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Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

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nach, wenn sie ihre inventiones zu einiger rea-
lite
gebracht, und erwiesen, daß es nicht in blos-
sen Speculationen bestanden, ansehnlich beloh-
nen. Zu den Erfindungen, dadurch der Berg-
Bau befördert werden kan, gehöret sonder
Zweiffel auch der von dem berühmten Professo-
re Physicae Experimentalis
auf der Universi-
tät Leipzig, Herrn D. Johann Christian Leh-
mann, inventirte Bergbohrer, als durch wel-
chen unbeschreiblichen Vortheil in der Arbeit,
gute Ausbeute und andrer grosser Nutzen zu
verschaffen. Es bestehet aber der Nutzen die-
ses Bergbohrers kürtzlich in folgenden: 1.) Zeigt
er mit wenigen Unkosten, ob das Gebürge edel
und Ertzhaltig, oder unartig und taubsey, man
ist versichert, daß in unterschiedener Tieffe, und
an was vor Orten auch Ertz breche, ob es sohl-
wärts sich stürtze, und wie weit es noch halte, wel-
ches denn dem Schürffen weit vorzuziehen. 2.)
Nach solchem Schürffen kan man durch das
Bohren erfahren, wo der Gang oder Fletz sein
ausgangichtes hat, zerdrümmert, verschoben
und zersprungen ist, wo er am mächtigsten ist,
an welchen Ort ihm am besten und ehesten bey-
zukommen, und also Schächte und Licht-Löcher
am bequemsten beyzubringen. 3.) Weiter
kan man dadurch wahrnehmen, in was vor
Tieffe nur gedachte Schächte und Licht-Löcher

abzu-
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nach, wenn ſie ihre inventiones zu einiger rea-
lite
gebracht, und erwieſen, daß es nicht in bloſ-
ſen Speculationen beſtanden, anſehnlich beloh-
nen. Zu den Erfindungen, dadurch der Berg-
Bau befoͤrdert werden kan, gehoͤret ſonder
Zweiffel auch der von dem beruͤhmten Profeſſo-
re Phyſicæ Experimentalis
auf der Univerſi-
taͤt Leipzig, Herrn D. Johann Chriſtian Leh-
mann, inventirte Bergbohrer, als durch wel-
chen unbeſchreiblichen Vortheil in der Arbeit,
gute Ausbeute und andrer groſſer Nutzen zu
verſchaffen. Es beſtehet aber der Nutzen die-
ſes Bergbohrers kuͤrtzlich in folgenden: 1.) Zeigt
er mit wenigen Unkoſten, ob das Gebuͤrge edel
und Ertzhaltig, oder unartig und taubſey, man
iſt verſichert, daß in unterſchiedener Tieffe, und
an was vor Orten auch Ertz breche, ob es ſohl-
waͤꝛts ſich ſtuͤꝛtze, und wie weit es noch halte, wel-
ches denn dem Schuͤrffen weit vorzuziehen. 2.)
Nach ſolchem Schuͤrffen kan man durch das
Bohren erfahren, wo der Gang oder Fletz ſein
ausgangichtes hat, zerdruͤmmert, verſchoben
und zerſprungen iſt, wo er am maͤchtigſten iſt,
an welchen Ort ihm am beſten und eheſten bey-
zukommen, und alſo Schaͤchte und Licht-Loͤcher
am bequemſten beyzubringen. 3.) Weiter
kan man dadurch wahrnehmen, in was vor
Tieffe nur gedachte Schaͤchte und Licht-Loͤcher

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[1107/1127] nach, wenn ſie ihre inventiones zu einiger rea- lite gebracht, und erwieſen, daß es nicht in bloſ- ſen Speculationen beſtanden, anſehnlich beloh- nen. Zu den Erfindungen, dadurch der Berg- Bau befoͤrdert werden kan, gehoͤret ſonder Zweiffel auch der von dem beruͤhmten Profeſſo- re Phyſicæ Experimentalis auf der Univerſi- taͤt Leipzig, Herrn D. Johann Chriſtian Leh- mann, inventirte Bergbohrer, als durch wel- chen unbeſchreiblichen Vortheil in der Arbeit, gute Ausbeute und andrer groſſer Nutzen zu verſchaffen. Es beſtehet aber der Nutzen die- ſes Bergbohrers kuͤrtzlich in folgenden: 1.) Zeigt er mit wenigen Unkoſten, ob das Gebuͤrge edel und Ertzhaltig, oder unartig und taubſey, man iſt verſichert, daß in unterſchiedener Tieffe, und an was vor Orten auch Ertz breche, ob es ſohl- waͤꝛts ſich ſtuͤꝛtze, und wie weit es noch halte, wel- ches denn dem Schuͤrffen weit vorzuziehen. 2.) Nach ſolchem Schuͤrffen kan man durch das Bohren erfahren, wo der Gang oder Fletz ſein ausgangichtes hat, zerdruͤmmert, verſchoben und zerſprungen iſt, wo er am maͤchtigſten iſt, an welchen Ort ihm am beſten und eheſten bey- zukommen, und alſo Schaͤchte und Licht-Loͤcher am bequemſten beyzubringen. 3.) Weiter kan man dadurch wahrnehmen, in was vor Tieffe nur gedachte Schaͤchte und Licht-Loͤcher abzu- A a a a 2

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Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1127>, abgerufen am 22.11.2024.