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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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denn solches auch schon bereits an einigen Orten
eingeführet.

§. 36. Es ist eine schändliche Gewohnheit,
die mit allem Recht abzuschaffen, daß einige
Handwercker nicht wollen zugeben, daß ein er-
fahrner Handwercks-Mann und Künstler et-
wan eine bessere Methode in seiner Profeßion
gebrauche, und seine Arbeit besser mache, als
Handwercks-Gewohnheit mit sich bringet. Es
fliest dieses Principium mit aus den Zünfften,
die allerhand Incommoditäten in die Republie
eingeführet.

§. 37. Es ist zu vigiliren, daß die Hand-
wercks-Straffen, Einlage-Gelder, u. s. w. die
in die Lade geliefert werden, oder so genannte
Quartal-Groschen richtig bezahlet, und alle
Einkünffte in die Meister- und Gesellen-Lade
und Rechnung gebracht, nicht aber, wie zuwei-
len geschiehet, unter die Meister vertheilet wer-
den. Weil auch bey vielen Handwerckern die
Gesellen oder Knechte ihre besondern Articul
und Laden haben, woraus sie ihre arme und
krancke Gesellen zu versorgen pflegen, so ist eben-
falls in Acht zu nehmen, daß alles darbey fein
ordentlich zugehe, und treulich berechnet werde,
mithin das gesammlete dem Armuth zu gute
komme.

§. 38. Man observiret bey den Handwer-

ckern



denn ſolches auch ſchon bereits an einigen Orten
eingefuͤhret.

§. 36. Es iſt eine ſchaͤndliche Gewohnheit,
die mit allem Recht abzuſchaffen, daß einige
Handwercker nicht wollen zugeben, daß ein er-
fahrner Handwercks-Mann und Kuͤnſtler et-
wan eine beſſere Methode in ſeiner Profeßion
gebrauche, und ſeine Arbeit beſſer mache, als
Handwercks-Gewohnheit mit ſich bringet. Es
flieſt dieſes Principium mit aus den Zuͤnfften,
die allerhand Incommoditaͤten in die Republie
eingefuͤhret.

§. 37. Es iſt zu vigiliren, daß die Hand-
wercks-Straffen, Einlage-Gelder, u. ſ. w. die
in die Lade geliefert werden, oder ſo genannte
Quartal-Groſchen richtig bezahlet, und alle
Einkuͤnffte in die Meiſter- und Geſellen-Lade
und Rechnung gebracht, nicht aber, wie zuwei-
len geſchiehet, unter die Meiſter vertheilet wer-
den. Weil auch bey vielen Handwerckern die
Geſellen oder Knechte ihre beſondern Articul
und Laden haben, woraus ſie ihre arme und
krancke Geſellen zu verſorgen pflegen, ſo iſt eben-
falls in Acht zu nehmen, daß alles darbey fein
ordentlich zugehe, und treulich berechnet werde,
mithin das geſammlete dem Armuth zu gute
komme.

§. 38. Man obſerviret bey den Handwer-

ckern
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[1078/1098] denn ſolches auch ſchon bereits an einigen Orten eingefuͤhret. §. 36. Es iſt eine ſchaͤndliche Gewohnheit, die mit allem Recht abzuſchaffen, daß einige Handwercker nicht wollen zugeben, daß ein er- fahrner Handwercks-Mann und Kuͤnſtler et- wan eine beſſere Methode in ſeiner Profeßion gebrauche, und ſeine Arbeit beſſer mache, als Handwercks-Gewohnheit mit ſich bringet. Es flieſt dieſes Principium mit aus den Zuͤnfften, die allerhand Incommoditaͤten in die Republie eingefuͤhret. §. 37. Es iſt zu vigiliren, daß die Hand- wercks-Straffen, Einlage-Gelder, u. ſ. w. die in die Lade geliefert werden, oder ſo genannte Quartal-Groſchen richtig bezahlet, und alle Einkuͤnffte in die Meiſter- und Geſellen-Lade und Rechnung gebracht, nicht aber, wie zuwei- len geſchiehet, unter die Meiſter vertheilet wer- den. Weil auch bey vielen Handwerckern die Geſellen oder Knechte ihre beſondern Articul und Laden haben, woraus ſie ihre arme und krancke Geſellen zu verſorgen pflegen, ſo iſt eben- falls in Acht zu nehmen, daß alles darbey fein ordentlich zugehe, und treulich berechnet werde, mithin das geſammlete dem Armuth zu gute komme. §. 38. Man obſerviret bey den Handwer- ckern

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1078. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1098>, abgerufen am 22.11.2024.