mehr Nahrung zugezogen werden. Wer hie- von mehr Nachricht verlangt, kan des Herrn M. Christoph Semlers, eines treufleißigen und der mechanischen Wissenschafft wohlerfahr- nen Predigers in Halle, nützliche Vorschläge von Aufrichtung einer mathematischen Hand- wercks-Schule bey der Stadt Halle nachlesen, woraus ich dieses entlehnet.
§. 7. Es solten sich grosse Herrn angelegen seyn lassen, von andern Orten berühmte Künst- ler und Handwercker in das Land zu locken, und ihnen allerhand stattliche Privilegia zu verstat- ten, auch sonst viel Wohlthaten zu erweisen, damit die Handwercks-Pursche nicht nöthig hätten, auser Landes zu reisen, und andere Leu- te nicht dajenige, was sie haben wolten, von an- dern Orten her mit grossen Kosten verschreiben dürfften, sondern im Lande selbst gemacht be- kommen könten. Man siehet ja an unterschie- denen Orten in Teutschland, daß wo man aller- hand geschickte Künstler und fremde Manufa- cturiers in das Land gelocket, derselben Städte und Flecken, an Nahrung ein sehr grosses zu ge- wachsen.
§. 8. Jngleichen solten sie denen einheimi- schen Künstlern und Handwerckern gewisse praemia versprechen, die entweder in ihrer Kunst und Profeßion etwas neues, so dem Lande einen
Nutzen
mehr Nahrung zugezogen werden. Wer hie- von mehr Nachricht verlangt, kan des Herrn M. Chriſtoph Semlers, eines treufleißigen und der mechaniſchen Wiſſenſchafft wohlerfahr- nen Predigers in Halle, nuͤtzliche Vorſchlaͤge von Aufrichtung einer mathematiſchen Hand- wercks-Schule bey der Stadt Halle nachleſen, woraus ich dieſes entlehnet.
§. 7. Es ſolten ſich groſſe Herrn angelegen ſeyn laſſen, von andern Orten beruͤhmte Kuͤnſt- ler und Handwercker in das Land zu locken, und ihnen allerhand ſtattliche Privilegia zu verſtat- ten, auch ſonſt viel Wohlthaten zu erweiſen, damit die Handwercks-Purſche nicht noͤthig haͤtten, auſer Landes zu reiſen, und andere Leu- te nicht dajenige, was ſie haben wolten, von an- dern Orten her mit groſſen Koſten verſchreiben duͤrfften, ſondern im Lande ſelbſt gemacht be- kommen koͤnten. Man ſiehet ja an unterſchie- denen Orten in Teutſchland, daß wo man aller- hand geſchickte Kuͤnſtler und fremde Manufa- cturiers in das Land gelocket, derſelben Staͤdte und Flecken, an Nahrung ein ſehr groſſes zu ge- wachſen.
§. 8. Jngleichen ſolten ſie denen einheimi- ſchen Kuͤnſtlern und Handwerckern gewiſſe præmia verſprechen, die entweder in ihrer Kunſt und Profeßion etwas neues, ſo dem Lande einen
Nutzen
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mehr Nahrung zugezogen werden. Wer hie-
von mehr Nachricht verlangt, kan des Herrn
M. Chriſtoph Semlers, eines treufleißigen und
der mechaniſchen Wiſſenſchafft wohlerfahr-
nen Predigers in Halle, nuͤtzliche Vorſchlaͤge
von Aufrichtung einer mathematiſchen Hand-
wercks-Schule bey der Stadt Halle nachleſen,
woraus ich dieſes entlehnet.
§. 7. Es ſolten ſich groſſe Herrn angelegen
ſeyn laſſen, von andern Orten beruͤhmte Kuͤnſt-
ler und Handwercker in das Land zu locken, und
ihnen allerhand ſtattliche Privilegia zu verſtat-
ten, auch ſonſt viel Wohlthaten zu erweiſen,
damit die Handwercks-Purſche nicht noͤthig
haͤtten, auſer Landes zu reiſen, und andere Leu-
te nicht dajenige, was ſie haben wolten, von an-
dern Orten her mit groſſen Koſten verſchreiben
duͤrfften, ſondern im Lande ſelbſt gemacht be-
kommen koͤnten. Man ſiehet ja an unterſchie-
denen Orten in Teutſchland, daß wo man aller-
hand geſchickte Kuͤnſtler und fremde Manufa-
cturiers in das Land gelocket, derſelben Staͤdte
und Flecken, an Nahrung ein ſehr groſſes zu ge-
wachſen.
§. 8. Jngleichen ſolten ſie denen einheimi-
ſchen Kuͤnſtlern und Handwerckern gewiſſe
præmia verſprechen, die entweder in ihrer Kunſt
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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1056. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1076>, abgerufen am 22.11.2024.
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