u. ſ. w. Fallen Galla-Taͤge bey Hofe ein, ſo wird bey denſelben Solennitaͤten die Pracht der Meublen noch weit mehr vergroͤſſert, da zeigen ſich allenthalben, ſonderlich aber in den Parade-Zim-
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Von Schloß- u. Zimmer-Ceremoniellen.
ſind; an einigen Orten hat man eigene Propofi-
tions-Saͤhle, auf welchen von Sereniſſimo bey
Land- und Stiffts-Taͤgen denen getreuen Landſtaͤn-
den die reſpective Allergnaͤdigſte und Gnaͤdigſte
Propoſitionen eroͤffnet werden. Die Zimmer fol-
gen mit ihren beſondern Vorgemaͤchern a plein
pied hinter einander, damit man aus einem in das
andere gehen koͤnne, und die Thuͤren alle nach per-
ſpectiviſcher Ordnung, in gleicher Ordnung und
Symmetrie geſehen werden. Die Fußboͤden der
Zimmer ſind entweder mit allerhand raren und
ſaubern Holtz ausgelegt, bey welchen mancherley
kuͤnſtliche Deſſeins angebracht, oder von polirten
Marmor, Jaſpis, und andern raren und geſchliffe-
nen Steinen.
§. 23. Die Meublen und Tapiſſerien ſind nach
dem Unterſchied der Gemaͤcher unterſchieden. Jn
der erſten Antichambre ſind ſie nicht ſo koſtbar/
als in der letztern. Je naͤher die Vorgemaͤcher
den Herrſchafftlichen Gemaͤchern kommen, ie mehr
nehmen die Meublen an Koſtbarkeit zu. So iſt
auch ein Unterſchied unter den ordinairen Woh-
nungs-Zimmern, und unter den Gemaͤchern die zur
Aufnahme der fremden Herrſchafften gewidmet,
ingleichen unter den Audienz-Gemaͤchern, Neben-
Audienz-Gemaͤchern, Parade-Zimmern, Reti-
raden u. ſ. w. Fallen Galla-Taͤge bey Hofe ein,
ſo wird bey denſelben Solennitaͤten die Pracht der
Meublen noch weit mehr vergroͤſſert, da zeigen ſich
allenthalben, ſonderlich aber in den Parade-Zim-
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren. Berlin, 1729, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_einleitung_1729/97>, abgerufen am 24.11.2024.
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